- DAZ.online
- News
- Pharmazie
- Was Apotheker ohne ...
Interview
Was Apotheker ohne Grenzen auf ihren Einsätzen erleben
Was motiviert Pharmazeuten, auf einen Katastropheneinsatz zu gehen und wie fühlen sie sich dabei? DAZ.online hat mehrere Einsatzkräfte der Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen nach ihren Erfahrungen befragt. Den Apothekern und der PTA, die in völlig verschiedene Hilfsprojekte eingebunden waren, ist eines gemeinsam: Sie sind entschlossen, ihr Fachwissen für einen guten Zweck einzusetzen.
Die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen leistet pharmazeutische Hilfe auf der ganzen Welt. DAZ.online hat über einzelne Projekte in verschiedenen Ländern berichtet. Wer sind die Menschen, die hinter der Organisation stehen? Und was motiviert Apotheker und PTA, die saubere Offizin zu verlassen und bei einem Katastropheneinsatz mit anzupacken?
DAZ.online befragte unter anderem die PTA Simone Harries, die im Herbst des vergangenen Jahres auf ihrem ersten Auslandseinsatz auf den Inselstaat Dominica reiste, auf dem der Hurrikan „Maria“ große Verwüstungen hinterlassen hatte. Apothekerin Barbara Weinmüller, die schon auf mehreren Einsätzen war, hatte Harries auf Dominica begleitet. Apothekerin Dr. Carina Vetye ist schon seit 16 Jahren in Argentinien im Rahmen einer langfristigen Entwicklungszusammenarbeit aktiv und mit den Menschen vor Ort verbunden. Und Jochen Wenzel kennt beides: In Nepal hat der Apotheker akute Nothilfe sowie mehrjährige Entwicklungszusammenarbeit geleistet.
DAZ.online: Frau Harries, was hat Sie motiviert, für Apotheker ohne Grenzen in einen Auslandseinsatz zu gehen?
Simone Harries: Uns geht es in Deutschland sehr gut – auch was die Gesundheitsversorgung betrifft. Gerne möchte ich davon etwas an andere zurückgeben, denen es nicht so gut geht.
DAZ.online: Der Notfalleinsatz in Dominica war Ihr erster Einsatz. Wie empfanden Sie die Arbeit vor Ort?
Simone Harries: Bei der Partnerorganisation IMC (International Medical Corps) fühlten wir uns sofort als Teil des Teams. Wir waren an das lokale Gesundheitssystem und deren Arbeitszeiten gebunden und das Gesundheitspersonal vor Ort begegnete uns am Anfang eher mit Zurückhaltung. Das legte sich aber schnell und so verlief die Zusammenarbeit sehr gut.
DAZ.online: Was hat Sie bei Ihrer Arbeit in Dominica am meisten beeindruckt?
Simone Harries: Die positive Grundstimmung der Leute vor Ort. Obwohl in Dominica gerade eine schreckliche Katastrophe passiert ist, blicken die Menschen dort voller Zuversicht in die Zukunft. Ich bin mir nicht sicher, ob das in Deutschland in solch einer Situation auch so wäre.
DAZ.online: Frau Weinmüller, bei einem Einsatz können Sie ja nicht allen Menschen in einem betroffenen Gebiet helfen sondern immer nur punktuell in einzelnen Regionen. Wie gehen Sie damit um?
Barbara Weinmüller: Bei meinen ersten Einsätzen fiel es mir sehr schwer, nicht allen helfen zu können. Aber man lernt schnell, dass es besser ist, einen Teil der Menschen richtig zu versorgen als sich zu verzetteln.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.