Eine Forschungsgruppe hat im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) geprüft, inwieweit die Regelungen des Chronikerprogramms dem aktuellen Wissensstand entsprechen. 425 Empfehlungen aus elf aktuellen evidenzbasierten Leitlinien wurden ausgewertet und mit dem Chronikerprogramm abgeglichen.
Bei der Diagnostik und Prüfung der Aufnahmekriterien für das Chronikerprogramm gab es Abweichungen, ebenso wie bei der individuellen Therapieplanung, den therapeutischen Maßnahmen mit Verlaufskontrolle und Kooperation über die Versorgungsebenen hinweg und der Schulung der Patientinnen und Patienten. In den aktuellen Leitlinien werden beispielsweise Kombinationsbehandlungen mit Physio- und Psychotherapie einigen Patientengruppen empfohlen. Im aktuellen Disease-Management-Programm wird dieses Thema überhaupt nicht behandelt. Ebenso werden digitale medizinische Anwendungen, wie Apps, die Rückenübungen begleiten sollen, im Chronikerprogramm nicht erläutert, in den anderen untersuchten Leitlinien teilweise schon.
Das Chronikerprogramm für chronische Rückenschmerzen sollte demnach aktualisiert werden, so das IQWiG.
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