Gematik-Europakarte

Wer hat bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen die Nase vorn?

Berlin - 26.10.2023, 11:00 Uhr

Wie weit ist die Digitalisierung in Europa gediehen? Für eine Reihe von Ländern gibt eine Gematik-Karte jetzt Auskunft. (Screenshot: Gematik.de)

Wie weit ist die Digitalisierung in Europa gediehen? Für eine Reihe von Ländern gibt eine Gematik-Karte jetzt Auskunft. (Screenshot: Gematik.de)


Deutschland hat sich auf die digitale Aufholjagd begeben. Immer wieder heißt es, hierzulande hänge man gegenüber anderen Ländern hinterher. Aber wie verbreitet sind E-Rezept, elektronische Patientenakte und digitale Identitäten in Europa? Eine Karte der Gematik gibt eine Übersicht.

Die Gematik gibt sich gerne transparent. Auf ihrer Webseite hält sie verschiedene Dashboards, Scores und Übersichten bereit, an denen sich der Stand der Digitalisierung in Deutschland ablesen lässt. Zudem gibt es jetzt eine Karte zur digitalen Gesundheit in Europa. Hier kann man sich zeigen lassen, wie weit unserer europäischen Nachbar- und Partnerländer mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen sind. Es finden sich Angaben zum E-Rezept, der elektronischen Patientenakte (ePA) und der digitalen Identität: Wann wurde die Anwendung eingeführt, gehört sie zur Regelversorgung, wie verbreitet ist sie, wie erfolgt beispielsweise die E-Rezept-Einlösung oder läuft die ePA per Opt-In oder Opt-out?

E-Rezept: 100 Prozent Verbreitung in Finnland und Belgien

So lässt sich etwa erkunden, dass Finnland und Belgien einen Verbreitungsgrad von 100 Prozent beim E-Rezept haben. In Finnland wurde das E-Rezept bereits 2010 implementiert und 2017 zur Pflicht. Eingelöst wird es per App. In Schweden gibt es das E-Rezept sogar schon seit 1980 und es hat einen Verbreitungsgrad von 99 Prozent. In Dänemark ging es nach den Gematik-Angaben 1994 los – auch hier ist es zu 99 Prozent verbreitet. Eingelöst werden dänische E-Rezepte mit einer elektronischen Medikamentenkarte, Zugang gibt es über die digitale Identität. Ganz vorne mit spielen auch Estland, Portugal und Kroatien (98 oder 99 Prozent Verbreitung). 

Im Vereinigten Königreich wurde das E-Rezept ab 2019 eingeführt und ist nun laut Gematik zu 95 Prozent verbreitet. Frankreich startete ebenfalls 2019 – den Verbreitungsgrad gibt die Europa-Karte der Gematik zur digitalen Gesundheit mit 35 Prozent an, allerdings im Jahr 2020. In Österreich, wo die elektronische Verordnung 2022 startete, können 82 Prozent der Arztpraxen diese ausstellen und 93 Prozent der Apotheken sie einlösen (Stand 2022). Ganz abgeschlagen ist übrigens lediglich Luxemburg – hier ist nur zu lesen, das E-Rezept sei in Vorbereitung. Dafür wurde seit 2015 die ePA eingeführt (Opt-out) und auch die digitale Identität gibt es bereits.

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Ganz komplett ist der Überblick nicht. Es fehlen beispielsweise Angaben zu Irland und einigen im östlichen Europa gelegenen Ländern. Nichtsdestotrotz lässt sich darin stöbern und vergleichen. Hier kommen Sie zur Gematik-Europakarte.

Korrektur: In einer ursprünglichen Version des Artikels hieß es, Belgien sei abgeschlagen. Richtig ist Luxemburg. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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3 Kommentare

Belgien

von Annina Stimming am 26.10.2023 um 18:29 Uhr

Belgien mit Überschrift 100% Verbreitung und im letzten Abschnitt ist Belgien komplett abgeschlagen?

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Belgien

von Mathias Schindl am 26.10.2023 um 18:48 Uhr

Das ist ein Fehler im Artikel. Im letzten Abschnitt ist mit "ganz abgeschlagen" eigentlich Luxemburg gemeint.

AW: Belgien

von DAZ-Redaktion am 26.10.2023 um 20:30 Uhr

Danke für den Hinweis. Wie Herr Schindl schon schreibt, richtig ist Luxemburg. Wir haben den Fehler korrigiert.

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