Roche bricht Alzheimer-Studie ab
Ein weiterer Rückschlag in der Alzheimer-Forschung: Roche gibt bekannt, dass der Konzern zwei klinische Studien an seinem Beta-Amyloid-Antikörper Crenezuamab vorzeitig abgebrochen hat. Cread 1 und Cread 2 – beide doppelblind randomisiert und placebokontrolliert – schienen nach einer Zwischenanalyse Anlass zur Sorge zu geben, dass die primären Endpunkte der Studien nicht erreicht werde, erklärt Roche am Mittwoch. Als Ziel der Studie sollte Crenezumab eine Veränderung des Clinical Dementia Rating-Sum of Boxes (CDR-SB) gegenüber dem Ausgangswert zeigen. Anhand des CDR-SB lässt sich der Schweregrad einer Demenz einordnen.
Das Sicherheitsprofil von Crenezumab ist laut Roche unverändert zu früheren Untersuchungen.
Untersucht wurde Crenezumab bei Patienten mit früher und sporadischer Alzheimer-Erkrankung. Trotz des Rückschlags bewertet Roche den Ausgang der Studie zumindest noch in einem Punkt positiv: hinsichtlich des Erkenntniszugewinnes. So erklärt Dr. Sandra Horning, Chief Medical Officer und Head of Global Product Development bei Roche: „Die Ergebnisse mit Crenezumab sind zwar enttäuschend, aber sie tragen wesentlich zu unserem Verständnis von Alzheimer bei."
Crenezumab in der Alzheimer-Prävention?
Allerdings gibt Roche Crenezumab nicht ganz auf. Wie der Schweizer Pharmakonzern erklärt, wolle man Crenezumab in der Studie „Alzheimer`s Prevention Initiative“ weiter untersuchen. Die APOE-4-Studie der Alzheimer’s Prevention Initiative testet Crenezumab in seiner Wirksamkeit bei 650 kognitiv gesunden Personen zwischen 60 und 70 Jahren aus kognitiv unauffälligen Familien, die homozygot den Risikofaktor APOE-ε4 aufweisen.
Crenezumab ist ein vollständig humanisierter monoklonaler IgG4-Antikörper, der an alle Formen von fehlgefalteten Amyloid-beta-Proteinen bindet. Dadurch soll deren Aggregation verhindert und durch Aufbrechen ihre Disaggregation gefördert werden.