Formen des Trockenen Auges
Definiert ist das Trockene Auge als eine multifaktorielle Erkrankung der Augenoberfläche, bei der die Homöostase des Tränenfilms gestört ist. Man unterscheidet zwei Formen:
- hypovolämische/hyposekretorische Form, bei der die Tränenproduktion verringert ist
- hyperevaporative Form mit normaler Tränensekretion, der häufig eine Meibomdrüsen-Dysfunktion zugrunde liegt
Beide Formen können auch gleichzeitig vorliegen, was die Diagnostik und Therapie besonders herausfordernd macht. Zusätzlich zu den beiden Formen unterscheiden Ophthalmologen verschiedene Schweregrade. Für die Behandlung gilt der Grundsatz, dass bei geringem Schweregrad niedrigviskose, wässrige Augentropfen ausreichen. Bei schweren Formen des Trockenen Auges kommen bevorzugt hochviskose Gele zum Einsatz. Die Zahl der rezeptfreien Zubereitungen zur Behandlung der Symptome des Trockenen Auges sind nahezu unüberschaubar. Befeuchtende Tränenersatzmittel enthalten meistens Hyaluronsäure, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon (Povidon), Cellulosederivate (Hypromellose, Carmellose) oder Polyacrylsäure (Carbomer). Tränenersatzmittel mit Zusätzen wie Rizinus- oder Paraffinöl, Omega-3-Fettsäuren oder Phospholipiden können die Lipidschicht des Tränenfilms ergänzen. Diese ist beispielsweise bei einer Meibomdrüsen-Dysfunktion ungenügend ausgebildet, sodass die Tränenflüssigkeit übermäßig verdunstet. Dies führt zur hyperevaporativen Form des Trockenen Auges.
Eine intensive Befeuchtung kann auch durch Augensalben erreicht werden. Sie müssen wegen der Beeinträchtigung des Sehvermögens vor dem Schlafengehen aufgetragen werden. Beim Trockenen Auge können auch leicht Hornhautläsionen entstehen, da der Tränenfilm nur einen unvollkommenen Schutz davor bietet. Heilungsfördernde Inhaltsstoffe wie Dexpanthenol sind hier empfehlenswert (siehe Tab. 2).
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