Der Nutzen von Omega-3-Fettsäuren zur kardiovaskulären Prävention ist umstritten. Auch die Hoffnung, damit Vorhofflimmern vorbeugen zu können, hat sich nicht erfüllt. Im Gegenteil.
Die Auswirkungen einer Substitution von Omega-3-Fettsäuren auf kardiale Parameter wurden bereits mehrfach in randomisierten klinischen Studien untersucht. Einige von ihnen berichten über ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern, andere fanden keinen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Omega-3-Fettsäuren und dem vermehrten Auftreten von Vorhofflimmern. Um diesen Widerspruch zu klären, befasste sich eine internationale Studiengruppe mit dieser Frage. Sie ging von der Annahme aus, die eingesetzte Dosis an Omega-3-Fettsäuren könnte der Grund für die divergierenden Ergebnisse sein. Zur Überprüfung dieser Hypothese wurden sieben randomisierte klinische, placebokontrollierte Studien einer Metaanalyse unterzogen. Die Studienkohorte umfasste knapp 82.000 Probanden, von denen 72,6 Prozent täglich weniger als ein Gramm oder genau ein Gramm Omega-3-Fettsäuren eingenommen hatte, der Rest (27,4%) mehr als ein Gramm. Die Studienteilnehmer waren im Schnitt 65 Jahre alt; das Follow-up lag bei knapp fünf Jahren.
Probanden, die Omega-3-Fettsäuren eingenommen hatten, wiesen ein um 25 Prozent erhöhtes Risiko auf, an einem Vorhofflimmern zu erkranken (Hazard Ratio [HR]: 1,25; 95%-Konfidenzintervall [KI]: 1,07 bis 1,46; p = 0,013). Dieses Risiko war dosisabhängig. Bei einer Dosis von über einem Gramm pro Tag war das Risiko höher (HR: 1,49; 95%-KI: 1,04 bis 2,15; p = 0,042). Bei Dosierungen ≤ 1 g pro Tag fiel das Risiko geringer aus (HR: 1,12; 95%-KI: 1,03 bis 1,22; p = 0,024). Den Studienautoren zufolge sollte daher die Einnahme höherer Dosierungen von Omega-3-Fettsäuren überdacht werden.
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