Die gute Nachricht des Tages

Corona-Maßnahmen helfen auch dem Klimaschutz

Berlin - 26.03.2020, 07:00 Uhr

Flugzeuge bleiben derzeit am Boden, Autos oftmals in der Garage. Die Coronakrise wirkt sich positiv auf die Treibhausgas-Ausschüttungen aus. (t/Foto: imago images / photonews.at)

Flugzeuge bleiben derzeit am Boden, Autos oftmals in der Garage. Die Coronakrise wirkt sich positiv auf die Treibhausgas-Ausschüttungen aus. (t/Foto: imago images / photonews.at)


Flugzeuge am Boden, Fabriken ruhen, Pendler gehen ins Homeoffice – wirtschaftlich ist das eine Katastrophe, einem tut es jedoch (kurzfristig) gut: dem Klima. Der CO2-Ausstoß, auch infolge von Corona, soll um 50 Millionen Tonnen oder mehr im Vergleich zu 2019 sinken. So die Schätzungen von Experten.

Ohne dass es geplant war, helfen die Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch das Coronavirus, zumindest kurzfristig, bei einer zweiten, unsichtbareren Krise: der Klimaerwärmung. So wird Deutschland, voraussichtlich und überraschend, durch den zusätzlichen „Corona-Effekt“ die Klimaziele für 2020 erreichen. Diese liegen bei 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß zum Vergleichsjahr 1990. Bundesumweltministerin Svenja Schulze ist optimistisch, dass dies klappen wird. Auch nach Einschätzung der Denkfabrik Agora Energiewende wird Deutschland als Folge der Corona-Krise jedenfalls sein Klimaschutz-Ziel für das Jahr 2020 erreichen. Es könnten je nach Ausmaß der Krise nicht nur wie angestrebt 40 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen werden, sondern sogar bis zu 45 Prozent weniger, sagte Agora-Direktor Patrick Graichen am vergangenen Freitag in Berlin.

Eindrückliche Bilder zum CO2-Rückgang aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in China lieferte auch die NASA: Satellitenbild-Aufnahmen der US-Raumfahrtbehörde zeigen einen vielerorts hohen Ausstoß des Treibhausgases Stickstoffdioxid (NO2) im Januar. Das Vergleichsbild im Februar zeigt deutlich geringere Werte, offenbar durch die heruntergefahrene Industrieproduktion.

Stützung der Wirtschaft auch für die Zukunftskrise Klimawandel

Schulze warnte jedoch davor, die positiven Effekte zu überschätzen. Die derzeitige Lage sei ein „absoluter Ausnahmezustand“. Doch die Krise könnte auch als Chance genutzt werden: Die Bundesregierung, die Europäische Zentralbank und die EU möchten erhebliche Summen zur Verfügung stellen, um wirtschaftliche Probleme abzufedern und soziale Verwerfungen möglichst abzuwenden. „Wir müssen die gegenwärtige Corona-Krise so lösen, dass wir die Zukunftskrise Klimawandel, auf die wir mit ungebremster globaler Erwärmung zusteuern, gleich mit lösen“, sagt der Chef vom Umweltbundesamt Dirk Messner im Deutschlandfunk. „Alle Konjunkturpakete für die Zeit nach Corona sollten darauf ausgerichtet sein, neben der Stützung von Beschäftigung und Wirtschaft gleichzeitig auch den europäischen Green Deal und den Klimaschutz voranzubringen.“ Ein Aspekt, der beispielsweise die Produktion von Arzneimitteln in Europa auch nochmal aus einer anderen Sicht beleuchten könnte.


Mareike Spielhofen, Autorin, DAZ.online
daz-online@deutscher-apotheker-verlag.de


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1 Kommentar

Wir halten die Welt an

von Bernd Jas am 26.03.2020 um 9:43 Uhr

Vor über drei Jahren hielt Dipl.-Meteorologe Klaus-Eckart Puls ( Ehemaliger Leiter der Wetterämter Essen und Leipzig) auf der internationalen Klima und Energiekonferenz diesen Vortrag:
"Die Achillesferse der Klimamodelle"

Es ist natürlich in der heutigen, kurzweiligen Zeit schwierig einem 45 minütigen, nicht einfachen, wissenschaftlichen Vortrag zu folgen. Er fordert schon das Einschalten des eigenen Denkapparates und etwas Recherche. Sprich nachdenken. Da ist es halt einfacher sich abends um acht, zwanzig mal die Worte menschgemachter Klimawandel ins Hirn brennen zu lassen. Die Lösungen werden auch gleich in Form von Green Deal mitgeliefert. Kost´ halt nur ein paar hundert Milliarden.
Wir ham´s ja auch mit Wirtschaftskrise, angestuppst vom Corona Virus.


Und Sie dreht sich doch.

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