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KBV befürchtet „Deprofessionalisierung im großen Stil“
Von Lauterbachs Plänen zur Apotheke ohne Apotheker*innen verspricht sich auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung nichts Gutes und stellt sich in diesem Punkt hinter die Apothekerschaft. Kritisch äußerte sich die KBV auch zur Ausweitung des Impfangebots in Apotheken.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erwartet eine „Deprofessionalisierung im großen Stil“, wenn die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zur Apotheke ohne Apotheker*innen zur Umsetzung kommen. Das teilten die Verbandsvorstände Andreas Gassen, Stephan Hofmeister und Sibylle Steiner am heutigen Montag als Reaktion auf den Mitte Juni veröffentlichten Referentenentwurf zur Apothekenreform mit.
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Die Ärzt*innen zeigen Verständnis für die breite Ablehnung der Reformpläne seitens der Apothekerschaft: „Im Bundesgesundheitsministerium schätzt man die Arbeit freiberuflich und inhabergeführter Apotheken überhaupt nicht.“
Die KBV spricht von einem „Etikettenschwindel“ der Gesundheit und Leben von Patient*innen gefährden könne. So sehen das auch der Weltapothekerverband und die Gesundheitsminister der Bundesländer. Auch die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) hält die Pläne für gefährlich und zudem unpraktikabel.
Streitpunkt: Impfen in Apotheken-Leistungen
Weiterer Kritikpunkt der KBV war jedoch auch die geplante Ausweitung des Impfangebots in Apotheken. Der Entwurf sieht vor, auch Totimpfstoffe wie beispielsweise gegen Tetanus in Apotheken anbieten zu können. Auch das Angebot für Testungen gegen verschiedene Viruserkrankungen sieht der Gesetzesentwurf vor. Dagegen regt sich Widerstand.
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Bürger*innen vertrauten hier eher ärztlicher Kompetenz, so die KBV, und schließlich beinhalte das Impfen nicht die bloße Injektion: „Sie umfasst ebenso die Impfanamnese, die Aufklärung zur Impfung, den Ausschluss von akuten Erkrankungen und Kontraindikationen sowie bei bestehenden Erkrankungen die Bewertung, ob eine Impfung durchgeführt werden kann.“ Dafür sei eine ärztliche Ausbildung unentbehrlich.
Sowohl im Bereich des klassischen Apothekenangebots befürchtet die KBV eine „Deprofessionalisierung“ als auch hinsichtlich des Leistungsangebots der Praxen, sofern Apotheken Teile davon übernehmen. Die DPhG verweist zu dieser Frage auf aktuelle Studien, die belegen, dass die Beteiligung von Apotheker*innen bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten eine Verbesserung der Therapieergebnisse bewirkt.
1 Kommentar
Totaler Kampf gegen die Apotheken
von ratatosk am 25.06.2024 um 8:43 Uhr
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