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mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19
Patentfreier Corona-Impfstoff aus Afrika – Projekt erfolgreich gestartet
Die WHO hat im Juni 2021 das Biotechnologieunternehmen Afrigen Biologics and Vaccines aus Südafrika als Forschungs- und Fertigungszentrum für mRNA-Impfstoffe gegen COVID-19 ausgewählt. Dieses soll bestehende Impfstoffe nicht nur kopieren, sondern auch verbessern. Das Projekt ist nun bereits besser vorangekommen als erwartet.
Schon im Dezember des letzten Jahres berichtete die Nachrichtenagentur dpa, dass das Biotechnologieunternehmen „Afrigen Biologics and Vaccines“ sich bereits in einer entscheidenden Phase bei der Entwicklung von Afrikas erstem eigenem Corona-Impfstoff befinde. Dieser soll das mRNA-Präparat von Moderna nachahmen und damit die Abhängigkeit von der Pharma-Industrie mindern, hieß es. Anfang 2024 sollen die Mittel marktreif sein. Dabei will Afrigen die beiden derzeit zugelassenen mRNA-Präparate von Moderna und Biontech/Pfizer nicht nur kopieren, sondern auch verbessern: Ziel sei ein gefriergetrockneter Impfstoff, der keine Kühllagerung erfordert, wurde vergangenes Jahr erläutert. Der neue Impfstoff werde nicht patentiert werden, sondern eine Art Open-Source-Technologie sein, erklärte Afrigens Geschäftsführerin Petro Terblanche. Unterstützt wird das Projekt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem UN Medicines Patent Pool (MPP) sowie der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC)
Jetzt ist das Projekt für einen patentfreien Corona-Impfstoff aus Afrika nach Angaben der WHO bereits besser vorangekommen als erwartet: Das Forschungs- und Fertigungszentrum (manufacturing hub) in Südafrika habe innerhalb weniger Wochen einen Impfstoffkandidaten auf Basis der neuartigen mRNA-Technologie produziert, berichtete die WHO in Genf.
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Dies sei ohne Unterstützung der Biotechfirmen gelungen, die mRNA-Corona-Impfstoffe herstellen, aber die Zusammenarbeit bislang ablehnen, sagte Martin Friede, WHO-Koordinator für Impfforschung. „Im September sagten viele: Das ist Raketentechnologie, das schafft ihr nicht“, sagte Friede. Jetzt heißt es: Tests mit dem Impfstoffkandidaten könnten im Herbst beginnen.
Die WHO betont, dass das Labor öffentlich zugängliche Technologien verwendet und keine Patente verletzt. Die Technologie soll Firmen in anderen ärmeren Ländern zur Verfügung gestellt werden. Das Labor bildet auch Personal aus. Noch im Februar sollen weitere Länder genannt werden, in denen produziert werden soll. Argentinien und Brasilien stehen als Standorte bereits fest.
Miteinander nicht gegeneinander
Die WHO rief Biotechfirmen erneut zur Beteiligung an dem Projekt auf. Dadurch könne viel Zeit bei den klinischen Studien gespart werden. Mit ihrer Unterstützung sei die Entwicklung eines Impfstoffs in 12 bis 18 Monaten denkbar, andernfalls dauere es drei Jahre. Friede nannte konkret den US-Hersteller Moderna und das Mainzer Unternehmen Biontech sowie dessen Partner Pfizer. Es arbeiteten aber inzwischen rund 20 weitere Unternehmen – etwa in China, Taiwan und Indien – an mRNA-Impfstoffen.
Auch diese Biotechfirmen könnten von der Ausbildung von Spezialisten bei Afrigen profitieren, wenn sie Lizenzvereinbarungen zur Produktion ihrer Impfstoffe mit Laboren in ärmeren Ländern schließen, sagte Charles Gore, Exekutivdirektor des Medicine Patent Pool. Die von den UN gegründete Initiative handelt Patentlizenzvereinbarungen mit Pharmaunternehmen aus und bündelt sie, damit sie für Generikahersteller leichter zugänglich sind.
Das Afrigen-Projekt soll die Versorgung ärmerer Länder mit Impfstoffen revolutionieren, sagte WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan. Die ersten Corona-Impfstoffe seien in reichen Ländern entwickelt und hergestellt worden. „Es gab so viel Hoffnung, als die Impfstoffe kamen – aber dann haben wir das Phänomen des Impfstoff-Hortens gesehen, und reiche Länder haben sich für Milliarden Dollar Vorkaufsrechte für Impfstoff gesichert.“ Ärmere Länder seien monatelang fast leer ausgegangen. Die WHO habe erkannt, dass das Problem nur gelöst werden könne, wenn dort selbst produziert werde.
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