Formen der Hyperthyreosen und Therapiestrategien
Bei einer Hyperthyreose ist die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone Levothyroxin und Triiodthyronin gesteigert. In Folge sind Körpertemperatur, Herzzeitvolumen, Herzfrequenz, Erregbarkeit und Stoffwechsel der Patienten erhöht und sie leiden an Herzklopfen, Hitzeunverträglichkeit, Durchfällen sowie Schwitzen.
Man unterschiedet nicht-immunogene von immunogenen Hyperthyreosen. Bei nicht-immunogenen Formen liegen autonome Adenome („heiße“ Knoten) der Schilddrüse vor, die nicht mehr der hypothalamisch-hypophysären Regelung unterliegen, sondern autonom die Schilddrüsenhormone produzieren und in die Blutbahn abgeben. Bei den immunogenen Hyperthyreosen liegt eine diffuse Vergrößerung der Schilddrüse vor (sogenannte diffuse toxische Struma), dazu gehört z. B. die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow, bei der Autoantikörper (TSH-Rezeptor-Antikörper) eine langanhaltende Schilddrüsenstimulation hervorrufen. Ziel der Behandlung einer Hyperthyreose ist es, Folgeschäden zu vermeiden und Symptome zu lindern. Thyreostatika wie Propylthiouracil, Thiamazol und Carbimazol hemmen die Organfunktion und damit die Bildung der Schilddrüsenhormone. Neben konservativen Therapien mit Thyreostatika sind definitive Therapien die Radioiod-Therapie und die chirurgische Entfernung von hypersekretorischem Schilddrüsengewebe.
Bei nicht-immunogenen Formen ist eine definitive Behandlung in der Regel angezeigt. Allerdings müssen auch diese Patienten vor der Operation oder bis zum Eintritt der Wirkung einer Radioiod-Therapie Thyreostatika überbrückend einnehmen [6].
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