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T-Zell-Antwort Bei Infektion Mit coronaviren
Immungedächtnis schützt vor neuen SARS-CoV-2-Varianten
Ist man mit einer COVID-19-Impfung oder Infektion mit früheren Omikron-Subvarianten von SARS-CoV-2 auch vor Infektionen mit künftigen Varianten geschützt? Oder tendiert das Immunsystem gar dazu, nur „Abwehrstoffe“ gegen den ersten Viruskontakt zu bilden? Forscher aus Südkorea gingen dieser Frage weiter nach.
Mit dem Phänomen der „Antigenerbsünde“ ist gemeint, dass das Immunsystem dazu tendiert, nach einem ersten Viruskontakt „nur“ Abwehrstoffe gegen diese erste Variante zu bilden und nicht gegen ähnliche neue Varianten, falls man sich später mit einer solchen infiziert. Die CD8-T-Zell-Antwort scheint diesem Phänomen bei der Infektion mit SARS-CoV-2-Omikron-Varianten nicht zu unterliegen. Kontakte mit früheren Omikron-Subvarianten sollen darüber hinaus vor schweren Verläufen mit künftigen Omikron-Varianten schützen, weil ein verstärktes Immungedächtnis gegenüber den neuen Varianten ausgebildet wird, wie Forscher aus Südkorea herausgefunden haben.
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Dazu untersuchten sie Immunzellen aus Blutproben von drei verschiedenen Personengruppen. Die Probanden
- hatten drei Dosen des mRNA-Impfstoffs von Pfizer/Biontech erhalten (n = 28),
- waren mit dem ursprünglichen Virusstamm Wuhan-Hu-1 infiziert und erhielten zwei Dosen desselben mRNA-Impfstoffs (n = 22) oder
- erhielten drei mRNA-Impfstoffdosen und erlitten anschließend eine Durchbruchinfektion (n = 68).
Die mRNA-Impfstoffe erzeugten bei allen drei Gruppen sowohl Helfer- als auch Killer-T-Zellen mit einer Spezifität für die Spike-Proteine der Omikron-BA.4/5-Subvarianten – auch in der Kohorte, die mit dem Wildtyp von SARS-CoV-2 infiziert war.
Die CD8+-T-Zellen, welche ursprünglich durch eine BA.2-Durchbruchinfektion aktiviert wurden, erkannten nicht nur das BA.4/5-Spike-Protein, sondern konnten auch mit dem Spike-Protein der aktuell zirkulierenden XBB-Linien kreuzreagieren (derzeit verbreitet sich vor allem die Sublinie JN.1). Sie bauen somit ein breites Immungedächtnis auf. Prof. Dr. Andreas Radbruch, Wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin schätzt die Erkenntnisse folgendermaßen ein: „Die gute Nachricht ist, dass diese Studie bestätigt, [...] dass die CD4+- und CD8+-T-Lymphozyten, die uns vor schweren Krankheitsverläufen schützen, alle bekannten Varianten von SARS-CoV-2 erkennen: das Original, BA.2, BA.4, BA.5 und weitere. Selbst wenn wir ,nur‘ mit dem Biontech-Impfstoff geimpft sind, der das Original repräsentiert, oder mit der Originalvariante infiziert waren […]“.
Literatur
Kim SH et al. Omicron BA.2 breakthrough infection elicits CD8+ T cell responses recognizing the spike of later Omicron subvariants. Sci Immunol 2024;9(91):eade6132, doi: 10.1126/sciimmunol.ade6132
Immungedächtnis gegen SARS-CoV-2-Varianten immer robuster. Informationen des Science Media Centers, 18. Januar 2024
Stuttgart - 08.02.2024, 15:15 Uhr
Schützen Impfungen gegen frühere Virusvarianten auch gegen neue? (Foto:André Havergo/AdobeStock)