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Zeitungsbericht
SZ: Apotheker verlangen 120 Millionen Euro mehr von Spahn
In seinem Eckpunktepapier zur Reformierung des Apothekenmarktes schlägt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Verbesserungen am Apothekenhonorar von insgesamt 375 Millionen Euro vor. Die Süddeutsche Zeitung schreibt nun, dass die Apotheker noch 120 Millionen Euro mehr verlangen. Doch dabei handelt es sich offenbar um einen Rechenfehler.
Die Diskussion um die Reformierung des Apothekenmarktes ist in der Publikumspresse angekommen. Die Süddeutsche Zeitung berichtet seit dem gestrigen Sonntagabend sowohl von den Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) als auch vom Gegenvorschlag der ABDA. Zur Erinnerung: Spahn hatte im Dezember ein Papier vorgelegt, in dem die teilweise Aufhebung der Rx-Preisbindung in Form eines Boni-Deckels vorgeschlagen wird. Gleichzeitig sollen die Apotheker diverse Honorar-Verbesserungen erhalten, etwa durch die Verdoppelung der Notdienstpauschale und die Einführung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen.
Die ABDA hatte darauf in der vergangenen Woche mit einem Gegenvorschlag geantwortet: Ein Eckpunktepapier, das in wesentlichen Teilen dem Spahn-Plan entspricht: Alle Honorar-Anpassungen wurden fast wortgleich von Spahn übernommen. Der einzige wirklich große Unterschied zum Spahn-Paket ist die Forderung eines Boni-Verbotes statt des vom Minister geplanten Boni-Deckels.
SZ: Eine recht unverhohlene Drohung
Doch die SZ behauptet in ihrem Artikel nun, dass die Apotheker zusätzlich zum Boni-Verbot auch mehr Geld von Spahn haben wollen. Unter der Zwischenüberschrift „Apotheker wünschen sich 120 Millionen Euro zusätzlich“ heißt es mit Bezug auf das ABDA-Papier: „Man wünsche sich nun 495 Millionen Euro zusätzlich, heißt es darin, also 120 Millionen Euro mehr als von Spahn versprochen. Die Boni der Konkurrenz solle der Minister ganz verbieten. Falls er das nicht tue, werde man wieder auf das Versandhandelsverbot pochen, heißt es in dem Beschluss. Eine recht unverhohlene Drohung, könnte man meinen.“
Wie die SZ zu dieser Aussage kommt, ist nicht nachzuvollziehen. Denn aus dem ABDA-Papier geht keine solche Forderung hervor. Für die Einführung und Vergütung neuer Dienstleistungen schlägt die ABDA – wie Spahn – eine Vergütung von insgesamt 240 Millionen Euro pro Jahr vor. Weiter heißt es im ABDA-Papier: „Aufstockung der Finanzmittel des Nacht- und Notdienstfonds auf 240 Mio. Euro (netto).“ Und: „Erhöhung der Gebühr bei der Abgabe dokumentationspflichtiger Arzneimittel, insbesondere Betäubungsmittel, um 15 Mio. Euro p.a.“ Weil in den Notdienstfonds jetzt schon pro Jahr etwa 120 Millionen Euro einfließen, wäre dies eine Verbesserung um 375 Millionen Euro.
Die ABDA wollte sich bislang nicht zu der Meldung äußern.
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* Update 11:42: Die SZ hat ihren Beitrag inzwischen korrigiert.
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