Megafusion

Pfizer und Mylan bauen neuen Generikakonzern auf

München - 30.07.2019, 09:15 Uhr

Pfizer hat mit Konkurrent Mylan vereinbart, einen gemeinsamen Konzern für patentfreie Arzneimittel zu etablieren.(Foto: imago images / Pacific Press Agency)

Pfizer hat mit Konkurrent Mylan vereinbart, einen gemeinsamen Konzern für patentfreie Arzneimittel zu etablieren.(Foto: imago images / Pacific Press Agency)


Die Gewichte auf dem globalen Generikamarkt werden durch einen geplanten Megadeal neu austariert. Der weltweit größte Pharmakonzern Pfizer und der aus den Niederlanden stammende Konkurrent Mylan haben vereinbart, einen gemeinsamen Konzern für patentfreie Arzneimittel zu etablieren.

Während Pfizer den Plänen zufolge sein unter dem Dach von Upjohn zusammengefasstes Generikageschäft mit Marken wie Lipitor, Celebrex und Viagra abgibt und die Mehrheit an dem neuen Unternehmen übernimmt, soll Mylan darin komplett aufgehen. Damit soll ein neuer Branchenführer mit einem Jahresumsatz von etwa 20 Milliarden Dollar und einem Gewinn vor Steuern und Abschreibungen von rund acht Milliarden Dollar entstehen.

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Wie Pfizer und Mylan in übereinstimmenden Pressemitteilungen mitteilten, haben die Verwaltungsräte beider Unternehmen der Transaktion einstimmig zugestimmt. Demnach erhält Pfizer 57 Prozent der Aktien am neuen Gemeinschaftsunternehmen. 43 Prozent übernimmt Mylan. Ziel sei es, mit dem bestehenden Produktportfolio von Upjohn und Mylan neue Wachstumsmärkte weltweit zu erschließen. Mitte 2020 soll die Fusion abgeschlossen sein,vorbehaltlich der Genehmigung durch die Mylan-Aktionäre und der üblichen Abschlussbedingungen, einschließlich des Erhalts behördlicher Genehmigungen. Der derzeitige Mylan-Verwaltungsratschef Robert J. Coury soll auch das neue Unternehmen leiten, dessen Namen noch nicht bekannt ist. Michael Goettler, der jetzige Präsident der Pfizer-Tochter Upjohn, wird Unternehmenschef. Die bisherige Mylan-CEO Heather Bresch und Finanzchef Ken Parks werden sich aus dem Unternehmen zurückziehen.

Pfizers Lösung für patentfreie Arzneimittel

Mylan bringt unter anderem sein Portfolio in therapeutischen Bereichen wie Anästhesie, Infektions- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit in die Ehe, während Upjohn seine früheren Bestseller, darunter Viagra und Lipitor, sowie seine guten Positionen in China und anderen Märkten in die Waagschale legt.

Nach den Vorstellungen von Pfizer und Mylan soll der neue Generikakonzern zu einem neuen globalen Branchenführer avancieren. Zudem hat Pfizer damit eine Lösung für seine ehemaligen Kassenschlager gefunden, die wegen abgelaufener Patente inzwischen von anderen Generikaherstellern angeboten werden.

Die Aktien von Mylan schossen nach der Fusionsankündigung an der New Yorker Börse um 12,57 Prozent auf 20,78 Dollar nach oben, während die Anteilsscheine von Pfizer um 3,81 Prozent auf 41,45 Dollar nachgaben.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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