Wie wirkt Avelumab?
Avelumab zählt zu den Checkpoint-Inhibitoren. Checkpoints stellen
wichtige Schlüsselpunkte bei der Aktivierung des körpereigenen Immunsystems
dar. Therapeutisch sinnvoll genutzt werden kann ein solches Pushen der
endogenen Abwehr, um Tumore zu bekämpfen. Avelumab hemmt als humaner Antikörper einen von Tumorzellen sezernierten Liganden, PD-L1 (Programmed
Death Ligand 1). Um ihr Wachstum zu sichern, haben Tumorzellen Mechanismen entwickelt, der körpereigenen
Abwehr zu entkommen. PD-L1 ist ein solcher Schutzmechanismus der Tumorzelle. Dieser bindet an den entsprechenden Rezeptor PD-R auf der Oberfläche
von zytotoxischen T-Zellen und inaktiviert diese. Die Tumorzelle verhindert
so, durch dir zytotoxische T-Zelle zerstört zu werden. Was macht nun Avelumab?
Der humane Antikörper hemmt den von der Tumorzelle produzierten PD-L1 und
sichert der T-Zelle ihre zytotoxische Funktion.
Das Prinzip der Checkpoint-Beeinflussung realisieren bereits
die drei zugelassenen Checkpoint-Inhibitoren Nivolumab (Opdivo®), Ipilimumab (Yervoy®) und
Pembrolizumab (Keytruda®). Neu bei Avelumab ist jedoch der Angriffspunkt:
Avelumab reguliert den Checkpoint auf einer früheren Ebene als Nivolumab und
Pembrolizumab und neutralisiert bereits den von der Tumorzelle sezernierten Liganden
PD-L1. Nivolumab und Pembrolizumab werden erst auf Rezeptorebene der T-Zelle
aktiv. Sie sichern deren zytotoxische Funktion, indem sie den PD-1-Rezeptor
auf deren Oberfläche für PD-L1 blockieren. Ipilimumab interagiert mit dem Oberflächenprotein CTLA4 (Cytotoxisches T-Lymphozyten-Antigen-4) ebenfalls auf der T-Zelle.
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