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Regierungspräsidium Darmstadt erklärt Hintergründe
Axicorp – unautorisierte Vertriebsaktivitäten in der Lieferkette
Spätestens seit der Lunapharm-Affäre und der Einführung von Securpharm wissen Apotheker:innen, dass die Arzneimittellieferkette durch Diebstähle oder Fälschungen gestört werden kann. Jetzt berichtet die AMK über fünf Chargenrückrufe der Firma Axicorp Pharma GmbH. Der Grund sind „Erkenntnisse über unautorisierte Vertriebsaktivitäten in der Lieferkette“ – und zwar bei den Präparaten Trevicta, Enbrel, Xtandi, Humira und Simponi. Was steckt dahinter?
Derzeit haben Trevicta (atypisches Antipsychotikum Paliperidon), Enbrel (Immunsuppressivum Etanercept), Xtandi (nichtsteroidales Antiandrogen Enzalutamid), Humira (Immunsuppressivum Adalimumab) und Simponi (Immunsuppressivum Golimumab) von der Firma Axicorp Pharma GmbH eines gemeinsam: Für sie alle erfolgen Chargenrückrufe „aufgrund von Erkenntnissen über unautorisierte Vertriebsaktivitäten in der Lieferkette“. Außer bei Xtandi (Filmtabletten) handelt es sich um Injektionslösungen in Fertigspritzen.
Nicht nur die Lagerbestände der Apotheken sollen deshalb jetzt auf die Packungen der genannten Chargen mit dem genannten Tagescode überprüft werden, auch bereits belieferte Einrichtungen und Patient:innen sollen umgehend über den Chargenrückruf informiert werden. Eine Rückholung der Packungen sei zu veranlassen.
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Weitere Rückrufe wegen möglicher „Unstimmigkeiten in der Lieferkette“
Doch was steckt hinter den „Erkenntnissen über unautorisierte Vertriebsaktivitäten in der Lieferkette“? Die DAZ hat beim Regierungspräsidium Darmstadt, der zuständigen Überwachungsbehörde von Axicorp am Standort Friedrichsdorf, nachgefragt. Die Antwort: „Der von Ihnen angesprochene Rückruf der Produkte Trevicta, Enbrel, Xtandi, Humira und Simponi (Firma axicorp GmbH sowie der axicorp B.V. in den Niederlanden) betrifft Arzneimittel, die im Parallelvertrieb in Deutschland in den Verkehr gebracht werden, heißt: Für andere Länder bestimmte Aufmachungen werden für den deutschen Markt neu gekennzeichnet. Vor Ort wurde bei axicorp während dieses Prozesses die Manipulation einer einzelnen Packung festgestellt.“
Weitere Meldungen europäischer Kollegialbehörden
Im Zuge weiterer Meldungen europäischer Kollegialbehörden über das Rapid-Alert-System zur gegenseitigen Information habe anschließend eine bestimmte Vertriebskette mehrerer Arzneimittelgroßhändler identifiziert werden können, die nicht ausschließlich aus autorisierten Marktteilnehmern bestand. „Entsprechend wurden nun vorsorglich alle potenziell aus der fraglichen Quelle stammenden Produkte zurückgerufen“, heißt es.
Weitere Nachforschungen dazu sollen derzeit in Abstimmung mit den Kollegialbehörden laufen.
2 Kommentare
Qualitätssicherung?
von Die Mutti am 05.09.2022 um 14:35 Uhr
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AW: Qualitätssicherung
von JuliMa am 05.09.2022 um 22:06 Uhr
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