GKV-Finanzen

Gröhe stimmt sinkenden Zusatzbeiträgen zu

Berlin - 26.10.2017, 10:07 Uhr

Im kommenden Jahr könnten die Zusatzbeiträge bei einigen Krankenkassen sinken. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (hier in Berlin bei der Konferenz „World Health Summit 2017“) hat einer Absenkung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages auf 1,0 Prozent zugestimmt. (Foto: dpa)

Im kommenden Jahr könnten die Zusatzbeiträge bei einigen Krankenkassen sinken. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (hier in Berlin bei der Konferenz „World Health Summit 2017“) hat einer Absenkung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages auf 1,0 Prozent zugestimmt. (Foto: dpa)


Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat einer Absenkung des durchschnittlichen Zusatzbeitrages für das Jahr 2018 zugestimmt. Der empfohlene Zusatzbeitragssatz sinkt somit von 1,1 Prozent auf 1,0 Prozent. Die Kassen müssen sich bei der Festlegung ihrer Beitragssätze allerdings nicht daran halten.

Seit 2015 beträgt der allgemeine Beitragssatz in der GKV 14,6 Prozent bei paritätischer Finanzierung durch Versicherte und ihre Arbeitgeber. Hinzu kommt ein Zusatzbeitrag, den die Arbeitnehmer alleine bezahlen und die Kassen je nach Haushaltslage selbst bestimmen können. Als Orientierung gibt der Schätzerkreis jährlich einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag vor. Derzeit liegt der Zusatzbeitrag bei 1,1 Prozent. Der Schätzerkreis hatte vor etwa zwei Wochen mitgeteilt, dass der durchschnittliche Beitrag um 0,1 Prozentpunkte auf 1,0 Prozent abgesenkt werden könnte.

Das BMG ist dieser Empfehlung nun gefolgt. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe teilte am heutigen Donnerstag in einer Pressemitteilung mit: „Die gute Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen zeigt, dass wir die notwendigen Verbesserungen für die Patienten in den letzten Jahren mit Augenmaß vorgenommen haben. Dass die Krankenkassen gute Spielräume für hochwertige Leistungen bei attraktiven Beiträgen haben, ist eine gute Nachricht für alle gesetzlich Versicherten.“

Zusatzbeiträge variieren zwischen 0,59 und 1,7 Prozent

Der Schätzerkreis berechnet den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz auf Basis der Differenz der prognostizierten Einnahmen und Ausgaben der GKV im kommenden Jahr. Das Ministerium teilte mit, dass der Schätzerkreis für das Jahr 2018 insgesamt von Einnahmen in Höhe von 222,24 Milliarden Euro ausgehe. Dem werden die voraussichtlichen Ausgaben der Krankenkassen von 236,15 Milliarden Euro gegenübergestellt. Die Finanzreserven der Krankenkassen fließen in diese Rechnung nicht ein.

Die Haushaltsplanungen und individuellen Entscheidungen und Festlegungen über den Zusatzbeitrag stehen beiden Kassen in den kommenden Wochen an. Derzeit variieren die Zusatzbeiträge der Krankenkassen stark: Die Krankenkasse hkk bietet beispielsweise einen sehr niedrigen Beitrag von 0,59 Prozent an. Die TK liegt mit 1,0 Prozent schon jetzt leicht unter dem aktuellen Durchschnittswert, die Barmer GEK liegt bei genau 1,1 Prozent. Einige große Krankenkassen wie die DAK Gesundheit oder die KKH liegen mit 1,5 Prozent aber schon deutlich über der Empfehlung.


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