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Große Studie bestätigt
Ivermectin wirkt nicht gegen COVID-19
Es dürfte das endgültige Aus für Ivermectin bei COVID-19 sein: Die jetzt veröffentlichten Ergebnisse einer groß angelegten Studie bestätigen, dass der Arzneistoff gegen die Krankheit nicht wirksam ist. Das Wurmmittel konnte weder das Risiko für eine erforderliche Behandlung im Krankenhaus noch einer Coronavirus-Infektion im Vergleich zum Placebo senken.
Dass der Arzneistoff Ivermectin nicht gegen COVID-19 hilft, hat nun eine große Studie aus Brasilien bestätigt. Die im renommierten „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass das Wurmmittel etwa das Risiko für eine erforderliche Behandlung im Krankenhaus nach einer Coronavirus-Infektion im Vergleich zum Placebo nicht senkt.
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Vom Wundermittel zum Problemfall
Eine gewisse Popularität erlangte Ivermectin, das zum Beispiel gegen bestimmte Fadenwürmer und Krätzemilben eingesetzt werden kann, zuletzt vor allem unter Impfgegnern. Sie sahen in dem Medikament ein Wundermittel in der Pandemie. In einigen Ländern wurde zeitweise von einem Run auf Apotheken berichtet. Angefeuert wurde der Hype von unseriösen Internetseiten, die auf vermeintlich vielversprechende Ergebnisse vor allem kleinerer Studien verwiesen, deren Qualität und allgemeine Aussagekraft Experten zufolge allerdings fragwürdig war.
In der nun veröffentlichten Doppelblind-Studie wussten weder Ärzte noch die per Los zugeordneten Patienten, wer das Wurmmittel und wer ein Scheinpräparat (Placebo) bekommen hatte. Die mehr als 3.500 Teilnehmer hatten wegen ihres Alters oder wegen Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf. 679 von ihnen erhielten Ivermectin, ebenso viele ein Scheinpräparat, die übrigen knapp 2.160 Patienten wurden anders behandelt.
Thema abgehakt?
In der Untersuchung erwies sich Ivermectin als klinisch unwirksam – sowohl in Bezug auf das Risiko einer Krankenhauseinweisung als auch auf die Dauer eines Klinikaufenthalts oder die Genesung nach einer Infektion. „Kein Effekt des Medikaments!“, twitterte der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Professor Stefan Kluge, mit Blick auf die Studie. Der Infektionsimmunologe Professor Leif Erik Sander von der Berliner Charité reagierte auf das Ergebnis ebenfalls auf Twitter: „Damit sollte dieses Thema mal abgehakt sein.“
Schon in der Vergangenheit kamen Meta-Analysen zu keinem eindeutigen Ergebnis über einen angeblichen Nutzen von Ivermectin. Bis heute sprechen sich Weltgesundheitsorganisation, Robert Koch-Institut und Europäische Arzneimittelagentur gegen den Einsatz des Medikaments in der Pandemie aus. In Österreich riet sogar der Hersteller MSD von einer eigenmächtigen Einnahme ab: „Es gibt keine aussagekräftige Evidenz für die Anwendung von Ivermectin bei SARS-CoV-2“, teilte das Unternehmen schon im November mit.
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