Aspartam ist einer von elf in der Europäischen Union (EU) zugelassenen Süßstoffen. Die bekanntesten sind neben Aspartam Cyclamat und Saccharin und auch Steviaglycoside spielen immer öfter eine Rolle. Des Weiteren gibt es noch Acesulfam K, Advantam, Aspartam-Advantam-Salz, Sucralose, Thaumatin, Neohesperidin DC und Neotam.
Laut einer aktuellen Experteneinstufung kann Aspartam unter Umständen bei Menschen Krebs auslösen. Die neue Einstufung als „möglicherweise krebserregend“ für Aspartam stammt von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) in Lyon. Sie gehört zur Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die IARC veröffentlichte ihre Erkenntnisse am Freitag in der Fachzeitschrift „The Lancet Oncology“. Sie sah in drei Studien mit Menschen begrenzte Hinweise auf einen Zusammenhang mit einer bestimmten Form von Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom).
Wichtig zu wissen ist dabei: Die IARC-Fachleute beurteilen nur, ob ein Stoff im Prinzip Krebs verursachen könnte. Sie berücksichtigen nicht, wie viel davon ein Mensch zu sich nehmen müsste, um ein Krankheitsrisiko zu haben, erklärte Mary Schubauer-Berigan. Sie leitet das für die Einstufung zuständige IARC-Monographs-Programm.
Die IARC-Fachleute fanden unter Hunderten Krebsstudien mit Menschen drei, die sich mit der Wirkung von Süßstoffen befassen. Sie prüften auch Studien mit Mäusen und Ratten. Alle Studien hätten aber für die Beurteilung von Aspartam gewisse Mängel aufgewiesen, räumten sie ein. Deshalb betont die IARC, dass die Beweislage begrenzt ist.
Nach Angaben von Schubauer-Berigan und Branca ist die neue Klassifizierung ein Aufruf an die Wissenschaft. Es seien dringend mehr Studien nötig.
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Diversifizierung
von Dr. House am 14.07.2023 um 14:43 Uhr
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