Was ist ein Meningeom?
Bei einem Meningeom handelt es sich um einen Hirntumor, der aus der Hirnhaut entsteht. In aller Regel ist er gutartig, wächst langsam und hat eine günstige Prognose. Allerdings kann die Lage des Meningeoms im Gehirn und Rückenmark – trotz überwiegender Gutartigkeit – in „seltenen Fällen ernste Probleme“ verursachen, erklärt der PRAC.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterteilt Meningeome in drei Grade:
- WHO-Grad I: >85 Prozent aller Meningeome, gutartig, operativ meist komplett entfernbar und prognostisch günstig.
- WHO-Grad II: etwa 10 Prozent aller Meningeome, erhöhtes Wachstumspotenzial, hohe Rezidivrate nach OP.
- WHO-Grad III: 2–3 Prozent aller Meningeome, sogenanntes anaplastisches Meningeom, bösartig, Metastasierung möglich, Strahlentherapie postoperativ indiziert, ungünstige Prognose.
Als Risikofaktoren für ein Meningeom zählt den Wissenschaftlern der französischen epidemiologischen Studien zufolge Alter (vor allem ab 50 Jahren), weibliches Geschlecht, eine Neurofibromatose Typ 2 (erbliche Tumorerkrankung), eine Strahlenbehandlung des Gehirns im Kindesalter sowie endogene Sexualhormone und Gestagene. So sei ein möglicher Zusammenhang zwischen Sexualhormonen und Meningeomen seit langem bekannt und lasse sich dadurch erklären, dass vorwiegend Frauen (und weniger Männer) ein Meningeom entwickeln, sowie dass auch eine Schwangerschaft das Wachstum eines Meningeoms beschleunigen könne (nach Entbindung nimmt die Wachstumsgeschwindigkeit hingegen wieder ab).
In 60 bis 80 Prozent der Meningeome ließen sich zudem Progesteronrezeptoren im Tumorgewebe nachweisen, was auch von der Lokalisation des Tumors abhängt. So sollen vor allem Meningeome an der Schädelbasis über viele Progesteronrezeptoren verfügen, was den Wissenschaftlern der französischen Studie zu Nomegestrol und zu Chlormadinon zufolge auch zu ihrer Beobachtung passt: Unter Nomegetrolacetat (3,75 mg bis 5 mg) und Chlormadinonacetat (5 mg bis 10 mg) herrschten Meningeome der Schädelbasis vor.
Da Meningeome meist langsam wachsen, können Symptome – wie Kopfschmerzen, Gang-, Seh-, Sprech- und Sensibilitätsstörungen oder neurologische Ausfälle wie Krampfanfälle – erst im Verlauf der Erkrankung auftreten.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.