Die Rechte der Apothekenangestellten

Was tun, wenn Arbeitgeber „3G“ missachten?

Stuttgart - 21.12.2021, 07:00 Uhr

Es existieren auch Apotheken, in denen die 3G-Vorgaben nur unzureichend bis gar nicht umgesetzt werden. Die Apothekengewerkschaft Adexa erfährt immer wieder von solchen Fällen und weiß betroffenen Angestellten zu helfen. (Foto: Mattin Ott / AdobeStock)

Es existieren auch Apotheken, in denen die 3G-Vorgaben nur unzureichend bis gar nicht umgesetzt werden. Die Apothekengewerkschaft Adexa erfährt immer wieder von solchen Fällen und weiß betroffenen Angestellten zu helfen. (Foto: Mattin Ott / AdobeStock)


Geimpft, genesen oder negativ getestet – spätestens seit Einführung der sogenannten 3G-Regel am Arbeitsplatz sollte klar sein, welche Bedingungen für alle herrschen. Doch nach wie vor existieren auch Apotheken, in denen die Vorgaben nur unzureichend bis gar nicht umgesetzt werden. Eine DAZ-Leserin berichtet von ihren Erfahrungen und bittet um Rat. Die Apothekengewerkschaft Adexa erfährt immer wieder von solchen Fällen und weiß betroffenen Angestellten zu helfen.

Seit mehr als 35 Jahren arbeitet Inge Paulsen (Name von der Redaktion geändert) in der Apotheke ihres Heimatortes. Zum Chef und ihren Kolleginnen pflegte sie bisher eine vertrauensvolle und zum Teil freundschaftliche Beziehung. Das hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich geändert. Im zwölfköpfigen Team überwiegen diejenigen, die den Infektionsschutzmaßnahmen und den Impfungen nichts abgewinnen können. 

Zum Teil würden die Ungeimpften ihre Masken unterhalb der Nase tragen oder gar nicht erst aufsetzen, berichtet Paulsen gegenüber der DAZ. Sie selbst traue sich fast nicht mehr, den Telefonhörer anzufassen. An Teamabenden habe sie seit vergangenem Jahr auch nicht mehr teilgenommen. Immer wieder spreche sie ihren Chef auf die Zustände an. Doch daraufhin erhalte sie nur ausweichende Antworten.

Für sie selbst sei die Situation in der Apotheke sehr schwierig. Jeden Tag habe sie Angst, dass sie sich trotz ihrer inzwischen geboosterten Corona-Impfung und dem Tragen einer FFP2-Maske mit dem Virus ansteckt. Sie wende sich nun an die DAZ-Redaktion, um ihren Fall – wenn auch anonym – öffentlich zu machen und auf diese Missstände in Apotheken hinzuweisen. Paulsen hat noch wenige Jahre bis zu ihrer Verrentung. Sie versucht eine Auseinandersetzung mit der Apothekenleitung und den Kolleginnen so gut es geht zu vermeiden. Abgesehen von den Diskussionen um eine allgemeine oder arbeitsplatzbezogene Impfpflicht war sie bisher immer davon ausgegangen, dass die Apotheken als Gesundheitseinrichtungen eine besondere Verantwortung und Vorbildfunktion für die Bevölkerung hätten. Von ihrem unmittelbaren Umfeld sei sie deswegen sehr enttäuscht.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Angststörung

von Stefan Siebert am 21.12.2021 um 7:52 Uhr

Der Dame würde ich empfehlen, sich in psychologische Behandlung zu begeben.
Geboostert plus FFP-Maske und Angst davor den Telefonhörer anzufassen....
Mir fehlen die Worte.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Angststörung

von Stefan Haydn am 21.12.2021 um 9:40 Uhr

Und mir wegen Ihres Kommentares.

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