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Kommentar
Warum pharmazeutische Dienstleistungen zur Regelleistung werden müssen
Verträge zwischen Apotheken und Kassen über pharmazeutische
Dienstleistungen sind der begrüßenswerte Teil von Jens Spahns
Apothekenpaket – trotz Diskussionsbedarf bezüglich der veranschlagten Summe. Die
Existenz der Apotheker wird das Honorar für pharmazeutische Dienstleistungen
alleine zwar nicht sichern. Aber die Einführung einer strukturierten
pharmazeutischen Betreuung liefert zusätzliche Argumente, warum es sich für die
Gesellschaft lohnt, dafür zu sorgen, dass Apotheken vor Ort überleben können, meint DAZ.online-Chefredakteurin Julia Borsch.
Der „Spahn-Plan“ ist möglicherweise entscheidend für die Zukunft der Apotheker. Zum einen für die unmittelbare wirtschaftliche Zukunft. Soll er doch gewährleisten, dass zumindest, was die Preise angeht, es wieder gleichlange Spieße für alle Apotheken im In- und Ausland gibt. Ob das mit dem aktuellen Vorschlag gelingen wird, darüber gibt es allerdings unterschiedliche Meinungen.
Zum anderen könnte er entscheidend sein für die pharmazeutische Zukunft. So wird hoffentlich bald der Weg geebnet, dass Apotheker endlich pharmazeutische Dienstleistungen erbringen und diese mit den Kostenträgern abrechnen können. Dieser Schritt ist mehr als überfällig. So kann es sich eine auf der einen Seite alternde und auf der anderen Seite von zunehmendem Kostendruck im Gesundheitswesen geprägte Gesellschaft eigentlich nicht leisten, auf die apothekerliche Kompetenz zu verzichten. Arzneimitteltherapiesicherheit lautet das Stichwort hier. Man weiß aus zahlreichen Studien, dass Patienten von einer intensivierten Beratung durch die Apotheke profitieren. Dass es dafür dann auch einer angemessenen Honorierung bedarf, steht außer Frage.
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Außerdem ist es in einer Welt, in der Logistik zunehmend automatisierbar ist, für den Apothekerberuf überlebenswichtig, sich auf das Pharmazeutische zu besinnen und sich so ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen, das uns Apotheker vor Ort, vom Versandhandel, Abgabeautomaten und allen anderen vermeintlich heilsbringenden Logistiklösungen abgrenzt.
Natürlich werden Dienstleistungen alleine nicht die Existenz der Apotheker sichern können. Darüber muss man sich man sich im Klaren sein. Aber sie helfen, wenn die richtigen Dienstleistungen sauber definiert werden, den Beruf des Apothekers fachlich zu stärken und so dessen Existenzberechtigung zu untermauern. Denn wird die nicht anerkannt, wird kaum ein Außenstehender einen Anlass sehen, die Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass auch die wirtschaftliche Existenz der Apotheken vor Ort langfristig gesichert ist.
2 Kommentare
Gesundheitswesen
von Menschenwürde am 27.03.2019 um 21:40 Uhr
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Falscher Ansatz
von Reinhard Rodiger am 27.03.2019 um 8:58 Uhr
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