Gestörte Bewegungskoordination mit vielen Gesichtern

Ataxien: Motorik aus dem Takt

15.05.2024, 07:00 Uhr

Bei einer Ataxie ist die Koordination von Bewegungsabläufen gestört. (Foto: Александр Евстафьев/AdobeStock)

Bei einer Ataxie ist die Koordination von Bewegungsabläufen gestört. (Foto: Александр Евстафьев/AdobeStock)


Wenn die Stand- oder Gangsicherheit nachlässt und es vermehrt zu Stürzen kommt, wenn die Sprache zunehmend verwaschen klingt, wenn Gegenstände nicht mehr sicher ergriffen werden können oder wenn die Augen zittern, kann eine Ataxie die Ursache sein. Aber was genau sind Ataxien und welche Ursachen haben sie? Welche Formen gibt es bei Erwachsenen und welche bei Kindern? Wie werden Ataxien diagnostiziert? Und wie lassen sie sich behandeln?

Unter dem Begriff „Ataxie“ (ataxia: griechisch für „fehlende Ordnung“) wird eine Reihe von Erkrankungen zusammengefasst, bei denen das Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen gestört ist. Dies beeinträchtigt bei den Betroffenen die Koordination von Bewegungsabläufen und das Gleichgewicht [1, 2]. Für das Zusammenwirken von Muskelbewegungen und für die Feinabstimmung von Bewegungsabläufen sowie die Regulierung der Muskelspannung ist das Kleinhirn (Zerebellum) zuständig, das Informationen vom Großhirn (Cerebrum), vom Gleichgewichtsorgan (Vestibularorgan) im Innenohr, vom Hirnstamm (Truncus encephali) und über die peripheren Nerven im Rückenmark von den Sensoren in Muskeln, Gelenken und Sehnen erhält. Ist dieser Informationsfluss gestört oder das Kleinhirn selbst geschädigt, entsteht eine Ataxie [3]. Ataxien können in jedem Lebensalter, also auch bei Kindern auftreten. In Deutschland sind rund 16.000 Menschen davon betroffen, wobei die Prävalenz bei Männern und Frauen etwa gleich hoch ist [1].

Ataxien: erworben oder genetisch bedingt

Nach ihrer Ätiologie wird in erworbene Ataxien, genetisch bedingte, d. h. autosomal-rezessiv, autosomal-dominant oder X-chromosomal vererbte Ataxien, sowie sporadische dege­nerative Ataxien unterschieden. Alle Gruppen werden wiederum in weitere Untergruppen unterteilt, die mehrere genetisch, molekular oder klinisch definierte Krankheiten umfassen (siehe Tab. 1) [4].

Erworbene Ataxien sind meist auf Schädigungen im Kleinhirn zurückzuführen, die verschiedene Ursachen haben können, beispielsweise Durchblutungsstörungen, entzündliche Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder Tumoren [1, 4]. Fehlernährung, Verletzungen, Vergiftungen oder Alkoholmissbrauch können ebenfalls dafür verantwortlich sein. Erworbene Ataxien können in jedem Alter auftreten, wobei die Wahrscheinlichkeit bei älteren Menschen größer ist [4].

Tab.1: Klassifikation der Ataxieformen (modifiziert nach [4])

RFC1: Untereinheit des Replikationsfaktors C

ÄtiologieFormen (Beispiele)
erworbene Ataxien
  • alkoholische Kleinhirndegeneration (ACD)
  • immunvermittelte zerebelläre Ataxien
autosomal-rezessiv vererbte Ataxien
  • Friedreich-Ataxie (FRDA)
  • RFC1-Krankheit
  • Ataxien mit gestörtem DNA-Reparaturmechanismus
  • Ataxie mit Mutationen der Polymerase GAMMA γ (POLG)
autosomal-dominant vererbte Ataxien
  • spinozerebelläre Ataxien (SCA)
  • episodische Ataxien (EA)
X-chromosomal vererbte Ataxien
  • Fragiles-X-assoziiertes Tremor-Ataxie-Syndrom (FXTAS)
sporadische degenerierte Ataxien
  • Multisystematrophie vom zere­bellären Typ (MSA-C)
  • sporadische Ataxie unbekannter Ätiologie (SAOA)

Gendefekt als Ursache

Es gibt mindestens 200 verschiedene Genmutationen, die eine genetisch bedingte Ataxie verursachen können [1]. Bei autosomal dominant vererbten Ataxien liegt die Mutation auf einem nicht geschlechtsspezifischen Chromosom und muss nur ein Allel des jeweiligen Gens betreffen, damit sich die Ataxie klinisch bemerkbar macht. Die häufigste dominant vererbte Ataxie ist die spinozerebelläre Ataxie vom Typ 3 (SCA3), die auch Machado-Joseph-Krankheit genannt wird und normalerweise zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr beginnt [1]. Bei autosomal rezessiv vererbten Ataxien müssen hingegen beide Allele des Gens die genetische Veränderung aufweisen, damit die Erkrankung ausbricht. Häufigste Form ist die Friedreich-Ataxie, die in der Kindheit bzw. Pubertät beginnt [1]. Beim Fragilen-X-assoziierten Tremor-Ataxie-Syndrom (FXTAS) handelt es sich um eine X-chromosomal vererbte Ataxie [3]. Das betroffene Gen ist das „Fragile X Mental Retardation 1 Gen“ (FMR1-Gen). Wenn bei diesem Gen eine Mutationsvorstufe vorliegt, können die Träger dieser Prämutation meist im Alter von 50 bis 80 Jahren ein FXTAS entwickeln, dies kommt bei Männern häufiger vor als bei Frauen [5]. Liegt eine Vollmutation auf dem FMR1-Gen vor, resultiert daraus meist ein Fragiles-X-Syndrom (FXS), das mit einer geistigen Behinderung einhergeht.

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Ataxien mit unbekanntem Auslöser

Unter der Bezeichnung sporadische degenerative Ataxien werden im Erwachsenenalter beginnende Ataxien ohne bekannte erworbene oder genetische Ursache zusammengefasst. Hierzu gehört beispielsweise die Multisystematrophie vom zerebellären Typ (MSA-C), eine degenerative Erkrankung, die in der Regel nach dem 30. Lebensjahr beginnt. Sie ist unter anderem durch Störungen beim Gehen und Sprechen sowie Koordinationsstörungen und Störungen der Augenbewegungen gekennzeichnet [4].

Gestörte Koordination von Bewegungen

Je nach Art der Koordinationsstörung können verschiedene Symptome auftreten. Man unterscheidet daher folgende Formen der Ataxie [6, 7]:

  • Gangataxie: Die Betroffenen haben Schwierigkeiten beim Gehen. Charakteristisch ist ein breitbeiniger, unsicherer Gang, bei dem die Patientinnen und Patienten die Füße weit auseinandersetzen, um mehr Stabilität zu erreichen und nicht zu stürzen.
  • Standataxie: Hier besteht eine Unsicherheit in der Körperhaltung beim Stehen. Die Patientinnen und Patienten schwanken beim Stehen und drohen zu fallen. Eine leichte Standataxie verschlechtert sich bei geschlossenen Augen.
  • Rumpfataxie: Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Störung der Körperhaltung. Bereits im Sitzen kommt es zu schwankenden Bewegungen des Oberkörpers und zur Fallneigung auf eine Seite.
  • Gliedmaßenataxie (Zielbewegungsataxie): Bei den Patienten ist die Feinmotorik gestört, sie können keine feinen, zielgerichteten Bewegungen ausführen. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, auf ein Objekt zu zeigen oder einen Gegenstand zu ergreifen. Oft tritt diese Form der Ataxie nur an einer Körperseite auf (Hemiataxie).
  • Optische Ataxie: Die visuelle Bewegungskontrolle und damit die Augen-Hand-Koordination ist gestört. Auch dies führt dazu, dass die Betroffenen Schwierigkeiten haben, nach Objekten zu greifen, obwohl sie diese sehen und keine Lähmung der erforderlichen Muskeln vorliegt.

Darüber hinaus kann es im Zuge einer Ataxie zu weiteren Beschwerden kommen. Hierzu gehören unter anderem Störungen der Augenbewegungen mit unwillkürlichem, rhythmischem Zittern (Nystagmus) und kurz abgesetzter, nicht kontinuierlicher Blickfolge, Sprech- und Stimmstörungen infolge von Schädigungen der Sprechmotorik (Dysarthrie) sowie Probleme beim Essen und Schlucken (Dysphagie) [8]. Ein Tremor, der sich bei zielgerichteten Bewegungen verschlimmert, sowie Schwindel und Taumeln sind ebenfalls mögliche Symptome einer Ataxie [9]. Am Herzen kann es im Rahmen einer Ataxie zur Herzwandverdickung (Kardiomyopathie) und Herzrhythmusstörungen kommen [10].

Diagnose: Anamnese und klinische Untersuchung

Da viele Ataxien genetisch bedingt sind, kommt vor allem der Familienanamnese eine große Bedeutung zu. Im Anschluss wird in der Regel eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns durchgeführt, auch um eine fokale Erkrankung des Kleinhirns (Tumor, Abszess, Hirninfarkt, Hirnblutung oder multiple Sklerose) zu erkennen beziehungsweise auszuschließen. Häufig kann eine Ataxie nur dann endgültig diagnostiziert werden, wenn nach einem MRT biochemische bzw. molekulargenetische Untersuchungen durchgeführt werden. Im Blut werden beispielsweise die Konzentrationen von Schilddrüsenhormonen, Albumin, Alpha-Fetoprotein, Lactat und verschiedenen Vitaminen bestimmt, sowohl im Blut als auch im Liquor kann auf antineurale Antikörper getestet werden. Bei genetisch bedingten Ataxien spielt zunehmend das sogenannte Next Generation Sequencing (NGS) eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich um eine verbesserte Technologie zur DNA-Sequenzierung, die höhere Sequenziergeschwindigkeiten als die klassische Sanger-Sequenzierung ermöglicht [4, 11, 12].

Pharmakotherapie von Ataxien stets spezifisch

Die medikamentöse Behandlung einer Ataxie erfolgt in Abhängigkeit von der jeweiligen Ursache der Koordinationsstörung, es ist also immer ein spezifischer Therapieansatz erforderlich [4]. Einen Überblick über wichtige Ataxie-Formen und die jeweils empfohlenen medikamentösen Therapie­optionen gibt Tabelle 2.

Tab. 2: Medikamentöse Therapie bei verschiedenen Formen der Ataxie [nach 4, 7, 12 - 14].

Form der Ataxiemedikamentöse Therapieansätze
erworbene Ataxien
alkoholische Kleinhirndegeneration (ACD)
  • Alkoholabstinenz
  • Substitution von Thiamin (initial: 3 × 100 mg/Tag i. v; danach oral)
Gluten-Ataxie, Zöliakie
  • glutenfreie Diät
  • Gabe von Immunglobulinen
Steroid-responsive Enzephalopathie mit Autoimmunthyreoiditis (SREAT)
  • hochdosierte Glucocorticoide
paraneoplastische Ataxie
  • Behandlung der zugrunde liegenden Tumorerkrankung
  • Glucocorticoide
  • Immunglobuline
  • Plasmapherese
  • Immunsuppressiva
GAD-Antikörper-assoziierte Ataxie
  • Glucocorticoide, z. B. Methylprednisolon
  • Immunglobuline
  • Plasmapherese
  • Rituximab (monoklonaler Antikörper gegen das Lymphozyten-Oberflächen­antigen CD20)
autosomal-rezessiv vererbte Ataxien
Friedreich-Ataxie (FRDA)
  • Omaveloxolon
Ataxie-Teleangiektasie
  • Antisense-Oligonukleotide (in der Entwicklung)
  • EryDex (in Zulassung)
Ataxie mit isoliertem Vitamin-E-Mangel (AVED)
  • Vitamin E (800 bis 2000 mg/Tag, oral)
Abetalipoproteinämie (ABL)
  • Fettreduktion
  • Vitamin E (50 mg pro kg Körpergewicht/Tag, oral)
  • Vitamin A (200 bis 400 IU pro kg Körpergewicht)
Niemann-Pick-Krankheit Typ C
  • Miglustat (oral, 3 × 200 mg/Tag)
  • N-Acetyl-L-Leucin (4 g/Tag)
autosomal-dominant vererbte Ataxien
spinozerebelläre Ataxien (SCA)
  • 4-Aminopyridin bei der SCA27B
episodische Ataxien (EA)
  • Acetazolamid
  • Kaliumsubstitution
  • 4-Aminopyridin bei EA vom Typ 2
  • Carbamazepin bei EA vom Typ 1

Alkoholmissbrauch als Auslöser

Alkoholische Kleinhirndegeneration (ACD) ist die häufigste Ursache für eine erworbene Ataxie bei Erwachsenen. Die Patientinnen und Patienten leiden in der Regel unter Gang- und Standataxie [12]. Die ACD entwickelt sich subakut oder auch schleichend im Rahmen einer Wernicke-Enzephalo­pathie, einer Erkrankung des ZNS infolge von chronischem Alkoholmissbrauch. Bei Alkoholabstinenz kann sich das Krankheitsbild stabilisieren oder verbessern. Bei fortgesetztem Alkoholabusus verschlechtert sich die Erkrankung oft schubförmig. Die spezifische Therapie besteht ‒ neben dem Verzicht auf Alkohol ‒ in einer Substitution von Thiamin (Vitamin B1), dessen Mangel für die Entstehung der Ataxie verantwortlich ist. Dabei erhalten Patienten mit akutem oder subakutem Verlauf Thiamin initial über mindestens eine Woche in einer Dosierung von 3 × 100 mg/Tag intravenös, danach wird dieselbe Dosis oral verabreicht [4].

Ataxie als Folge einer Autoimmunerkrankung

Immunvermittelte zerebelläre Ataxien können im Rahmen einer systemischen Autoimmunerkrankung auftreten [4]. Hierzu gehört beispielsweise Gluten-Ataxie, die in Zusammenhang mit Zöliakie auftreten kann. Reicht eine glutenfreie Ernährung nicht aus, ist eine Therapie mit Immunglobulinen eine Option. Eine Ataxie kann auch im Verlauf einer Steroid-responsiven Enzephalopathie mit Autoimmunthyreoiditis (SREAT) auftreten. Bei der auch als Hashimoto-Enzephalopathie bekannten Krankheit lassen sich Schilddrüsen-spezifische Autoantikörper nachweisen. Die SREAT ist mit zahlreichen neurologischen Symptomen verbunden. Eine hochdosierte Therapie mit Glucocorticoiden kann die Beschwerden meist innerhalb weniger Tage verbessern [14].

Eine weitere Form der immunvermittelten Ataxien sind zerebelläre Ataxien, bei denen neuronale Autoantikörper nachgewiesen werden können. Die paraneoplastische Ataxie entwickelt sich meist subakut und ist durch eine Stand-, Gang- und Extremitäten-Ataxie, häufig auch durch eine Beeinträchtigung der Sprechmotorik und der Augenbewegungen gekennzeichnet. Sie entsteht im Rahmen verschiedener Krebserkrankungen, deren Behandlung auch die Basistherapie darstellt. Frühzeitig eingeleitete Therapien mit Glucocorticoiden, intravenösen Immunglobulinen, Plasmapherese (Plasmaaustausch) oder Immunsuppressiva können zur Besserung oder Stabilisierung der Ataxie führen [4, 12].

Die langsam progredienten zerebellären Ataxien gehören ebenfalls zu den immunvermittelten Ataxien, beispielsweise die GAD-Antikörper-assoziierte Ataxie. Sie resultiert aus der Bildung von Autoantikörpern gegen das Enzym Glutamat-Decarboxylase (GAD), das bei der Biosynthese des Neurotransmitters Gamma-Aminobuttersäure (GABA) eine wichtige Rolle spielt. Glucocorticoide wie Methylprednisolon, Immunglobuline, der Immunmodulator Rituximab (MabThera®) oder eine Plasmapherese können die Symptome der Ataxie lindern.

Friedreich-Ataxie: endlich eine Therapie

Friedreich-Ataxie (FRDA) ist die häufigste erbliche Ataxie. Ursache der Erkrankung sind Mutationen im FXN-Gen [4, 6]. Dieses kodiert für das Protein Frataxin, das in Mitochondrien vorkommt. Die fortschreitende Erkrankung beginnt meist im Jugendalter z. B. mit erschwertem Gehen und häufigen Stürzen. Die Koordination der Arme und Beine ist vermindert. Eine Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose), fehlende Reflexe oder eine Verdickung der Herzmuskelwand können weitere erste Symptome sein [10]. Im Verlauf kann es unter anderem zum Verlust der Muskelkraft, zur Hör- und Sehbehinderung, zu Sprechstörungen und zu Veränderungen des Bewegungsapparates kommen. Eine neue Behandlungsoption bei FRDA bietet Omaveloxolon (s. Kasten „Omaveloxolon: Erstes Therapeutikum gegen Friedreich-Ataxie“).

Omaveloxolon: Erstes Therapeutikum gegen Friedreich-Ataxie

Omaveloxolon (SkyclarysTM) ist in Deutschland seit März 2024 zur Behandlung der Friedreich-Ataxie bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren zugelassen. Die Substanz aktiviert den Signalweg von Nrf2 (Nuclear factor [erythroid-derived 2]-like 2) – ein Transkriptionsfaktor, der die Expression einer Vielzahl von Genen steuert und so die Zelle unter anderem vor oxidativem Stress schützt. So konnte gezeigt werden, dass unter Omaveloxolon verstärkt antioxidative sowie entzündungshemmende Botenstoffe und Enzyme gebildet werden. Die bei der Friedreich-Ataxie gestörte Funktionalität der Mitochondrien wird hierdurch wieder verbessert.

In einer Phase-II-Studie konnte bei 51 Patienten unter Omaveloxolon in 48 Wochen eine signifikante Verbesserung um 2,40 Punkte (p = 0,014) auf der modifizierten Friedreich’s Ataxia Rating Scale im Vergleich zur Placebogruppe (N = 52) erreicht werden. Dieser Vorteil blieb in der nachfolgenden offenen Studienphase bis zur 72. Woche erhalten [16, 17, 18].

Omaveloxolon wird einmal täglich in einer Dosis von 150 mg oral angewendet, die Einnahme sollte nüchtern, eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit erfolgen. Bei Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung wird eine Reduktion der Tagesdosis auf 100 mg, bei zusätzlichem Auftreten von Nebenwirkungen sogar auf 50 mg empfohlen. Omaveloxolon wird in der Leber über CYP3A4 verstoffwechselt. CYP3A4-Inhibitoren wie Clarithromycin, Ciprofloxacin oder Itraconazol sowie Grapefruit können daher zu einer Verstärkung der Wirkung und Nebenwirkungen führen. Eine gleichzeitige Anwendung mit CYP3A4-Induktoren wie Carbamazepin, Efavirenz, Rifampicin oder Johanniskraut-Extrakt soll vermieden werden. Omaveloxolon ist selbst Induktor der Enzyme CYP3A4 und CYP2C6 sowie des Transporters Breast Cancer Resistance Protein (BCRP), die Interaktion muss bei den Substraten dieser Enzyme beachtet werden [15].

Antisense-RNA bei gestörter DNA-Reparatur

Bei Ataxien mit gestörtem DNA-Reparaturmechanismus treten aufgrund genetischer Veränderungen während der körpereigenen Reparatur des Erbguts Fehler auf. Hierzu gehört die Ataxie-Teleangiektasie (AT, Louis-Bar-Syndrom), die unter anderem durch Rumpf- und Standataxie sowie Gang­ataxie mit Fallneigung gekennzeichnet ist. Darüber hinaus leiden die Betroffenen unter Sprechstörungen, unwillkür­lichen Bewegungen, gestörten Augenbewegungen, ein­geschränktem Intellekt und Erweiterungen der Blutgefäße (Teleangiektasien) [19].

Zur Therapie werden aktuell spezifische Antisense-Oligonukleotid-Therapien entwickelt. Hierbei handelt es sich um kurzkettige, einzelsträngige Nukleinsäuren, die an eine Boten-Ribonukleinsäure (mRNA) binden und so deren Translation in das entsprechende Protein verhindern können [4]. In einer aktuellen Studie konnte zudem gezeigt werden, dass die neurologischen Symptome bei pädiatrischen Patienten mit Ataxie-Teleangiektasie durch die Gabe von EryDex ‒ Dexamethason, das in patienteneigene Erythrozyten eingekapselt wurde ‒ deutlich verbessert wurden [20]. EryDex hat mittlerweile sowohl von der FDA als auch von der EMA den Orphan-Drug-Status für die Behandlung von Ataxie-­Teleangiektasie erhalten [21].

Vitaminmangel durch gestörte Transportproteine

Bei AVED (Ataxie mit isoliertem Vitamin-E-Mangel) handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung, bei der es zu einer Fehl- oder Unterfunktion des α-Tocopherol-Transferproteins (TTPA) kommt. Das klinische Bild ähnelt dem einer Friedreich-Ataxie. Zur Therapie wird Vitamin E hochdosiert oral substitutiert (800 bis 2000 mg/Tag) [4, 22].

Die Abetalipoproteinämie (ABL, Bassen-Kornzweig-Syndrom) ist eine seltene Fettstoffwechselstörung mit einer Verminderung von Lipoproteinen im Blut (Hypolipoproteinämie). Auslöser ist eine Mutation im MTTP-Gen für das mikrosomale Triglycerid-Transferprotein, das eine wichtige Rolle bei der Bildung von Chylomikronen und Very-Low-Density-Lipoprotein (VLDL) spielt. Da Vitamin E über Lipoproteine in der Peripherie verteilt wird, entwickeln die Betroffenen oft einen schweren Vitamin-E-Mangel, der zur Schädigung der peripheren Nerven sowie der Nervenbahnen im Rückenmark und Kleinhirn führen kann. Auch die Vitamine A und K werden über Lipoproteine transportiert, so dass es hier ebenfalls zum Mangel kommen kann. Ein Symptom der ABL ist eine Ataxie durch Störung oder Verlust der Tiefensensibilität. Die Therapie besteht in einer Fettreduktion auf 25% der täglichen Kalorienzufuhr sowie einer Supplementierung der Vitamine E (50 mg pro kg Körpergewicht/Tag) und A (200 bis 40 IU pro kg Körpergewicht/Tag) [4, 23].

Niemann-Pick-Krankheit Typ C

Hierbei handelt es sich um eine lysosomale Speicherkrankheit, die durch eine Mutation des NP-C1-Gens (in 95% der Fälle) oder des NP-C2-Gens verursacht wird. Dadurch ist der intrazelluläre Lipidtransport beeinträchtigt und in den Lysosomen wird unverestertes Cholesterin gespeichert, das intrazellulär akkumuliert. Die Folge sind unter anderem neurologische Symptome wie Ataxien mit Sturzneigung. Hier kann eine Therapie mit Miglustat (Zavesca®, 3 × 200 mg/Tag) oder mit N-Acetyl-L-Leucin (NALL, noch nicht verfügbar, 4 g/Tag) die Ataxie stabilisieren oder verbessern [24, 25, 26].

Autosomal-dominant vererbte Ataxien

Spinozerebelläre Ataxien (SCA) sind eine Gruppe von neurodegenerativen Erkrankungen des ZNS, in deren Verlauf die Purkinje-Zellen, ein bestimmter Nervenzelltyp in der Kleinhirnrinde, zerstört werden. Derzeit sind etwa 50 verschiedene SCAs bekannt, die durch unterschiedliche Mutationen hervorgerufen werden. SCAs manifestieren sich in der Regel zwischen dem 30. und dem 40. Lebensjahr. Typische Symptome sind Koordinations- und Gleich­gewichtsprobleme, die Neigung zu Muskelschwäche und Gefühlsstörungen sowie Störung der Augenbewegungen. Die Daten einer multimodalen Kohortenstudie legen die Wirksamkeit von 4-Aminopyridin (FampyraTM, off-label) bei der SCA27B nahe [4, 6, 27, 28].

Episodische Ataxien (EAs) sind Erkrankungen, die durch anfallartig auftretende Stand- und Gang­störungen sowie Extremitätenataxien, Dysarthrien und Störungen der Augenbewegungen gekennzeichnet sind. Ursache sind Mutationen von Funktionsproteinen der Synapsen, die für die Aufrechterhaltung des Membranpotenzials oder die Auslösung von Aktionspotenzialen wichtig sind. Acetazolamid ist das Medikament der ersten Wahl, wobei mit einer Dosis von 125 mg/Tag begonnen wird, die auf bis zu 500 bis 1000 mg/Tag gesteigert werden kann. Auch eine Kaliumsubstitution kann indiziert sein. Bei einer episodischen Ataxie von Typ 2 ist 4-Aminopyridin eine Alternative (FampyraTM, off-­label, 3 × 5 mg/Tag). Zur Behandlung einer episodischen Ataxie vom Typ 1 wird auch Carbamazepin in einer Dosierung wie bei Epilepsie eingesetzt [4].

Therapie von Begleitsymptomen

Medikamentöse Behandlungsoptionen für Begleitsymptome, die neben Ataxien auftreten können, sind [4]:

  • Tremor: Propranolol, Primidon, Carbamazepin, Levetiracetam, Topiramat und Clonazepam. Deren Effekte sind jedoch unsicher.
  • Störungen der Okulomotorik: 4-Aminopyridin, 3,4-Diaminopyridin sowie Baclofen und Gabapentin (beide jedoch mit unsicherem Effekt); bei Downbeat-Nystagmus: Prismenbrille bei Doppelbildern
  • zentrale Bewegungsstörungen: L-Dopa, Dopamin­rezeptor-Agonisten und Amantadin bei Parkinson-Syndrom; Botulinumtoxin und Anticholinergika bei Dystonie; Baclofen, Tizanidin, Tolperison und Botulinumtoxin bei Spastiken
  • autonome Symptome: Tolterodin, Oxybutynin und Mirabegron bei Dranginkontinenz; physikalische Maßnahmen, Fludrocortison und Midodrin bei orthostatischer Hypotonie; Clonazepam bei REM-Schlaf-Verhaltensstörung
  • peripher-neurologische Symptome: Amitriptylin, Gabapentin und Pregabalin bei Schmerzen; Magnesium und Chinin bei Muskelkrämpfen

Nichtmedikamentöse Therapien

Im Mittelpunkt der Behandlung einer Ataxie stehen regelmäßige Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie [4]. Dabei liegt der Schwerpunkt der Physiotherapie auf koordinationsfördernden Übungen, die von den Betroffenen auch zu Hause täglich selbstständig durchgeführt werden sollten. Dass sich so die Symptome verbessern lassen, konnte in mehreren Studien belegt werden. So kamen zwei systematische Reviews zu dem Ergebnis, dass es eine moderate Evidenz für die Wirksamkeit von intensivem Gleichgewichts- und Koordinationstraining bei Ataxien gibt [29, 30]. In einer randomisierten Studie an 48 Patientinnen und Patienten mit SCA3 wurde gezeigt, dass ein dreimonatiges, gezieltes logopädisches Übungsprogramm einen positiven Effekt auf die Sprach- und Schluckstörungen sowie die Lebensqualität der Betroffenen hat [31].

Ataxie bei Kindern

Einige Formen der Ataxie manifestieren sich häufig bereits im Kindes- oder Jugendalter. Hierzu gehören vererbte Ataxien ebenso wie erworbene Ataxien [1, 32, 34]. Die Symptome der Friedreich-Ataxie als häufigste autosomal-rezessiv vererbte Form beginnen bereits im Alter von fünf Jahren oder sogar noch früher. Auch die Ataxie-Teleangiektasie tritt sehr früh auf. So zeigen betroffene Kinder oft schon im Alter von fünf oder sechs Jahren, manchmal sogar bereits vor dem zweiten Lebensjahr neurologische Symptome. Die Erkrankung schreitet schnell voran, so dass die Kinder meist im Alter von zehn Jahren beginnen, einen Rollstuhl zu benutzen [32]. Ataxien mit okulomotorischer Apraxie vom Typ 1 oder 2 (AOA1 bzw. AOA2) beginnen ebenfalls bereits im Kindesalter. Die AOA1 manifestiert sich im ersten Lebensjahrzehnt (mittleres Alter: 4,3 Jahre) mit Ataxie und fehlenden Reflexen. Die Betroffenen sind nicht in der Lage, Objekte korrekt zu fixieren. Weitere typische Symptome sind Störungen willkürlicher Bewegungsabläufe, Dysarthrien und periphere Neuropathie. Die AOA2 ist phänotypisch ähnlich wie die AOA1, beginnt aber meist erst im Jugendalter (mittleres Alter 14,6 Jahre). Die spastische Ataxie von Charlevoix-Saguenay (ARSACS) ist eine Erkrankung, die im Alter zwischen 12 und 18 Monaten beginnt und langsam fortschreitet. Typische Symptome sind Ataxien, Gangstörung und Spastiken. Die Ataxie mit isoliertem Vitamin-E-Mangel macht sich meist im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren bemerkbar.

Autosomal-dominant vererbte Ataxien sind im Allgemeinen nicht so relevant für Kinder wie für Erwachsene. Es gibt jedoch Formen von SCAs, die sich bereits im Kindesalter bemerkbar machen. Hierzu gehören insbesondere die SCA28 und SCA29, bei denen die Koordinationsschwierigkeiten sehr früh auftreten und die dann im Laufe der Zeit relativ stabil sind. Auch die Episodischen Ataxien vom Typ 1 und 2 manifestieren sich bereits im Kindesalter. Die klinischen Symptome beginnen bei beiden normalerweise im Alter von fünf bis fünfzehn Jahren, wobei die Häufigkeit der Anfälle von mehrmals pro Woche bis mehrmals pro Jahr reicht [32].

Erworbene Ataxien auch bei sehr jungen Patienten

Ataxien infolge von akuter disseminierter Enzephalomyelitis (ADEM), para- bzw. postinfektiöser Entzündung des Kleinhirns (Zerebellitis), Gehirnentzündung (Enzephalitis) oder Infektionen mit Varizella-Zoster-Viren (Windpocken) sowie Malaria können bereits im Kindesalter auftreten [33]. Die ataktische Zerebralparese ‒ eine frühkindliche Schädigung des sich entwickelnden Gehirns ‒ kann während der Schwangerschaft (pränatal), bei der Geburt (perinatal) oder nach der Geburt (postnatal) entstehen [34]. Pränatale Ursachen sind zum Beispiel mangelhafte Sauerstoffversorgung, Plazentainsuffizienz, Vergiftungen durch Medikamente oder Alkohol, Blutgruppenunverträglichkeit und Infektionskrankheiten wie Röteln, Zika-Virus-Infektion oder Toxoplasmose. Während der Geburt können eine Plazentaablösung, Frühgeburt, Sauerstoffmangel, Geburtstraumata und Hirnblutungen sowie Nabelschnurprobleme eine Zerebralparese auslösen. Nach der Geburt kommen Einblutungen ins Gehirn, Gefäßverschlüsse durch Infektionen, Meningitis, Schädel-Hirntrauma und Sepsis als Ursachen in Betracht. Auch die pädiatrische multiple Sklerose (3 bis 5% der MS-Patienten) tritt bereits im Kindes- und Jugendalter auf und kann zu Ataxien führen [35]. |

Literatur

[1] Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE). Ataxien. www.dzne.de/aktuelles/hintergrund/ataxie/

[2] Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Ataxien. neurologie.charite.de/leistungen/klinische_schwerpunkte/ataxien/

[3] Ratzlaff T, Vogel HP. Was ist Ataxie? Informationen der Deutschen Heredo-Ataxie-Gesellschaft (DHAG). Stand 2020. www.ataxie.de/seite/465622/was-ist-ataxie.html

[4] S1-Leitlinine Ataxien des Erwachsenenalters. Deutsche Gesellschaft für Neurologie. AWMF-Reg.Nr. 030/031, Stand 30. Oktober 2023

[5] Interessengemeinschaft Fragiles-X e.V. FXTAS. Fragiles-X-assoziiertes Tremor/Ataxie Syndrom (FXTAS), Stand Februar 2021, www.frax.de/wp-content/uploads/2021/02/FXTAS-Fyler.pdf

[6] Rückert C. Ataxie. Stand 9. Mai 2023, schlaganfallbegleitung.de/folgen/ataxie

[7] Kuo SH. Ataxia. Continuum (Minneap Minn) 2019;25(4):1036-1054, doi: 10.1212/CON.0000000000000753

[8] Pschyrembel online. Ataxie. www.pschyrembel.de/Ataxie/K033G

[9] International Parkinson and Movement Disorder Society (MDS). Ataxie: Wesentliche Fakten für Patienten. Stand 2018, www.movementdisorders.org/MDS-Files1/Education/Patient-Education/Ataxia/pat-Handouts-Ataxia-German-v1.pdf

[10] Reetz K. Friedreich-Ataxie: Symptome, Ursachen, Behandlung. Informationen der Deutschen Hirnstiftung, hirnstiftung.org/alle-erkrankungen/friedreich-ataxie/

[11] Jacobi H, Klockgether T. Ataxien des Erwachsenenalters. DGNeurologie 2020; 3:223–226

[12] Jacobi H, Faber J. Ataxien des Erwachsenenalters. DGNeurologie 2023; 6:525–533

[13] Khemani P. Adult-Onset Cerebellar Ataxias. Practical Neurology 2022;9:49–58, practicalneurology.com/articles/2022-sept/adult-onset-cerebellar-ataxias/pdf

[14] Wessel K, Weiland T. Symptomatische Ataxien. www.springermedizin.de/emedpedia/detail/klinische-neurologie/symptomatische-ataxien?epediaDoi=10.1007%2F978-3-662-44768-0_139

[15] Fachinformation SkyclarysTM 50 mg Hartkapseln

[16] Lynch DR et al. Safety and Efficacy of Omaveloxolone in Friedreich Ataxia (MOXIe Study). Ann Neurol 2021;89(2):212-225, doi: 10.1002/ana.25934

[17] Lynch DR et al. Efficacy of Omaveloxolone in Friedreich‘s Ataxia: Delayed-Start Analysis of the MOXIe Extension. Mov Disord 2023;38(2):313-320, doi: 10.1002/mds.29286

[18] Pilotto F et al. Omaveloxolone: a groundbreaking milestone as the first FDA-approved drug for Friedreich ataxia. Trends Mol Med 2024;30(2):117-125, doi: 10.1016/j.molmed.2023.12.002

[19] Klockgether T et al. Ataxie-Telangiektasie (Louis-Bar-Syndrom). Informationen der Deutschen Heredo-Ataxie-Gesellschaft (DHAG). www.ataxie.de/seite/465626/ataxie-telangiektasie-(louis-bar-syndrom).html

[20] Zielen S et al. A Multi-Center, Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial to Evaluate Effects of Intra-Erythrocyte Dexamethasone Sodium Phosphate (EryDex) on Neurological Symptoms in Patients with Ataxia-Telangiectasia (ATTeST). The Lancet 2024; Epub ahead of print, dx.doi.org/10.2139/ssrn.4709112

[21] Zielen S et al. Neue Hoffnung für Patienten mit klassischer Ataxia Teleangectasia (A-T). Deutsche Heredo-Ataxie-Gesellschaft (DHAG), 26. April 2022, www.ataxie.de/news/1/727961/nachrichten/neue-hoffnung-f%C3%BCr-patienten-mit-klassischer-ataxia-teleangectasia-a-t.html#content

[22] Schöls L et al. Ataxie mit isoliertem Vitamin-E-Mangel (AVED). Informationen der Deutschen Heredo-Ataxie-Gesellschaft (DHAG), www.ataxie.de/seite/465631/ataxie-mit-isoliertem-vitamin-e-mangel-(aved).html

[23] Davidson MH et al. Hypolipidämie. MSD Manual Ausgabe für medizinische Fachkreise, Stand Mai 2023, www.msdmanuals.com/de-de/profi/endokrine-und-metabolische-krankheiten/fettstoffwechselst%C3%B6rungen/hypolipidämie

[24] Niemann-Pick-Krankheit Typ C. Informationen der Gelben Liste. www.gelbe-liste.de/orphan-diseases/niemann-pick-krankheit-typ-c

[25] Patterson MC et al. Stable or improved neurological manifestations during miglustat therapy in patients from the international disease registry for Niemann-Pick disease type C: an observational cohort study. Orphanet J Rare Dis 2015;10:65, doi: 10.1186/s13023-015-0284-z

[26] Bremova-Ertl T et al. Efficacy and safety of N-acetyl-L-leucine in Niemann-Pick disease type C. J Neurol 2022;269(3):1651-1662, doi: 10.1007/s00415-021-10717-0

[27] Römer G. et al. Spinozerebelläre Ataxie. DocCheck Flexikon, Stand 21. März 2024, flexikon.doccheck.com/de/Spinozerebelläre_Ataxie

[28] Wilke C et al. GAA-FGF14 ataxia (SCA27B): phenotypic profile, natural history progression and 4-aminopyridine treatment response. Brain 2023;146(10):4144-4157, doi: 10.1093/brain/awad157

[29] He M et al. Balance and coordination training for patients with genetic degenerative ataxia: a systematic review. J Neurol 2021;268(10):3690-3705, doi: 10.1007/s00415-020-09938-6

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[34] Calcagni M. Cerebralparese. Informationen des Universitätsspitals Zürich (USZ), www.usz.ch/krankheit/cerebralparese/

[35] Stark W, Gärtner J. Aktuelle Therapieempfehlungen bei multipler Sklerose im Kindes- und Jugendalter. Monatsschr Kinderheilkd 2019;167:282–291


Stefan Oetzel


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