Apothekerinnen können sich jetzt in pädiatrischer Pharmazie weiterbilden

Spätestens im Jahr 2022 wurde in Folge der Corona-Pandemie auch für die Öffentlichkeit deutlich, dass in der Apotheke die Pädiatrie ein wichtiger Aspekt der täglichen Arbeit ist. Angesichts von Lieferengpässen bei Schmerz- und Fiebermitteln, aber auch bei Antibiotika, rückte vor allem die pädiatrische Rezeptur-Herstellung in den öffentlichen Fokus.

Jetzt hat die Bundesapothekerkammer auf ihrer Mitgliederversammlung am 13. Mai die neue Weiterbildung „Pädiatrische Pharmazie“ verabschiedet. Auf Grundlage eines dabei erstellten Curriculums können die Apothekerkammern der Länder nun ihren Mitgliedern passende Seminare anbieten

Mit dabei sind zwölf Seminar-Stunden, die sich kindgerechten Arzneiformen und pädiatrischen Rezepturen widmen. Während der Weiterbildungszeit sollen zudem verschiedene Rezepturen in pädiatrischer Dosierung hergestellt werden. Die Qualität von mindestens einer Kapselherstellung muss durch eine externe Qualitätssicherungsmaßnahme, z. B. ZL-Ringversuch, nachgewiesen werden.

Doch auch die Arzneimitteltherapiesicherheit (12 h), die Grundlagen der pädiatrischen Pharmazie (12 h) sowie vor allem Erkrankungen und deren Arzneimitteltherapie (36 h) sind Inhalte der Seminare. Ein Extraseminar widmet sich der Pubertät (8h), auch Prävention und Ernährung werden thematisiert (8 h). Außerdem soll es in zwölf Stunden der Weiterbildung um die Themen Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit gehen.

Die neue Weiterbildung richtet sich vorrangig an Apotheker:innen in öffentlichen Apotheken, Krankenhäusern bzw. Krankenhausapotheken und umfasst insgesamt 100 Stunden. Eine schriftliche Projektarbeit ist vorgesehen, ein dreitägiges Praktikum wird empfohlen – in einer Kinderarztpraxis, auf einer Kinderstation eines Krankenhauses und/oder in einem Kinderhospiz. Am Ende der Weiterbildung ist eine mündliche Prüfung vor dem Prüfungsausschuss der Landesapothekerkammer nachzuweisen.

Wer die Weiterbildung beginnen möchte, kann sich bei der zuständigen Apothekerkammer anmelden: Voraussetzung ist eine mindestens 12-monatige Vollzeittätigkeit an einer geeigneten Einrichtung.

Apotheker:innen können sich in ihrem Berufsleben mittels Weiterbildung in bestimmten Gebieten spezialisieren: Allgemeinpharmazie, Klinische Pharmazie, Arzneimittelinformation, Pharmazeutische Analytik und Technologie, Toxikologie, Theoretische und praktische Ausbildung, Öffentliches Gesundheitswesen und Klinische Chemie. Ergänzend oder alternativ zu einer Gebietsbezeichnung kann eine Zusatzbezeichnung erworben werden. Das ging bislang für die Bereiche Ernährungsberatung, Prävention und Gesundheitsförderung, Naturheilverfahren und Homöopathie, Onkologische Pharmazie, Geriatrische Pharmazie, Infektiologie und Medikationsmanagement im Krankenhaus. Neu hinzugekommen ist nun die Pädiatrische Pharmazie.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der ABDA. 

Falls sie sich für das Thema Pädiatrie interessieren: Der Deutsche Apotheker Verlag bietet eine Online-Fortbildung in der Pädiatrie an – bis zum 8. Juli können Sie sich noch anmelden: