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Immer mehr Männer nutzen die Prä-Expositions-Prophylaxe gegen HIV. Im Jahr 2023 waren es fast 40.000. Seit der Einführung des Leistungsanspruchs auf PrEP bei den gesetzlichen Krankenkassen hat sich die Zahl der Nutzer nahezu verdoppelt. Probleme bereiten jedoch auch hier anhaltende Lieferengpässe.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet für das Jahr 2023 einen Anstieg bei der Nutzung der HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP). Das ergab die Auswertung der nationalen PrEP-Surveillance des RKI, die das Institut an diesem Mittwoch veröffentlichte.
Gesetzlich Krankenversicherte mit einem substanziellen HIV-Risiko haben seit September 2019 einen Anspruch auf PrEP. Das RKI wurde vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) beauftragt, die Anwendung von PrEP zu evaluieren – hinsichtlich Anzahl an Nutzern, Versorgungslage, aber auch in Bezug auf die Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen bei HIV und anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
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Seitdem die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für PrEP übernehmen, hat sich die Nachfrage nahezu verdoppelt. Während 2019 noch etwa 19.000 Nutzer erfasst wurden, hatte sich die Zahl im Jahr 2022 bereits auf 32.000 erhöht. Das hatte der zuständige Projektleiter der PrEP-Surveillance des RKI am 30. November 2023 gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) erklärt. Demnach nutzen PrEP nahezu ausschließlich homo- und bisexuelle Männer (98 Prozent, Stand: November 2023).
Anhaltende Lieferengpässe bei Wirkstoffen
Trotz der deutlichen langfristigen Zunahme sind die Nutzerzahlen seit Dezember 2023 leicht rückläufig, was laut RKI wahrscheinlich auf die anhaltenden Lieferengpässe der Wirkstoffe Tenofovirdisoproxil und Emtricitabin zurückzuführen ist. Die Wirkstoffe werden sowohl für die PrEP als auch bei der Behandlung von HIV eingesetzt.
Bereits im vergangenen Jahr zeichneten sich Engpässe bei der Lieferung der PrEP-Wirkstoffe Tenofovirdisoproxil und Emtricitabin ab. Im Dezember 2023 hatte sich die Deutsche Aidshilfe an die zuständigen Stellen des Bundes gewandt, weil viele Apotheken die Mittel nicht mehr nachbestellen konnten. Das BfArM hatte für beide Wirkstoffe bereits seit Oktober 2023 einen Engpass verzeichnet.
Am 1. Februar hatte das BMG offiziell einen Versorgungsmangel bei den PrEP-Wirkstoffen festgestellt. In der Folge waren zusätzliche Lieferungen der Hersteller Ratiopharm und Heumann in Aussicht gestellt worden. Eine Behebung der Lieferprobleme sollte ab dem 19. Februar erreicht werden. Jedoch meldet das BfArM bereits seit dem 5. März erneute Lieferengpässe für Arzneimittel mit den Wirkstoffen Tenofovirdisoproxilmaleat und Emtricitabin.
Für den 28. März kündigte das RKI an, einen ausführlicheren Bericht zur PrEP-Nutzung zu veröffentlichen.
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