Ausschreibung gestartet

Barmer-Rabattverträge: Exklusiv-Anteil steigt leicht

Stuttgart - 30.01.2018, 14:50 Uhr

In diesem Jahr könnte sich der Anteil der exklusiv ausgeschriebenen Wirkstoffe erhöhen (Foto: Barmer)

In diesem Jahr könnte sich der Anteil der exklusiv ausgeschriebenen Wirkstoffe erhöhen (Foto: Barmer)


Die Barmer hat die elfte Tranche der Arzneimittelrabattverträge auf den Weg gebracht, wie die Kasse in einer Pressemeldung mitteilt. Die Ausschreibung umfasst 151 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in 160 Fachlosen. Davon wird fast ein Drittel exklusiv ausgeschrieben. Im Vergleich zur nun abzulösenden neunten Tranche steigt der Anteil der Exklusiv-Verträge nur leicht.

Die elfte Tranche der Barmer-Rabattverträge soll am 1. Oktober 2018 anlaufen und soll damit die bisher geltende neunte Tranche ablösen. Die Kasse hat nach eigenen Angaben 151 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen in 160 Fachlosen ausgeschrieben, davon 109 im Mehrpartnermodell, bei dem bis zu drei Bieter den Zuschlag bekommen. 51 Lose werden demnach exklusiv vergeben.

Damit steigt der Anteil der Exklusivzuschläge nur leicht. Denn in der nun auslaufenden neunten Tranche erfolgte der größte Teil der Zuschläge (104 Lose) im Mehrpartnermodell. Bis zu drei Bieter konnten hier zum Zuge kommen. Für 39 Lose wurde in der neunten Tranche Exklusivzuschläge erteilt. In der elften Tranche sollen es nun 51 exklusive Lose werden. Der prozentuale Anteil der Exklusiv-Verträge steigt somit leicht von rund 27 Prozent auf dann 32 Prozent.*

Die neuen Ausschreibungen umfassen laut Barmer unter anderem Wirkstoffe zur Therapie von Infektionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettstoffwechselstörungen. Der Umsatz dieser Wirkstoffe betrage rund 470 Millionen Euro jährlich. Welche Wirkstoffe beziehungsweise Wirkstoffkombinationen neu hinzukommen, verrät die Barmer in der Pressemitteilung nicht.

Wie die Kasse mitteilt, können Pharmaunternehmen oder Bietergemeinschaften ihre Gebote bis zum 15. März dieses Jahres abgeben. Die Laufzeit der neuen Verträge beträgt zwei Jahre. Insgesamt unterhält die Barmer derzeit eigenen Angaben zufolge Rabattverträge für rund 280 generisch verfügbare Wirkstoffe. Zusammen haben sie ein Umsatzvolumen von mehr als 1,5 Milliarden Euro.

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* Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hatten wir die Zahlen der 11. Tranche mit denen der 10. verglichen. Abgelöst wird allerdings die 9. Tranche. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.


Dr. Mathias Schneider, Apotheker, Volontär DAZ
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Dauerthema Rabattverträge

von Heiko Barz am 31.01.2018 um 12:21 Uhr

Interessant bleibt nur die Frage, wie die KKassen diese Werte und Vertragsabsprachen ihren Pflichtversicherten offenbaren?
Diese diffusen Absprachen bei den Rabattverträgen, die auch für niemanden außer der Insider wirklich bekannt sind, werden nicht offengelegt. Natürlich dürfen diese Geldabsprachen nicht bekannt werden, das würde ja Begehrlichkeiten bei der Absenkung oder Streichung der Rezeptgebühr bewirken. Das kann ja nun wirklich nicht das Ziel der KKasse sein. Gegenteil ist das Faktum, immer weniger gibt es Befreiungen von der Rezeptgebühr. Und wir sind und bleiben die Buhmänner ( oh Gott, natürlich auch Buhfrauen ), die als Inkassojäger in Sklavenhaltung für die "kapitalistischen" KKassen herhalten müssen.
Nach 14 Jahren des medialen Stillstands habe ich neulich auf zwei 3.Programmen eine korrekte Darstellung der Abrechnung von den Rezeptgebühren zu sehen bekommen.
Die dabei ausgestrahlte Strassenbefragung einiger Patienten vor einer Apotheke ergab das erschreckende Ergebnis der Unwissenheit über die Höhe und den Verbleib der Rezeptgebühr. Das hätten doch die KKassen im Laufe der vergangenen 14 Jahre ihren Zwangsversicherten durch die Kkassengazetten nachdrücklich vermitteln können. Aber es ist bürgerpolitisch angenehmer und besser, die Bevölkerung glauben zu lassen, der, dieApotheker (in) würde sich wiedermal massiv die Taschen füllen.
Auch wurde in der Sendung eine Drastellung der Rabattverträge und der Verhandlungssituation zwischen den KKassen und der Pharmaindustrie dargestellt. Es gab aber keine Diskussion, wie man an eine Transparenz herankäme, um Geldwerte zu erfahren. All das muß auch von der Politik gedeckt werden, denn sonst müßte man sich sich doch lauthals gegen diese korruptionsartige Verschleierung zu Wort melden.

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