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Niedersächsischer Apothekertag
Glaeskes Kriterien für eine gute Apotheke
Die Veranstalter des Niedersächsischen Apothekertages hatten dem Arzneimittel- und Apothekenkritiker Prof. Dr. Gerd Glaeske, Bremen, die Frage gestellt: „Was macht eine gute Apotheke aus?“ Glaeske forderte daraufhin mehr „kognitive Pharmazie“, Qualitätsberichte und Distanz zu problematischen Produkten.
Der vorletzte Vortrag beim Niedersächsischen Apothekertag am vorigen Wochenende wurde von vielen Teilnehmern mit großer Spannung erwartet. Denn Prof. Dr. Gerd Glaeske, der seit Jahrzehnten immer wieder mit apothekenkritischen Positionen aufgetreten ist, sollte die Frage beantworten, was eine gute Apotheke ausmacht. Glaeske verwies zunächst auf die Herausforderungen durch die alternde Bevölkerung und immer mehr erklärungsbedürftige neue Arzneimittel. Dem stellte er die Chancen durch die „kognitive Pharmazie“ gegenüber. Pharmazeutische Betreuung und Medikationsmanagement hätten ihre positiven Effekte längst in Studien und Modellprojekten gezeigt. Die Steigerung der Adhärenz sei auch wegen der hohen Kosten der Non-Adhärenz bedeutsam. Darum würden Maßnahmen der kognitiven Pharmazie in vielen Ländern angewendet, aber in Deutschland noch immer nicht flächendeckend umgesetzt. Nicht einmal die hilfreiche Priscus-Liste mit potenziell für Ältere inadäquaten Arzneimitteln habe sich durchgesetzt. Sie sei sogar weitgehend in Vergessenheit geraten. Glaeske sieht das Versäumnis aber nicht primär bei der Politik. Um die kognitive Pharmazie umzusetzen, seien die Apotheker selbst gefordert, meint Glaeske. Sie müssten Qualifikationen für das Erbringen bestimmter Leistungen definieren. „Es sind nicht alle gleich gut“, erklärte Glaeske.
Sortimentsgestaltung nach Evidenz
Zudem kritisierte Glaeske, dass immer noch Phytopharmaka mit Negativmonographien und fragwürdige Produkte ohne Evidenz in großen Mengen verkauft würden. In Untersuchungen zur Evidenz würden gerade solche problematischen Produkte nicht hinterfragt. Eine gute Apotheke lehne solche Produkte ab, erklärte Glaeske und nannte damit ein erstes Kriterium für die gestellte Aufgabe, eine gute Apotheke zu beschreiben.
Weitere Kriterien seien, wie vielen Patienten eine Beratung angeboten wird, ob diese verstanden wird und wie sich die Anwendung der Arzneimittel verbessert. Solche Daten könnten in Qualitätsberichten präsentiert werden. Diese könnten zur „Visitenkarte einer guten Apotheke“ werden, erklärte Glaeske. In Deutschland gebe es das noch nicht, aber in niederländischen Apotheken durchaus.
6 Kommentare
Ein echter Glaeske
von ratatosk am 13.03.2019 um 8:44 Uhr
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Glaeske
von Alexander Zeitler am 13.03.2019 um 1:22 Uhr
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Cogitare
von Thomas Kerlag am 12.03.2019 um 20:29 Uhr
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Eine Frechheit...
von Hans Wurst am 12.03.2019 um 16:06 Uhr
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Kognitive Pharmazie in den Niederlanden?
von A. Grünebaum am 12.03.2019 um 15:27 Uhr
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Na, das ist doch mal ne idee !
von Mathias Mallach am 12.03.2019 um 14:55 Uhr
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