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Nitrosamin-Bildung
Nitrite und Nitrate in Hilfsstoffen im Visier
Mutagene Nitrosamine überall: in Sartanen, Ranitidin, Rifampicin, Metformin, Vareniclin, Quinapril, …. Die Liste von Arzneimittel-Chargen, die wegen entsprechender Verunreinigungen zurückgerufen werden müssen, wird immer länger. Und nicht immer ist die Synthese verantwortlich für die Entstehung der gefürchteten Nitrosamine. Auch die Lagerung kann eine Quelle sein und – was bislang kaum beachtetet wird: Nitrite und Nitrate in Hilfsstoffen.
Stuttgart – 20.06.2022, 10:15 Uhr

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FDA genehmigt Baricitinib bei Alopezie
Baricitinib in Olumiant – ein bei Rheumatoider Arthritis zugelassener JAK1/JAK2-Inhibitor – darf in den USA nun auch bei schwerer Alopecia areata verordnet werden. Die EMA hat die Zulassung ebenfalls bereits empfohlen. Auch bei COVID-19 hat Baricitinib einen Stellenwert in der Therapie.
Übeltäter Hilfsstoffe
Seit Nitrosamine in Sartanen gefunden worden sind, haben intensive Untersuchungen von regulatorischen Behörden, akademischen Laboratorien und Herstellern überall Nitrosamine entdeckt. Sie können durch die Synthese in die Arzneistoffe gelangen, aus Ranitidin werden bei Lagerung Nitrosamine freigesetzt und Nitrite und Nitrate aus Hilfsstoffen können mit Aminogruppen der Wirkstoffe Nitroso-Arzneistoffe bilden. Niemand hat bisher die Hilfsstoffe auf die Anwesenheit der kleinen Anionen untersucht. Aber sie sind wichtige Mitspieler bei der Nitrosamin-Bildung. | Von Ulrike Holzgrabe
Valsartan: Hätte man es doch besser wissen können?
Die zahlreichen Nitrosamin-Funde, die seit 2018 auf den ersten NDMA-Fund in Valsartan folgten, muten wie eine Bestätigung dafür an, dass mit all dem niemand rechnete – und vielleicht auch nicht rechnen konnte. Doch hätten Wirkstoffhersteller wie Zhejiang Huahai aus China es nicht besser wissen müssen? Ein Bericht von „Bloomberg“ legt nahe, dass man innerhalb der Firma durchaus über die Expertise verfügt hätte, das Problem frühzeitig zu erkennen.
Krebs durch Ranitidin?
Erst am 7. Januar 2021 hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte das vorläufige Ruhen aller Zulassungen von ranitidinhaltigen Arzneimitteln bis zum 2. Januar 2023 angeordnet. Hintergrund ist die Nitrosaminkrise, die im Sommer 2018 ihren Anfang nahm, doch neue Details wurden mit dem Ruhen der Zulassung nicht bekannt. In den USA lässt die Online-Apotheke Valisure mit angeschlossenem Labor derweil nicht locker. Sie hat im Journal JAMA neue In-vitro-Daten veröffentlicht und sieht auch genügend Anlass, sich mit dem Krebsrisiko durch Ranitidin auf epidemiologischer Ebene auseinanderzusetzen. Schließlich könnte sich das Ranitidin-Szenario im schlimmsten Fall auch auf andere Wirkstoffe übertragen lassen.
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