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Herpes zoster ist nicht nur unangenehm. Die Virusinfektion kann auch fiese Spätfolgen wie Post-Zoster-Neuralgien mit sich bringen. Was tun? Wie erfolgt die Behandlung einer Gürtelrose – topisch mit Antiviralia oder doch lieber oral oder gar parenteral? Und erfolgt die Analgesie nach WHO-Stufenschema oder behandelt man Zosterschmerzen wie einen neuropathischen Schmerz?
Kein Zoster ohne Varizellen: Herpes zoster stellt keine Neuinfektion mit Varicella-zoster-Viren dar. Das Krankheitsbild der Gürtelrose (Herpes zoster) entsteht nur bei endogener Reaktivierung der nach erstmaliger Infektion in den Spinalganglien persistierenden Varicella-Viren. Zum Rezidiv kommt es in der Regel bei immungeschwächten oder älteren Personen. Doch auch bei eigentlich immunkompetenten und jüngeren Menschen – auch bei Kindern – kann sich eine Gürtelrose breit machen. Was tun? Wie therapiert man eine Gürtelrose – antiviral oder rein symptomatisch? Topisch oder systemisch und wenn systemisch: oral oder parenteral? Behandelt man einen Herpes zoster grundsätzlich bei allen Patienten?
Frühe Behandlung …
In einem Punkt sind sich die Experten einig. Die Behandlung eines Herpes zoster sollte möglichst frühzeitig nach Auftreten der ersten Hautveränderungen begonnen werden – am besten innerhalb von 72 Stunden oder zumindest so lange noch frische Bläschen vorhanden sind. Der Grund: In späteren Stadien vermehren sich die Viren meist nicht mehr, was bedeutet – den antiviralen Arzneimitteln fehlt der Angriffspunkt. Aciclovir beispielsweise inhibiert in seiner aktiven Form, als Triphosphat, die Virus-DNA-Polymerase und hemmt so die Virusreplikation. Dies funktioniert natürlich nur, solange sich die Varicella-Viren auch vermehren. Eine frühzeitige Therapie beschleunigt die Heilung der Läsionen und die Linderung des Gürtelrose-assoziierten Schmerzes. Auch reduziert die antivirale Behandlung das Risiko für das Auftreten einer Post-Zoster-Neuralgie.
… und keine topische antivirale Therapie
Virustatitika, mit denen Herpes Zoster behandelt wird, können entweder oral oder parenteral eingesetzt werden. Eine rein topische Therapie mit Antiviralia wird hingegen nicht empfohlen, im Gegensatz zu Herpes-simplex-Infektionen. Hier kommen auch lokale Virustatika zum Einsatz. Ob Gürtelrose nun oral mit Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir oder Brivudin behandelt wird oder doch mit intravenöser Infusion – Aciclovir ist als einziges der genannten Antiviralia auch parenteral zugelassen und verfügbar –, hängt vom Patienten ab.
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