„Apotheken-Notstandsgesetz“

Apotheker aus Hagen starten Petition gegen Reformpläne

Berlin - 01.07.2024, 17:00 Uhr

Christian Fehske will mehr Stimmen als die SPD hinter sich bringen. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)

Christian Fehske will mehr Stimmen als die SPD hinter sich bringen. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)


Apotheker*innen aus Hagen starten eine Online-Petition zur Rettung der Vor-Ort-Apotheken. Sie hoffen, damit mehr Unterstützung zu erhalten als die SPD in ihrem letzten Wahlkampf, um die Politik damit zum Umdenken zu bewegen.

Der Apotheker Christian Fehske aus Hagen nimmt die Rettung der Apotheken in die eigene Hand. Er hat auf dem Portal OpenPetition eine Petition gestartet, an der sich alle Interessierten ab sofort beteiligen können

  1. Für den Erhalt unserer wohnortnahen Versorgung ist eine Wiederherstellung der bisherigen Apotheken-Einkaufsmöglichkeiten inklusive handelsüblichem Skonto nur fair und kurzfristig (!) notwendig (nicht erst ab Januar).
  2. Für eine gute Beratung und Versorgung wünschen wir uns weiterhin ausschließlich von persönlich anwesenden ApothekerInnen geleitete „Vollversorgungs-Apotheken“, und lehnen „Arzneimittel-Abgabestellen zweiter Klasse“ ab!
  3. Für eine zeitgemäße Weiterentwicklung von Apotheken mit zusätzlichen Leistungen (z. B. Präventionsangeboten) kann eine Reform notwendig sein, aber sicher nicht mit dem ersten Entwurf, der von 28 unserer 28 Hagener Apotheken abgelehnt wird, daher: Liebe Hagener MdBs – arbeiten Sie bitte weiter im konstruktiven Dialog auf eine Änderung und Verbesserung hin!

Ziel ist es, dafür so viele Unterstützer*innen zu gewinnen, dass ihre Zahl die der SPD-Wähler*innen zur Europawahl übersteigt. Davon erhoffen sich Fehske und seine Unterstützer*innen ein notwendiges Signal an die politischen Entscheider*innen.

Zusammen mit weiteren 27 Apotheker*innen aus Hagen hatte er bereits vor zwei Wochen eine Anzeige in der Lokalpresse geschaltet, in dem die Leserschaft über die gegenwärtige Lage und die düsteren Zukunftsaussichten der Apotheken aufgeklärt wurde. Darin sprach die Hagener Apotheken von einem geplanten „Apotheken-Notstandsgesetz.“ 

Sie vermuten: „Die SPD und ihr Minister Lauterbach stellen offenbar Profitinteressen bestimmter Pharmakonzerne über Gemeinwohlinteressen, indem sie mit dem Apotheken-Notstandsgesetz Ihre wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch inhabergeführte, von Apothekern geleitete Apotheken gefährden wollen.“

Die Lokalbevölkerung wurde aufgerufen, mit diesem Wissen an die zuständigen Politiker*innen verschiedener Parteien im Wahlkreis heranzutreten, um Impulse Richtung Bundestag zu abzugeben.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


1 Kommentar

Petition an Herrn Lauterbach

von Eva Backhaus am 02.07.2024 um 19:04 Uhr

Ich bin Kunde und möchte viele Apotheken in jedem Ort.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.