Klöckner für EU-weite Regelung

NEM und Lebensmittel: Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe

Berlin - 23.04.2020, 09:00 Uhr

Nahrungsergänzungsmittel sind beliebt, ihre Überwachung hat allerdings Verbesserungspotenzial. (c / Foto: Praewpan / stock.adobe.com)

Nahrungsergänzungsmittel sind beliebt, ihre Überwachung hat allerdings Verbesserungspotenzial. (c / Foto: Praewpan / stock.adobe.com)


Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie Lebensmitteln mit Vitamin-Zusatz sollten aus Sicht der Bundesregierung EU-weit geregelt werden. Das teilte Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) am Montag mit. Die Ministerin warnte zudem erneut vor Werbung für Nahrungsergänzungsmittel, die Schutz vor dem Coronavirus verspricht oder andeutet.

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beschäftigt sich immer wieder mit Nutzen und Risiken von Nährstoffsupplementen. Gesetzliche Höchstmengenregelungen werden zwar schon lange erwartet – seit der EU-Richtlinie (2002/46/EG) zur Angleichung der Rechtsvorschriften –, dennoch gibt es sie bislang weder auf EU-Ebene noch in Deutschland. Länder wie Dänemark und Frankreich haben mittlerweile nationale Regelungen getroffen. 

Nun berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa), dass aus Sicht der Bundesregierung Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln sowie Lebensmitteln mit Vitamin-Zusatz EU-weit geregelt werden sollten. Nationale Maßnahmen endeten an der Staatsgrenze, teilte Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) laut dpa am Montag mit.

Arbeit an „etwaigen nationalen Höchstgrenzen“ 

„Um Rechtssicherheit sowie eine effektive Überwachung und Kontrolle zu gewährleisten, brauchen wir Einheitlichkeit im Binnenmarkt, keinen Flickenteppich.“ Klöckner will mit Kollegen anderer Länder Druck auf Brüssel machen. Es werde aber auch mit der Arbeit an „etwaigen nationalen Höchstgrenzen“ begonnen, teilte das Ministerium mit.

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Die Ministerin warnte zudem erneut vor Werbung für Nahrungsergänzungsmittel, die Schutz vor dem Coronavirus verspricht oder andeutet. Es gebe keine wissenschaftlichen Studien, die eine Wirksamkeit von bestimmten Pflanzen, Vitaminen oder Mineralstoffen gegen das Virus bewiesen, teilte das Ministerium mit.


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2 Kommentare

Klöckner für EU-weite Regelung

von Dr. Armin Hollatz am 17.05.2020 um 11:01 Uhr

Offensichtlich haben die betreffenden Politiker kein ausreichendes Fachwissen oder sind mit der Pharmaindustrie zu sehr verflochten.
Die Formulierungen über einen Zusammenhang mit den Corona-Virus sind natürlich falsch. Es gibt sogar hervorragende Ergebnisse bei der Heilung akuter Coronavirusinfektion mittels bestimmter Vitamine und Mineralien.
Am wichtigsten ist allerdings die Stärkung des körpereigenen Immunsystems; auch mittels Nahrungsergänzungsmittel. Und dadurch ist unser Körper dann sehr gut gewappnet gegen JEDEN Virus.
Allerdings sollten sich Experten gerne damit befassen, unseriöse Nahrungsergänzungen genauer zu prüfen und vielleicht diesbezügliche Regelungen zu treffen. Dies dürfte äußerst schwer sein.
"Mengenangaben" bestimmter Elemente und Vitamine können es nicht sein, denn es kommt u.a. auf die "Wirksamkeit", u.a. die Bioverfügbarkeit, an. Außerdem sollte es einem (qualifizierten) behandelnden Arzt überlassen werden, wie die Dosierung vorzunehmen sei, denn jeder Mensch hat individuelle Besonderheiten und weitere Faktoren aus der Umwelt.

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Natürlich gibt es Studien !

von Hasko Ahrendt am 10.05.2020 um 10:08 Uhr

... und Diese sind auch öffentlich zugänglich:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32252338/

Glaubt doch bitte nicht Alles sondern informiert euch bevor ihr so etwas verbreitet.

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