Bundestagswahl 2021

Das sind die Pläne der Linken für die Apotheken

Berlin - 16.09.2021, 16:45 Uhr

Die Linken-Abgeordnete Kathrin Vogler stand der DAZ Rede und Antwort. (Foto: IMAGO / Political-Moments)

Die Linken-Abgeordnete Kathrin Vogler stand der DAZ Rede und Antwort. (Foto: IMAGO / Political-Moments)


Auch wenn die Apotheken im Wahlprogramm der Linken nicht auftauchen: Die Partei hat sehr konkrete Vorstellungen, wie es im Apothekensektor weitergehen soll. Die DAZ sprach mit der Abgeordneten Kathrin Vogler – lesen Sie hier die Zusammenfassung.

In der Linksfraktion steht ein Wandel an: Alle derzeit im Bundestag vertretenen Abgeordneten, die sich mit dem Thema Gesundheit beschäftigen, werden wohl in der kommenden Legislaturperiode nicht mehr dabei sein – sei es aus Altersgründen, krankheitsbedingt oder weil sie schlicht keinen aussichtsreichen Listenplatz ergattern konnten. Wie geht es also weiter mit der Linken und den Apotheken?

Mehr zum Thema

Bundestagswahl 2021 – Teil 3: Die Linke

„Gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden“

Nach der Bundestagswahl im September

Linke muss sich in der Gesundheitspolitik neu aufstellen

Der Blick ins Wahlprogramm ernüchtert: Dort sind die Apotheken kein Thema. Die DAZ fragte nach: Wo geht die Reise hin? Antworten bekam die Redaktion von Kathrin Vogler. Sie dürfte vielen noch bekannt sein: Bevor sie sich in der aktuellen Legislaturperiode der Friedenspolitik widmete, befasste sie sich für ihre Fraktion mit Gesundheitsthemen.

Linke steht zum Mehr- und Fremdbesitzverbot

Vogler macht im Gespräch mit der DAZ deutlich: Dass die Apotheken diesmal keinen großen Raum im Wahlprogramm einnehmen, sei keine Absicht. Die flächendeckende Versorgung mit  Apotheken vor Ort bleibe ein „Herzensanliegen“ der Partei. Auch zum Fremd- und Mehrbesitzverbot stehe die Linke weiterhin, verspricht Vogler. Und die Partei pocht weiterhin auf das Verbot des Versandhandels für verschreibungspflichtige Arzneimittel – die Abgeordnete ist überzeugt, dass es die bessere Antwort auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Oktober 2016 gewesen wäre als das nun im Sozialrecht verankerte Boni-Verbot.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens verfolgt die Linke mit einer gewissen Skepsis: Vogler zweifelt daran, was die wahren Motive des amtierenden Bundesgesundheitsministers sind. „Wir wissen alle, dass Minister Spahn ein großer Freund des internationalen Versandhandels ist und seine Agenda daher in weiten Teilen nicht primär von der Frage geleitet ist, was den Patienten und Patientinnen nutzt.“ Die Linke lehnt die Einführung des E-Rezepts zwar nicht grundsätzlich ab, Vogler hätte sich allerdings im Sinne der Versicherten eine freiwillige Nutzung gewünscht. Denn nicht alle könnten gleich gut mit der entsprechenden Technik umgehen – auch wolle nicht jeder seine Daten preisgeben. Diese Menschen dürften aber bei der Versorgung nicht ausgeschlossen werden.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Bundestagswahl 2021 – Teil 3: Die Linke

„Gute Arbeit muss auch gut bezahlt werden“

Die DAZ im Gespräch mit der Linken-Politikerin Kathrin Vogler

Apotheke vor Ort – ein „Herzensanliegen“

Bundestagswahl – Wer bleibt, wer geht, wer kommt? (Linke)

Wer macht Gesundheitspolitik für die Linken?

Die apothekenpolitischen Positionen bei der Bundestagswahl 2021

Wen wählen?

Sylvia Gabelmann (Linke) zum Hennrich-Vorschlag

„Das ist ein Kniefall vor dem Versandfreund Jens Spahn“

ADEXA-Prüfsteine zur Bundestagswahl 2021, Teil 6

Gleichstellung im Beruf – was die Parteien planen

4 Kommentare

Na sowas

von ebert am 16.09.2021 um 18:53 Uhr

Dass AfD-Sympi Conny ihr Kreuz nicht bei den Linken macht - wenn wundert's?

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Na sowas

von Dr.Diefenbach am 16.09.2021 um 19:18 Uhr

!!Hat Conny das Geschlecht gewechselt???

Linke Visionen

von Dr.Diefenbach am 16.09.2021 um 17:52 Uhr

Es ist sicher so dass manche linken Vorstellungen der öffentlichen Apotheke individuell weiterhelfen,ABER:Man höre sich die
Parolen z.B.einer Frau Wissler an ,dann sind ja grosse Teile der selbständigen KollegInnen im Focus der Partei ,betreffend Steuer ,betreffend irgendwann auch die Mündigkeit im Entscheidungssektor(Verstaatlichung...??).Und man darf ja nicht nur die beruflichen Aspekte sehen,sondern auch die aussenpolitischen sowie Teile der innenpolitischen Vorstellungen:Ein Graus,ein Debakel, würde das real!!Das Einzige,was ich"gut"finde:Man sagt WAS man Will,ohnen Wenn und Aber.Ausserdem:Mich interessiert schon lange, welche "Beiträge" die linken Abgeordneten finanziell leisten die im Bundestag sitzen und ja auch ALLE deutlich sechsstellig im Jahr Geld einfahren??Da kann man immer gut reden über das Finanzwesen anderer.Denn auch der Linken gehts letztendlich im Apothekenwesen um das Mitnehmen der Gewinne,die sind ja unsittlich.Vielen Dank,Linke...


» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Linke

von Conny am 16.09.2021 um 17:37 Uhr

Unwählbar. Würde mich Vermögensabgabe und Vermögenssteuer kosten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.