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Pathomechanismus
Myokarditis nach Corona-Impfung – Zytokinüberschuss spielt Schlüsselrolle
Im Zusammenhang mit mRNA-Impfungen gegen COVID-19 waren als seltene Nebenwirkungen Myo- und/oder Perikarditiden beobachtet worden, insbesondere bei jungen Männern. Wie diese zustande kommen, war bislang unklar. Nun haben Forschende erste Hinweise auf den Pathomechanismus veröffentlicht. Der vermutliche Schuldige: zu viele Zytokine.
Viruserkrankungen wie COVID-19 sind ein häufiger Auslöser von Herzmuskel- und/oder Herzbeutelentzündung. In seltenen Fällen kann aber auch eine COVID-19-Impfung mit einer mRNA-Vakzine zu Myo- und/oder Perikarditiden führen - insbesondere bei jungen Männern und nach der zweiten Impfdosis. Nur warum das so ist, ist bislang noch ungeklärt.
Erste Hinweise auf das pathomechanistische Geschehen publizierte eine Forschungsgruppe der Universität Yale nun in „Science Immunology“. Hierfür verglichen sie die Immunprofile von Proband:innen, die mit einer impfassoziierten Myo- und/oder Perikarditis ins Krankenhaus aufgenommen worden waren, mit denen von gesunden, geimpften Proband:innen.
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Zunächst überprüften die Wissenschaftelr:innen hierbei zwei Hypothesen zur Entstehung der Herzentzündungen, die bereits früh nach Bekanntwerden der ersten Fälle diskutiert worden waren: Zum einen die Annahme, dass durch die Impfung gegen kardiale Zellen gerichtete Autoantikörper gebildet worden sein könnten und zum anderen die These, dass eine Hypersensitivitätsreaktion, wie sie von einigen Wirkstoffen bekannt ist, für die Schäden am Herzen verantwortlich sein könnte.
Autoimmun- und Hypersensitivitätsreaktion unwahrscheinlich
So suchten die Forschenden nach Autoantikörpern, die sich gegen eines von 526 untersuchten kardialen Epitopen richteten, fanden aber keine höheren Level als bei den gesunden Proband:innen. Auch von den gegen SARS-CoV-2 gerichteten Antikörpern bildeten die erkrankten Proband:innen nicht mehr als die gesunden.
Im Falle einer Hypersensitivitätsreaktion auf den Impfstoff, wären bei den Proband:innen erhöhte Level an eosinophilen Granulozyten und TH2 Zytokinen zu erwarten gewesen. Auch diese konnten die Forschenden bei den Myo- und/oder Perikarditis-Patient:innen nicht feststellen und bewerten somit auch die zweite Hypothese als unwahrscheinlich.
Mehr Interleukine, Chemokine und zytotoxische Immunzellen
Was den Forschenden in weiterführenden Untersuchungen hingegen auffiel, waren ungewöhnlich hohe Level bestimmter Zytokine, genauer der Interleukine IL-1β, IL-1RA und IL-15 sowie der Chemokine CCL4, CXCL1 und CXCL10. Ebenfalls erhöht im Vergleich zu den gesunden Proband:innen waren die Werte bestimmter zytotoxischer Immunzellen wie zytotoxische T-Zellen und Natürliche Killerzellen, die den Phänotyp von Zytokin-gesteuerten Killerzellen aufwiesen.
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Scheinbar waren in Folge der Impfung übermäßig viele Zytokine freigesetzt worden, die wiederum zytotoxische Immunzellen aktiviert hatten, welche ihrerseits die Schäden an Herzmuskel und -beutel verursachten.
Auch wenn es für Teile des Pathomechanismus nun Belege gibt, bleiben in Sachen Herzmuskel- und/oder -beutelentzündung nach COVID-19-Impfungen noch viele Fragen offen: Etwa, warum diese vor allem junge Männer betrifft oder weshalb die Reaktion meist nach der zweiten Impfdosis auftritt. Hierfür wären laut den Forschenden weitere Studien mit größeren Proband:innenzahlen erforderlich. Diese zu finden könnte ein Problem darstellen, schließlich handelt es sich nach wie vor um eine seltene Nebenwirkung.
4 Kommentare
Gendern
von Sonja Kirchner am 12.05.2023 um 7:57 Uhr
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AW: Gendern
von cesnak am 14.05.2023 um 17:14 Uhr
Diskriminierung
von Dr. House am 10.05.2023 um 18:49 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Diskriminierung
von Dan Winter am 20.05.2023 um 20:20 Uhr
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