Angebot wird eingestellt

Aus für die Zava-App

Stuttgart - 08.12.2022, 13:45 Uhr

Noch ist die Zava-App im Appstore zu haben. Das Angebot soll aber eingestellt werden. (s / Foto: Screenshot AppStore/DAZ)

Noch ist die Zava-App im Appstore zu haben. Das Angebot soll aber eingestellt werden. (s / Foto: Screenshot AppStore/DAZ)


Der Telemedizinanbieter Zava stellt seine App ein. Das bestätigte das Unternehmen auf Nachfrage der DAZ. Über die Webseite werden die Services, zu denen unter anderem Videosprechstunden gehören, aber nach Aussage einer Sprecherin weiter nutzbar sein.

Vor nicht allzu langer Zeit gab der Telemedizinanbieter Kry bekannt, seine Dienste in Deutschland einzustellen. Grund für die Entscheidung waren laut eigener Aussage die veränderten Marktbedingungen. Genauer äußerte Kry sich aber nicht. Eine Rolle gespielt haben könnten unter anderem die Verzögerungen bei der Einführung des E-Rezepts sowie ein Urteil des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 2021, das enge Grenzen für die Werbung für telemedizinische Angebote gezogen hat.

Nun schränkt ein weiterer Anbieter telemedizinischer Dienste sein Angebot ein. So wird es künftig die App von Zava nicht mehr geben. Wie eine Sprecherin auf Nachfrage erklärte, passe man aktuell das Angebot von Zava für Patienten den Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitsmarkts an. Medienberichten, dass die Videosprechstunden ganz eingestellt werden, widersprach das Unternehmen. Zava bleibe mit der von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zertifizierten Video-Software Zava Sprechstunde Online im deutschen Markt, heißt es. Das System werde bundesweit von (Fach-)Ärzten und Therapeuten genutzt und ermögliche Patienten Videosprechstunden zu buchen – und das auch weiterhin für gesetzlich Versicherte kostenfrei. Auch daran, dass Patient:innen als Selbstzahler:innen alle Angebote der Plattform, darunter die At-Home-Testkits, der Online-Hautcheck und asynchrone telemedizinische Konsultationen, wahrnehmen können, soll sich der Sprecherin zufolge nichts ändern.

Kooperationen mit gesund.de und Shop Apotheke

Die Online-Arztpraxis Zava kooperiert mit zahlreichen Playern im Gesundheitsmarkt, darunter die Shop Apotheke. Dieser wurde allerdings zunächst durch das LG Konstanz untersagt, für die eine Kooperation mit dem Telemedizinanbieter zu werben. Geklagt hatte ein Apotheker aus Konstanz. Der niederländische Versender ist allerdings in Berufung gegangen. Das zuständige OLG Karlsruhe will die Entscheidung noch im Dezember verkünden. 

Außerdem arbeitet Zava mit der von Phoenix und Noventi ins Leben gerufenen Plattform gesund.de zusammen. Über diese können Patient:innen ihre von den Zava-Ärzten ausgestellten Verordnungen in Apotheken vor Ort einlösen. Und es besteht eine Kooperation mit der AOK Bayern, bei der Wiederholungsrezepte bei Asthma und Schilddrüsenunterfunktion ausgestellt werden können.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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