Serie Apothekenkooperationen (2): ACO

Ambitionierte Ziele

München - 17.07.2023, 09:15 Uhr

Die ACO- ApothekenCooperationsgesellschaft wurde 1999 gegründet. (Foto: Screenshot DAZ)

Die ACO- ApothekenCooperationsgesellschaft wurde 1999 gegründet. (Foto: Screenshot DAZ)


Die in Greven beheimatete Apotheken Cooperation (Aco) bezeichnet sich als „eine der ältesten erfolgreichen deutschen Apothekenkooperationen“. Sie wirbt damit, das Einkaufsvolumen von über 252 Apotheken zu bündeln und deren wirtschaftliche Effektivität zu steigern. Der digitale Auftritt entspricht allerdings nicht dem heutigen Standard. 

Der Webauftritt wirkt überholt, doch die Versprechungen klingen ambitioniert: Echten Nutzen und Erfolg sollen die Partnerapotheken durch eine Mitgliedschaft bei Aco haben. „Mit Aco erwirtschaften Sie einen garantierten Profit von 500,- bis 1500,- Euro monatlich. Dadurch ist garantierter Return on Investment gesichert.“ Oder: Durch „Lagerwertabbau“ wird eine „Liquiditätsoptimierung“ von 10 bis 20 Prozent in Aussicht gestellt, der Rabattvorteil gegenüber dem Großhandels-Warenbezug soll bei Einkauf über Aco bei zirka 10 Prozent liegen.

 

Zurückhaltung scheint also nicht die Devise der Aco-Verantwortlichen zu sein. Die liegt laut Impressum bei Geschäftsführerin Barbara Wiening. Zudem ist auf der Webseite ein Foto von Werner Georg Witten zu finden, der in Medien ebenfalls als Geschäftsführer beziehungsweise als CEO bezeichnet wird. Eine nähere Abklärung war nicht möglich, da die Kooperation auf Anfragen nicht reagierte.

Mehr zum Thema

Serie Apothekenkooperationen: 1A-Gesund Apotheken

Verein in Apothekerhand

Zum robusten Selbstverständnis passt es, dass das Spektrum der Ansagen und Services weit gestreut zu sein scheint. So erklären die Aco-Verantwortlichen auf ihrer Webseite die Lage auf dem Gesundheitsmarkt, sie dienen sich aber auch als Initiatoren für die Gründung regionaler Apothekennetzwerke an und offerieren „professionelle Organisationsberatung“: „Nach unserer Analyse wird ein Aktionsplan erstellt, der Ihnen nachweislich Liquidität und optimierte Organisationsabläufe garantiert.“ Aco verlinkt zudem zu einem „Top-Shop“ und betreibt ein „Gesundshop-Portal“, auf dem unter anderem Wellness-Reisen, spirituelle Medizinanbieter und Verlinkungen zu anderen Webseiten zu finden sind. Der in das Portal eingegliederte Onlineshop ergibt allerdings keine Suchergebnisse.

Aco wurde nach eigenen Angaben 1999 gegründet und betrachtet sich als eine der ältesten deutschen Apothekenkooperation, die 252 Mitgliedsapotheken zählt. Die Aufnahmegebühr beträgt 195 Euro, der Monatsbeitrag 45 Euro.

Leistungen:

  • Gemeinsamer Einkauf 
  • Lageroptimierung 
  • Rabatte: „Immer höchste Rabattstaffel bei >30 Firmen“ 
  • Übernahme administrativer Tätigkeiten 
  • Potentialanalyse 
  • Nutzung des Gesundshop-Portals 
  • Coaching von regionalen Erfagruppen und Gesundheitsnetzwerken
  • Gruppenversicherungstarife  
  • Personalschulungen 
  • Marketing, Dachmarke "Gesundshop" 

    Internet: 
    www.acogmbh.de 
     

Einen Überblick über sämtliche Apothekenkooperationen in Deutschland finden Sie in der DAZ 23 und 24


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Welche Kooperationen und Verbünde die Vor-Ort-Apotheken unterstützen können

Gemeinsam stark

Apothekenkooperationen (3): Algebra

Auf Wirtschaftlichkeit fokussiert

Die inhaltlichen Schwerpunkte von Apothekenkooperationen sind vielseitig

Für jeden etwas dabei

Apothekenkooperationen (4): Alphega Apotheken

Eine große Familie

Ein aktueller Überblick über den Pharmagroßhandel in Deutschland

Platzhirsche unter Margendruck

Antigen-Schnelltests zur Eigenanwendung

Bei dm gibt es jetzt Corona-Laientests für 95 Cent

Was sich im Markt der Kooperationen tut

Kooperationsgipfel 2012

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.