DAZ-Adventsrätsel – Tag 24

Wachs!

Stuttgart - 24.12.2023, 07:00 Uhr

Durch die Kerzenflamme verdampfendes Wachs trägt mit zur weihnachtlichen Stimmung bei. (Foto: Asvolas / AdobeStock)

Durch die Kerzenflamme verdampfendes Wachs trägt mit zur weihnachtlichen Stimmung bei. (Foto: Asvolas / AdobeStock)


Egal ob Candle-Light-Dinner, Weihnachtsbrunch oder bei einem Stromausfall – Kerzen sind auch über Hundert Jahre nach dem Siegeszug der Glühbirne (beinahe) allgegenwärtig. Das Wachs, das am Docht verbrennt und für Licht und Wärme sorgt, ist nicht nur chemisch eine Klasse heterogener Verbindungen. Auch sprachlich unterlag der Begriff mehreren Einflüssen.

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier – und schon steht das Christkind vor der Tür. Obwohl elektrisches Licht bereits in den 1880er-Jahren Einzug in Deutschland hielt, erfreuen sich Kerzen – insbesondere zur Weihnachtszeit – großer Beliebtheit. Das gemütlich-schwummerige Licht verbreitet eine heimelige Stimmung, wohingegen Glühbirnen und vor allem helle Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren oft eher ein schauriges Ambiente erzeugen. Kerzen schenken Licht und Wärme, indem Wachs an ihrem Docht verbrennt. Woher kommt das Wort „Wachs“ eigentlich?

Der Begriff „Wachs“ hat seine Wurzeln im Althochdeutschen wahs (wickeln, Gewebe), der wiederum vom indogermanischen Wort ueg (weben, flechten) abgeleitet wurde. Die Worte „Waben“ und „weben“ haben denselben Ursprung. Bienenwachs aus den Waben der Insekten war früher eine wichtige Quelle, um Wachs für Kerzen oder zur Imprägnierung geflochtener Stoffe wie Seile zu gewinnen. Heute spielt Bienenwachs bei der Herstellung von Kerzen und anderen Wachsprodukten wie Polituren oder zur Haarentfernung eine eher untergeordnete Rolle. Pharmazeutisch werden Wachse hauptsächlich als konsistenzerhöhende (Feststoffe) oder spreitungsverbessernde (flüssige Substanzen) Zusätze in Salben und Cremes verwendet.

Da Wachs ein Überbegriff für Kohlenwasserstoffe verschiedener Art ist, wird es nach seinen Eigenschaften definiert: Wachse sind ein Gemisch verschiedener Kohlenwasserstoff-Verbindungen, die bei Temperaturen über 40°C schmelzen und dann eine Flüssigkeit niedriger Viskosität bilden. Wachse im chemischen Sinn sind Gemische von Estern langkettiger einwertiger, seltener zweiwertiger Alkohole oder Sterinen mit langkettigen, meist gesättigten Fettsäuren. Wachse haben eine stark temperaturabhängige Konsistenz: Je nach Schmelzpunkt sind es fettähnliche Produkte, die bei Raumtemperatur knetbar oder fest sind, oder ölige Flüssigkeiten. Wachse sind löslich in organischen, unpolaren Medien und nahezu wasserunlöslich. Die Kohlenwasserstoff-Verbindungen kommen natürlich in Tieren und Pflanzen vor, zum Beispiel Wollwachs und Bienenwachs tierischen Ursprungs oder das pflanzliche Jojoba-Wachs aus den Samen des Jojoba-Strauchs oder das Carnauba-Wachs aus den Blattfächern der Carnauba-Palme. Synthetische Wachse werden hauptsächlich mittels Erdöl oder Braunkohle synthetisiert.

Frage: 

Bei welcher Bakteriengattung finden sich in der äußersten Zellwand Wachs-Verbindungen, die sogenannten Phthiocerolen?

Die Antwort lautet:

Bei pathogenen Mykobakterien sind Phthiocerol-Lipide Bestandteil der äußersten Zellwand. Durch die langkettigen Fettsäuren, Diole und Diester in der Zellwand können die Keime der Immunantwort des befallenen Organismus entkommen und sind sehr widerstandsfähig und lange infektiös.


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