Umfrage vor dem bundesweiten Rollout

Zwei Drittel der Apothekeninhaber fühlen sich gut auf das E-Rezept vorbereitet

Berlin - 29.08.2022, 13:35 Uhr

Die Apotheken sind überwiegend bereit fürs E-Rezept. (Foto: ABDA)

Die Apotheken sind überwiegend bereit fürs E-Rezept. (Foto: ABDA)


Rund zwei Drittel der Apothekeninhaber:innen sehen sich gut vorbereitet für den E-Rezept-Start am 1. September. Das hat eine Umfrage im Auftrag der ABDA ergeben.

Diese Woche Donnerstag, am 1. September 2022, beginnt der bundesweite Rollout des E-Rezepts – für die Verordner wird es allerdings erst nach und nach ernst. Den Start machen nach dem Rückzug der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein rund 250 Pilot-Arztpraxen in Westfalen-Lippe. Die Zahnärzte in Schleswig-Holstein teilen zwar die Kritik der Kassenärztlichen Vereinigung ihrer Region – einen ausdrücklichen Ausstieg erklärten sie allerdings nicht. In der Folge wird es scheibchenweise weitergehen: Es sollen sukzessive weitere Praxen und Kliniken sowie KV-Regionen hinzukommen.

Die Apotheken müssen hingegen deutschlandweit ab dem 1. September gerüstet sein. Auch wenn sie zunächst voraussichtlich nur eine begrenzte Zahl von E-Rezepten erhalten werden – und das vornehmlich in den Startregionen, sind die Apotheken überwiegend bereit. Das legt jedenfalls eine aktuelle Umfrage nahe, die das Meinungsforschungsinstitut Marpinion im Auftrag der ABDA durchgeführt hat. 500 Apothekenleiterinnen und -leiter wurden hierfür zu ihren Vorbereitungen auf das E-Rezept befragt. 

Wie die ABDA mitteilt, sehen sich zwei Drittel (65,2 Prozent) aller Inhaberinnen und Inhaber entweder „sehr gut“, „gut“ oder „eher gut“ auf die Umstellung vorbereitet. Demgegenüber fühlt sich ein Drittel (34,8 Prozent) entweder „sehr schlecht“, „schlecht“ oder „eher schlecht“ vorbereitet. Ob die Quoten in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein möglicherweise anders ausfallen als bundesweit, ist der Umfrage allerdings nicht zu entnehmen.

Zahlreiche Hindernisse

Bei der Interpretation dieser Zahlen sind zudem die zahlreichen Hindernisse zu beachten, die die Apotheken schon überwunden haben oder noch überwinden müssen. Als größte Hindernisse bei der Einführung des E-Rezepts in der eigenen Apotheke gelten die Schulung des Personals (45,4 Prozent), die Umstellung der Abläufe in der Apotheke (44,0 Prozent), Probleme mit der technischen Ausstattung für die Telematik-Infrastruktur (35,0 Prozent), die Sorge vor Retaxationen (34,2 Prozent) und Defizite bei den gesetzgeberischen Vorgaben (32,4 Prozent).

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening erklärt dazu: „Die Apothekerinnen und Apotheker bereiten sich seit Monaten intensiv und mit größtem Engagement auf das E-Rezept vor. Sie sehen darin die Chance, ihre Patientinnen und Patienten schneller, sicherer und komfortabler versorgen zu können.“ Rund 11.000 Apotheken hätten sich bereits im Apothekenportal als startklar fürs E-Rezept gemeldet. „Die technischen, personellen und organisatorischen Herausforderungen haben viele Apotheken aber auch an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht“, betont Overwiening. „Deshalb kommt es nun darauf an, dass alle Beteiligten gemeinsam daran arbeiten, dass das E-Rezept verlässlich im Versorgungsalltag ankommt.“


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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2 Kommentare

Zwei Drittel der Apothekeninhaber gut vorbereitet

von Dorf-apothekerin am 29.08.2022 um 19:23 Uhr

Da es ja nur noch ca.14 000 Selbstständige ApothekerInnen gibt, denn der Rest sind die Zweig-Apotheken, ergibt sich auf
alle Apotheken bezogen nur noch ein Wert von ca. 50 %.
Man kann es sich auch schön reden!

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Zwei Drittel der Apotheken gut vorbereitet?

von Roland Mückschel am 29.08.2022 um 15:06 Uhr

Wen hat da die ABDA gefragt?

Die Apotheken die übrig bleiben sollen?
Die goldenen 5.000?

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