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Stoffwechselgesundheit und Lebensmittelwahl
Bestimmte Ernährungsfaktoren könnten zu Diabetes führen
Seit Jahren nimmt die weltweite Inzidenz von Diabetes mellitus Typ 2 zu. Neben genetischen Faktoren spielt auch die Ernährungsweise eine entscheidende Rolle für das Erkrankungsrisiko. Eine Studie untersuchte den Einfluss verschiedener Lebensmittelfaktoren, die zur Entstehung der erworbenen Stoffwechselkrankheit beitragen können.
20,1 Millionen Menschen erkrankten 2018 weltweit an Diabetes mellitus Typ 2. Laut einer Assoziationsstudie, die in „Nature Medicine“ erschienen ist, sind bei ungefähr 14,1 Millionen dieser Fälle Ernährungsfaktoren an der Krankheitsentstehung maßgeblich beteiligt.
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Die Global Dietary Database ist eine Datenbank, die Ernährungsgewohnheiten und Gesundheitsdaten aus Längsschnittstudien aus der ganzen Welt beinhaltet und fortlaufend Daten sammelt. So sollen unter anderem ernährungsbezogene Krankheitsrisiken analysiert und besser verstanden werden.
Ein Forschungsteam der Friedman School of Nutrition Science and Policy in Boston konnte anhand dieser Daten feststellen: Sieben von zehn Diabetes-Fällen sind auf eine ungesunde Ernährungsweise zurückzuführen. In das mathematische Modell gingen Angaben von 184 Länder von 1990 und 2018 ein.
Zu wenig Vollkorn, zu viel raffinierter Reis und Weizen
Was genau aber bedeutet eine ungesunde Ernährungsweise? In der statistischen Untersuchung wurden Lebensmittelfaktoren identifiziert, die das Risiko für die Stoffwechselkrankheit sehr wahrscheinlich erhöhen. Besonders stachen folgende Nahrungsmittelkategorien hervor: ein unzureichender Verzehr von Vollkornprodukten (für 26,1 Prozent der ernährungsassoziierten Inzidenz verantwortlich), ein Übermaß an raffiniertem Reis und Weizen (24,6 Prozent), sowie der reichhaltige Konsum von Wurstwaren bzw. verarbeitetem Fleisch (20,3 Prozent) und rotem, unverarbeitetem Fleisch (20,1 Prozent) wirken sich besonders ungünstig aus. Übermäßiger Verzehr von Fruchtsäften, Süßgetränken und Kartoffeln, sowie eine unzureichende Aufnahme von Nüssen, Samen und nicht-stärkehaltigem Gemüse hatten einen geringeren Einfluss auf die Neuerkrankungsrate.
Außerdem zeigte das Modell, dass ein ernährungsassoziierter Diabetes Typ 2 bei Männern häufiger auftrat als bei Frauen, sowie global in städtischen Gebieten häufiger als in ländlichen. In Ländern mit hohem Einkommen, wie Deutschland, waren Personen in ruralen Gegenden hingegen stärker betroffen. Zudem wurde bei jüngeren Erwachsenen besonders häufig ein ernährungsassoziierter Diabetes Typ 2 festgestellt.
Ernährungsassoziierter Diabetes ist „Ländersache“
In Deutschland sind laut den Berechnungen Wurstwaren für 60,1 Prozent der ernährungsbedingten Diabetes-Typ-2-Fälle verantwortlich. Raffinierter Weizen (21,2 Prozent) und unverarbeitetes rotes Fleisch (19 Prozent) belegen ebenfalls „Spitzenplätze“. In Südost- und Ostasien sowie Lateinamerika ist der verminderte Konsum von Vollkornprodukten ein großes Problem, in Süd- und Südostasien der übermäßige Verzehr von raffiniertem Reis. Im Mittleren Osten und Nordafrika wird zu viel raffinierter Weizen gegessen.
Bewohner von Staaten, in denen traditionellerweise viel Fleisch, Getreide und Kartoffeln gegessen werden (hauptsächlich Länder Osteuropas und Zentralasiens), haben eine höhere Wahrscheinlichkeit aufgrund ihrer Ernährungsweise an der Stoffwechselkrankheit zu erkranken als Personen in Gebieten mit anderer Esskultur.
Durch die statistische Analyse wurden auch Länder identifiziert, in denen das Risiko aufgrund einer suboptimalen Ernährung an Diabetes zu erkranken, gering ist. In Indien, Nigeria und Äthiopien waren die wenigsten Neuerkrankungen mit ungesundem Essverhalten verbunden.
In Mexiko erkranken die meisten Menschen pro eine Million Einwohner aufgrund von Adipositas oder Ernährung an Typ 2 Diabetes, nämlich 6.015 Personen. Deutschland folgt mit 5.091 Personen noch vor den USA (4.484).
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Alle untersuchten Länder hatten im Zeitraum 1990 bis 2018 einen Anstieg an Diabetes Typ 2 und dessen Komorbiditäten zu verzeichnen. Dies unterstreiche auch die wachsende ökonomische und soziale Dimension der Erkrankung, werden die Autoren in einer Pressemitteilung zitiert.
Diese Ergebnisse können Ärzten und politischen Entscheidungsträgern […] helfen, Prioritäten bei der Ernährung zu setzen, um gesündere Ernährungsgewohnheiten zu fördern und diese globale Epidemie zu bekämpfen.
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