Pharmazeutische Chemie

Studium: So klappt es mit dem Labor in der Krise

Stuttgart - 10.07.2020, 12:45 Uhr

Ein Pharmaziesemester ohne Laborpraktikum ist wohl kaum vorstellbar. (Foto: imago images / Oliver Ring) 

Ein Pharmaziesemester ohne Laborpraktikum ist wohl kaum vorstellbar. (Foto: imago images / Oliver Ring) 


Ein Pharmaziestudium ohne Präsenz? Geht nicht, hätten vor der Coronakrise wohl viele gesagt. Professor Gerd Bendas vom Institut für Pharmazeutische Chemie in Bonn berichtet, wie er die Phase erlebt hat – und wie es letztlich doch noch gelang, den Studierenden das Lernen inklusive Praktikum im Labor zu ermöglichen.

Ursprünglich sollte das Sommersemester an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn für die meisten Studienfächer am 6. April 2020 beginnen. Doch im Zuge der Corona-Pandemie wurde dieser Termin auf den 20. April verschoben. Im Vorfeld gab die Universität bekannt, dass die Lehrveranstaltungen virtuell in einem Online-Modus abgehalten werden. Lehrende konnten schon vor dem Semesterbeginn ihre Lehrmaterialien in digitaler Form auf der Lehr- und Lernplattform „eCampus“ bereitstellen.

Barbara Frommann
Professor Gerd Bendas aus Bonn

Gerd Bendas ist einer von den rund 545 Professorinnen und Professoren an der Uni Bonn und für das Fach Pharmazeutische Chemie verantwortlich. Was ist seiner Meinung nach die markanteste Veränderung für die Pharmaziestudierenden in der Corona-Zeit gewesen? „Lernen ohne Präsenz über einen siebenwöchigen Zeitraum“, antwortet er direkt. Alle Betroffenen hätten diese Umstellung schultern müssen. Rückblickend hätte diese aber ganz gut geklappt. „Es gab innerhalb der Uni Bonn ein sehr transparentes und schnelles Krisenmanagement, was auch dank eines sehr aktiven Studiengangsmanagements in der Pharmazie dann an alle Lehrende sehr gut kommuniziert wurde“, so Bendas. Der um zwei Wochen verschobene Semesterstart wurde genutzt, um die Lehre komplett auf Videokonferenz-Formate umzustellen. Die Uni kümmerte sich darum, dass alle die dafür nötige Software zur Verfügung gestellt bekamen. Bendas und seine Professorenkollegen bekamen von Seiten der Verwaltung ein klares Sicherheitskonzept aufgezeigt. Frühzeitig ging es dabei auch um die Frage, wie eine „partielle Lockerung“ aussehen könnte.

Mehrbelastung für Assistenten

Bis Ende Mai konnten in der Pharmazie so alle Lehrveranstaltungen in Form von Vorlesungen komplett abgeschlossen werden. „Das war sicher für Studierende und Lehrende in der Intensität nicht ganz einfach“, stellt Gerd Bendas fest. Doch das Angebot wurde von den Studierenden gut angenommen – weshalb, dafür hat Bendas auch eine plausibel klingende Erklärung: „Es wurde damit gehofft – und das ist ja dann auch eingetreten –, dass ab Juni ganztags Praktika unter spezifischen Sicherheitsauflagen in Präsenz erfolgen. In dieser Phase sind wir jetzt.“



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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