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Weltweite Umfrage
In Frankreich gibt es die meisten Impfskeptiker
Viele Europäer haben einer Umfrage zufolge ein großes
Misstrauen gegen Impfungen. Nach den Daten der britischen Stiftung Wellcome
Trust empfinden in Westeuropa lediglich 59 Prozent der befragten Menschen
Impfungen als sehr oder zumindest einigermaßen sicher. In Deutschland waren es
67 Prozent, wobei diejenigen Menschen mit höherem Bildungsgrad der Impfung eher
vertrauten als diejenigen mit niedrigerem. Weltweit sehen mit durchschnittlich
79 Prozent weit mehr Befragte Impfungen als sicher an. Auffällige Werte kommen aus Frankreich, obwohl dort strenge Maßnahmen gelten und Apotheker impfen dürfen.
Soziale Medien trügen zu den Vorbehalten gegen und Ängsten vor Impfungen bei, sagte Heidi Larson, von der London School of Hygiene and Tropical Medicine der Zeitung „The Guardian“. Für den „Wellcome Global Monitor 2018“ wurden mehr als 140.000 Menschen über 15 Jahren in mehr als 140 Ländern dazu befragt, was sie über das Impfen, die Wissenschaft und andere Themen denken.
In Bangladesch und Ruanda ist das Vertrauen in Impfungen demnach am höchsten. Innerhalb Westeuropas zeigten die Franzosen das größte Misstrauen. Dort stuften 33 Prozent der Befragten Impfungen als unsicher ein – mehr als in jedem anderen Land. Als sicher bezeichneten Impfungen 47 Prozent der Franzosen, andere stimmten keiner dieser Aussagen zu.
Frankreich: Impfende Apotheker und Impfpflicht
Die französische Regierung hat allerdings schon den Handlungsbedarf erkannt: Seit diesem Jahr ist es auch Apothekern möglich, Grippeimpfungen zu verabreichen. Die Impfungen in Apotheken waren zuvor in mehreren Regionen getestet worden und wurden zu Beginn dieses Jahres auf ganz Frankreich ausgeweitet.
Schon seit Januar 2018 gibt es in Frankreich zudem eine deutlich strengere Impfpflicht als in anderen EU-Ländern mit Impf-Verpflichtungen. Damals wurde die Impfpflicht für Kinder deutlich ausgeweitet. Vom 1. Januar 2018 an geborene Kinder müssen in den ersten zwei Lebensjahren gegen elf Krankheiten geimpft werden, darunter Keuchhusten, Masern, Röteln und Hepatitis B. Bislang waren nur drei Impfungen vorgeschrieben, nämlich gegen Diphtherie, Tetanus und Kinderlähmung.
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„Gerade in den reicheren Ländern, in denen wir nicht länger die schrecklichen Folgen von verhinderbaren Krankheiten sehen, sind Menschen mehr zurückhaltend“, sagte Larson mit Blick auf Diphtherie, Masern und Keuchhusten. Das sei jedoch ein Luxus, den man sich nicht leisten könne. Nur in zwei reichen Erdregionen, Nordeuropa und Nordamerika, war das Vertrauen in Impfungen mit 73 und 72 Prozent recht hoch, auch wenn es nicht den Weltdurchschnitt erreichte. Zum Vergleich: In Südasien sind es 95 Prozent.
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