Notfalldatensatz und E-Medikationsplan

Gematik stellt Verbesserungsbedarf bei der Praxistauglichkeit fest

Berlin - 29.03.2021, 14:00 Uhr

Soll bald der Vergangenheit angehören: der Medikationsplan auf Papier. (Foto: DAZ.online)

Soll bald der Vergangenheit angehören: der Medikationsplan auf Papier. (Foto: DAZ.online)


Mehrere Monate ließ die Gematik Ärzte, Apotheker, Krankenhäuser und Versicherte in Westfalen-Lippe den Notfalldatensatz und den E-Medikationsplan testen. Die nun vorliegende Auswertung zeige eine hohe Akzeptanz der Anwendungen unter den Beteiligten – in Sachen Praxistauglichkeit ist jedoch noch Luft nach oben.

Die Gematik tüftelt derzeit am Feinschliff für die Anwendungen, die künftig jeder Versicherte auf seiner elektronischen Gesundheitskarte beziehungsweise in seiner elektronischen Patientenakte ablegen können soll. Dazu zählen auch der E-Medikationsplan und der Notfalldatensatz. Drei bis fünf Monate ließ sie die beiden Anwendungen in Westfalen-Lippe auf Akzeptanz und Praxistauglichkeit testen.

An der Erhebung beteiligt waren knapp 1.400 Versicherte, 230 Arztpraxen, 50 Apotheken, 3 Krankenhäuser und 2 Notdienstpraxen in der Region Westfalen-Lippe. Die Ergebnisse wurden vom IGES Institut im Auftrag der Gematik ausgewertet. „Zentrales Ergebnis: Die Anwendung von Notfalldatensatz und E-Medikationsplan funktionierte insgesamt gut, die Motivation, diese zu nutzen, war seitens der Ärzte und Versicherten sehr hoch“, schreibt die Gematik in einer Pressemitteilung vom heutigen Montag. Demnach gaben fast alle der befragten Versicherten an, dass die auf der Gesundheitskarte gespeicherten Daten für sie sinnvoll seien.

Mehr Aufklärung gewünscht

Bei der Praxistauglichkeit sehen die Teilnehmenden allerdings noch Verbesserungsbedarf, heißt es weiter – zum Beispiel bei der Bereitstellung von Informationen und der erstmaligen Erstellung. „Gewünscht werden mehr Informationen bzw. Aufklärung rund um die Anwendungen.“ Dies betreffe sowohl die notwendige PIN, die Versicherte von ihrer Krankenkasse bekommen, als auch die Einbettung der neuen Anwendungen in die Praxis-Abläufe.

„Der Test hat die breite Akzeptanz der Anwendungen unterstrichen, was uns sehr freut. Denn das zeigt, dass das Interesse in der Bevölkerung sehr groß ist. Klar ist aber auch, dass die Bekanntheit der Anwendung noch gesteigert werden muss. Denn bereits jetzt können Patienten Notfalldatensatz und E-Medikationsplan nutzen“, betont Sabine von Schlippenbach, strategische Produktmanagerin bei der Gematik.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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