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Prozess wegen Fehlbildungen
Gericht: Sanofi hätte bereits 1984 den Beipackzettel von Dépakine ändern müssen
Obwohl das Fehlbildungsrisiko offenbar schon lange absehbar war, sollen 15.000 Schwangere in Frankreich zwischen 2007 und 2014 das valproinsäurehaltige Epilepsiemittel Dépakine eingenommen haben. Deswegen waren sowohl die französischen Behörden als auch Hersteller Sanofi in die Kritik geraten. Gegen den französischen Pharmakonzern war jetzt im April ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Vergangene Woche kam ein Pariser Gericht zu dem Schluss, dass Sanofi seine Informationspflicht verletzt habe.
Paris/Stuttgart – 11.01.2022, 08:14 Uhr

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Allein in Berlin über 1000 Anzeigen– viele von Apotheken
Seit Ungeimpfte zunehmend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden, floriert der Handel mit gefälschten Impfpässen. Allein in Berlin ist die Polizei in mehr als 1000 Fällen aktiv geworden, 1100 Anzeigen wegen des Verdachts falscher Impfnachweise seien bis Mitte Dezember im zuständigen Kommissariat des Landeskriminalamts (LKA) eingegangen, erklärt der Senat auf eine Anfrage der Linken. Viele davon stammen demnach aus Apotheken.
Schwangerschaftsverhütungsprogramm für Valproat: Das müssen Apotheker wissen
Vor kurzem hat die EU-Kommission Maßnahmen beschlossen, um
die Anwendung von Valproat bei Frauen und Mädchen im gebärfähigen Alter
sicherer zu machen. Diese beinhalten unter anderem neue
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Valproat erneut auf dem Prüfstand
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Le scandale Dépakine
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