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BMG warnt
Coronatests sind hitzeempfindlich: Bei über 30 Grad drohen falsch negative Ergebnisse
Damit Antigentests zuverlässig funktionieren, müssen sie sachgerecht gelagert und bei Raumtemperatur durchgeführt werden. Darauf weist das Bundesgesundheitsministerium aufgrund der zuletzt sehr sommerlichen Temperaturen noch einmal hin. Werden die Tests zu warm, kann es zu einer Reduktion der Sensitivität und damit vermehrt zu falsch negativen Testergebnissen kommen.
Derzeit kann man sich noch gefühlt an jeder Straßenecke auf Corona testen lassen. Die Vergütung von bis zu 18 Euro hat dafür gesorgt, dass die Schnelltestzentren wie Pilze aus dem Boden geschossen sind. Für einige ist die Bezeichnung „Testzentrum“ allerdings recht hoch gegriffen. Es handelt sich häufig um Zelte oder Pavillons, wie man sie von Gartenpartys kennt, aber stellenweise auch einfach nur um einen Tisch, der irgendwo aufgestellt wird. Dort kann es im Sommer ganz schön schnell warm werden. Im Gegensatz zu Teststationen in festen Gebäuden sind bei diesen Konstrukten die Temperaturschwankungen in Abhängigkeit von der Außentemperatur deutlich größer.
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Das Problem: Die Antigentests sind temperaturempfindlich. Aufgrund der hohen Temperaturen der letzten Tage weist das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf diesen Umstand hin. Voraussetzung für eine sachgerechte Anwendung von Antigentests sei die korrekte Lagerung und die Durchführung bei Raumtemperatur, heißt es in dem Hinweis, den die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg auf ihre Webseite veröffentlicht hat. Welcher Temperaturbereich einzuhalten ist, steht auf der Packung und in der Packungsbeilage der Tests. So soll beispielsweise der Test von Hotgen zwischen 4 und 30 °C gelagert und zwischen 10 und 30 °C durchgeführt werden. Das BMG nennt als Richtwert einen Temperaturbereich von 4 °C und 30 °C, in dem davon auszugehen sei, dass die Tests gleichbleibende Leistungen in Bezug auf Sensitivität und Sensibilität liefern.
Was passiert außerhalb des Temperaturbereichs?
Ist es bei Lagerung und Durchführung der Tests zu kalt, sinkt die Spezifität. Das heißt, es kann vermehrt falsch positive Testergebnisse geben. Ist es hingegen zu warm, also über 30 °C – aktuell auf jeden Fall das größere Problem –, kann die Sensitivität nachlassen. Das Resultat: Es kommt vermehrt zu falsch negativen Testresultaten.
Zudem weist das BMG darauf hin, dass häufige Temperaturschwankungen bei der Lagerung von Antigentesten kritisch zu betrachten und daher zu vermeiden seien. So könnten starke Temperaturschwankungen auch zu Kondensation von Wasser in der Testkartusche führen, was mit erheblichen Einschränkungen in der Testleistung verbunden sei.
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