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Resistente Tumore
Neue Wirkstoffklasse gegen resistente Krebszellen entwickelt
Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Universität Greifswald haben eine neue Wirkstoffklasse entwickelt, mit der resistente Tumorzellen wieder auf eine Chemotherapie ansprechen. Der neue Stoff blockiert ein Protein in den Krebszellen, das die Medikamente normalerweise wieder aus den Krebszellen heraustransportiert.
Die Anwendung von Zytostatika, auch als Chemotherapie bekannt, ist nach wie vor eine häufige Behandlungsmethode gegen Krebs. Sie hat laut dem Pharmazeuten Prof. Dr. Andreas Hilgeroth in einer Pressemitteilung der MLU (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) einen großen Stellenwert, weil sie bei verschiedenen Krebsarten wirkt. Dabei wird die Zellteilung unterbunden, sodass sich Krebszellen nicht ungebremst vermehren können. Allerdings gebe es Tumore, die gegen die Chemotherapie resistent sind. Diese beinhalteten bestimmte Proteine, die die Wirkstoffe wieder aus den Krebszellen heraustransportierten. Eines dieser Transportproteine, das Multi-Drug resistant Protein 4 (MRP4), ist an vielen Krebsarten mit Resistenz gegen Krebsmedikamente beteiligt. „Es spielt besonders bei Leukämie eine Rolle“, so Prof. Dr. Christoph Ritter vom Institut für Pharmazie der Universität Greifswald, laut Pressemitteilung. Das Protein transportiert Botenstoffe, die offenbar zur Entstehung der Krebsart beitragen.
Blockiertes MRP4 lässt Zytostatika wieder wirken
Nun hat Hilgeroths Arbeitsgruppe mit Unterstützung des Greifswalder Instituts für Pharmazie eine neue Wirkstoffklasse entwickelt, die dieses Transportprotein hemmen kann. Die Forscher:innen konnten nachweisen, dass die mit dem neuen Hemmstoff behandelten Zellen weniger Botenstoffe transportierten und die Zytostatika wieder wirkten. Die neuen Wirkstoffe könnten, laut Pressemitteilung, gleich zwei positive Auswirkungen haben: „Sie verhindern den Transport krebsfördernder Botenstoffe und sorgen dafür, dass die Chemotherapie wieder wirkt“, so Hilgeroth.
Die Wirksamkeit müsse nun in weiteren präklinischen Tests bestätigt werden. Sind die Substanzen erfolgreich, würden mehrjährige klinische Studien folgen, um die Wirkung an Patient:innen zu bestätigen. Sollten sich die neuen Substanzen bewähren, könnten sie dann bei Erkrankten eingesetzt werden, die Tumore mit dem Transportprotein MRP4 haben. Weitere Ergebnisse und genauere Informationen zur Studie sind in der Fachzeitschrift „Molecules“ veröffentlicht worden.
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