Kommentar

Warum pharmazeutische Dienstleistungen zur Regelleistung werden müssen

Stuttgart - 27.03.2019, 07:00 Uhr

Pharmazeutische
Dienstleistungen sind essentiell für den Fortbestand des roten A vor Ort. ( r / Foto: imago)

Pharmazeutische Dienstleistungen sind essentiell für den Fortbestand des roten A vor Ort. ( r / Foto: imago)


Verträge zwischen Apotheken und Kassen über pharmazeutische Dienstleistungen sind der begrüßenswerte Teil von Jens Spahns Apothekenpaket – trotz Diskussionsbedarf bezüglich der veranschlagten Summe. Die Existenz der Apotheker wird das Honorar für pharmazeutische Dienstleistungen alleine zwar nicht sichern. Aber die Einführung einer strukturierten pharmazeutischen Betreuung liefert zusätzliche Argumente, warum es sich für die Gesellschaft lohnt, dafür zu sorgen, dass Apotheken vor Ort überleben können, meint DAZ.online-Chefredakteurin Julia Borsch.

Der „Spahn-Plan“ ist möglicherweise entscheidend für die Zukunft der Apotheker. Zum einen für die unmittelbare wirtschaftliche Zukunft. Soll er doch gewährleisten, dass zumindest, was die Preise angeht, es wieder gleichlange Spieße für alle Apotheken im In- und Ausland gibt. Ob das mit dem aktuellen Vorschlag gelingen wird, darüber gibt es allerdings unterschiedliche Meinungen.

Zum anderen könnte er entscheidend sein für die pharmazeutische Zukunft. So wird hoffentlich bald der Weg geebnet, dass Apotheker endlich pharmazeutische Dienstleistungen erbringen und diese mit den Kostenträgern abrechnen können.  Dieser Schritt ist mehr als überfällig. So kann es sich eine auf der einen Seite alternde und auf der anderen Seite von zunehmendem Kostendruck im Gesundheitswesen geprägte Gesellschaft eigentlich nicht leisten, auf die apothekerliche Kompetenz zu verzichten. Arzneimitteltherapiesicherheit lautet das Stichwort hier. Man weiß aus zahlreichen Studien, dass Patienten von einer intensivierten Beratung durch die Apotheke profitieren. Dass es dafür dann auch einer angemessenen Honorierung bedarf, steht außer Frage.

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Außerdem ist es in einer Welt, in der Logistik zunehmend automatisierbar ist, für den Apothekerberuf überlebenswichtig, sich auf das Pharmazeutische zu besinnen und sich so ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, das uns Apotheker vor Ort, vom Versandhandel, Abgabeautomaten und allen anderen vermeintlich heilsbringenden Logistiklösungen abgrenzt.

Natürlich werden Dienstleistungen alleine nicht die Existenz der Apotheker sichern können. Darüber muss man sich man sich im Klaren sein. Aber sie helfen, wenn die richtigen Dienstleistungen sauber definiert werden, den Beruf des Apothekers fachlich zu stärken und so dessen Existenzberechtigung zu untermauern. Denn wird die nicht anerkannt, wird kaum ein Außenstehender einen Anlass sehen, die Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass auch die wirtschaftliche Existenz der Apotheken vor Ort langfristig gesichert ist.  


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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2 Kommentare

Gesundheitswesen

von Menschenwürde am 27.03.2019 um 21:40 Uhr

Menschenwürde, Demokratie, Rechtsstaat usw. wären verwirklicht, weil die Staatsorgane an Recht und Gesetz gebunden wären. Schriftstücke wie Verfassung bzw. Grundgesetz würden das machen, meinen sinngemäß "Schlaue" …. und das Grundgesetz sei Gottes Wille (s. Präambel). Irrtümlicherweise wurde übersehen, dass Schriftstücke untätig sind und es wurde vergessen, die Denkweisen der Verantwortlichen an Recht und Gesetz zu binden, z.B. mit Bürgergerichten- https://www.change.org/p/strafbarkeit-von-rechtsbeugung-wiederherstellen-b%C3%BCrgergerichte-einf%C3%BChren. Es ist für Entscheidungsträger auch zweifellos bequemer, die unzähligen Schutzbestimmungen überhaupt nicht zu lesen, sondern nach Gefühl zu handeln.
Die Wahrheit über unsere Gesellschaft erfahren wir dort, wo Menschen auf verantwortliches Handeln angewiesen sind, z.B. in der Lebensmittelproduktion, im Gesundheitswesen, in der Rechtspflege und im Finanzwesen.
Das Zulassungssystem wird von der Industrie manipuliert, wodurch Krankheit und Tod hinzunehmen sind- https://www.youtube.com/watch?v=qnwi4_fXS5Q. Der Tod mit Medizinprodukten ist unter dem Denkmantel der Gesundheitsfürsorge hinzunehmen. Im großen Stil wird vertuscht- http://news.doccheck.com/de/228007/implantate-immer-mehr-todesfaelle/. Die Computertomografie entspricht der 100- bis 1000-fachen Strahlendosis des konventionellen Röntgens- http://www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2007/msg00110.htm oder der Strahlung der Atombombe von 1945- https://www.welt.de/wissenschaft/article1667375/Experten-warnen-vor-Computertomografie.html. Krebs und Tod sind hinzunehmen- http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomenergie/Krebs_nach_niedrigen_Strahlendosen.pdf. Bestrahlungen des Kopfes führen auch zu Schlaganfällen und Demenz. Schon geringere Röntgen-Bestrahlungen sind eigentlich strafbar, vgl. BGH 2 StR 397/97. Die Psychiatrie wird auch wie in Diktaturen missbraucht, siehe Mollath und http://www.psychiatrieopfer.de/seiten/Buch.html. Unsere Volksvertretung wird auch manipuliert- https://www.youtube.com/watch?v=y5FiOrJClts. Rechtsbrüche und Rechtsbeugungen sind systemkonform durch "konsequente Manipulation" bestätigte auch ein ehemaliger Richter (s. Internet). Gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen fehlt wegen Verdrehungsabsicht der Tatsachen und der Rechtslage zumeist eine plausible Begründung, oft sogar die Sachbezogenheit- https://unschuldige.homepage.t-online.de/. Aus der Geschichte wurde nichts dazugelernt. Bei Menschenrechtsverletzungen mitmachen, wegschauen, vertuschen und verdrängen brachte nie Gutes, siehe 3. Reich und DDR.

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Falscher Ansatz

von Reinhard Rodiger am 27.03.2019 um 8:58 Uhr

Es ist ein beliebter, aber dennoch falscher Ansatz, komplexe , auf Sichtweite breitflächig und kapazitätsmässig nicht durchführbare Dienstleistungen zum Drehpunkt des Überlebens zu machen.
Die eigentliche Stärke liegt in dem alltäglichen , niedrigschwelligen Zugang.Dieser wird durch vermehrte Anreize zur Vernachlässigung -vor allem Unterfinanzierung und Komplizierung- gefährlich vernachlässigt.
DIe heutige brisante Situation ist doch das Prozessergebniss der Konzentration auf justiziable und komplizierende Faktoren.
Es ist doch offensichtlich, dass vor komplexen Sonderleistungen die Akzeptanz der alltäglichen immer klein geredeten Leistungen liegt. Politisch gewollt ist doch der Entzug der Kernauffunktion durch Minderung ihrer weiteren Durchführbarkeit.
Es ist nicht die Frage von Entweder Oder.Es ist die Priorisierung, die entscheidet.Wenn alles unterlassen wird, die eigentliche Kernfunktion zu stärken und dem politischen Verständnis zuzuführen, führt die Konzentration auf Steigerung der Komplexität zur Schwächung. DIes gilt besonders angesichts der bisher unzulänglichen Definition dieser Leistungen. dies gilt besonders für die finanzielle und kapazitätsmäassige Durchführbarkeit. DUrchschlagskraft ist doch von sporadisch durchgeführten Tätigkeiten nicht zu erwarten.
Solange die Alltagsfunktion nicht Bestandteil des offiziellen Gesundheitssystems ist, bedeuten Selektivtätigkeiten eher Schwächung als Stärkung. Das gilt besonders da die deletäre Wirkung von Selektivverträgen bislang völlig übergangen wurde.
Wohlgemerkt, es geht nicht darum, Sinnvolles in Abrede zu stellen.Es ist eine Frage der Gewichtung.Deshalb ist die Konzentration auf selektive Elitetätigkeiten der falsche Ansatz.

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