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Enantiomerenreine Arzneimittelherstellung
Jenseits von Metallen und Enzymen – Nobelpreis für eine dritte Art der Katalyse
Es kommt nicht oft vor, dass man in der öffentlichen Apotheke neben seinem pharmazeutischen Wissen auch mit seinem chemischen Wissen glänzen kann. Heute ist aber so ein Tag. Denn der Nobelpreis für Chemie wurde in diesem Jahr für die Entwicklung der Organokatalyse verliehen. Hätten Sie gewusst, wie wichtig diese für die Arzneimittelherstellung von heute ist?
Stuttgart – Erstellt am 06.10.2021, 13:20 Uhr

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Wo stehen wir in der Epilepsie-Therapie?
Seit 1989, also über einen Zeitraum von über 30 Jahren, wurden 18 Antiepileptika der zweiten Generation zugelassen – darunter Lamotrigin, Levetiracetam und Zonisamid. Sie brachten zwar einige Verbesserungen hinsichtlich Verträglichkeit und Sicherheit. Hinsichtlich der Anfallskontrolle konnte aber keine der teuren (Teil-)Innovationen die interaktionsträchtigen Vorgänger übertreffen, bilanzierte Ende vergangenen Jahres ein Review in „Lancet Neurology“. Die Autoren fordern eine Abkehr von der ausgereizten symptomorientierten Therapie. Zum heutigen Tag der Epilepsie: ein Überblick über neue Entwicklungen.
Spieglein, Spieglein …
Im April 2021 erhielt mit Eszopiclon (Lunivia®) das aktive Enantiomer (S)-Zopiclon des seit Jahrzehnten als Racemat eingesetzten Zopiclons eine Zulassung seitens der EMA zur Behandlung von Schlafstörungen von Erwachsenen. Die nachträgliche oder parallele Zulassung des aktiven Enantiomers (Eutomer) eines racemischen Arzneistoffes als neue Wirksubstanz erscheint als keine gewöhnliche Verfahrensweise und auch etwas aus der Zeit gefallen, werden doch heutzutage durch enantioselektive Synthese- und Trennmethoden fast ausschließlich Enantiomeren-reine Arzneistoffe zugelassen. Ist dies das erste Zeichen einer Welle von Neuzulassungen aktiver Enantiomere von bereits bekannten racemischen Arzneistoffen? Das soll nachfolgend an ausgewählten Beispielen diskutiert werden. | Von Gerd Bendas
Artemisinin-Herstellung wie in der Pflanze – nur schneller
Die „American Chemical Society“ hat jetzt den Max-Planck-Forscher Professor Peter Seeberger mit dem Preis für „bezahlbare grüne Chemie“ ausgezeichnet. Die Potsdamer Forschungsgruppe hat einen neuen preiswerten Syntheseweg für den gegen Malaria wirksamen Wirkstoff Artemisinin aus dem einjährigen Beifuß entwickelt.
Nobelpreis für die „Genschere“ CRISPR/Cas9
Der Nobelpreis im Fach Chemie geht im Jahr 2020 an Emmanuelle Charpentier und Jennifer A. Doudna „for the development of a method for genome editing“. Wie die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften heute bekannt gab, haben die beiden Wissenschaftlerinnen eines der schärfsten Werkzeuge der Gentechnologie entdeckt: die genetische Schere CRISPR/Cas9. Es ist der erste Wissenschafts-Nobelpreis, den sich ausschließlich Frauen teilen.
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