Statistisches Bundesamt legt Zahlen vor

Bremen mit der geringsten Apothekendichte

Berlin - 12.07.2024, 16:30 Uhr

Der Lack ist ab bei vielen Apotheken. Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht aktuelle Zahlen. (Foto: IMAGO / Rolf Poss)

Der Lack ist ab bei vielen Apotheken. Das Bundesamt für Statistik veröffentlicht aktuelle Zahlen. (Foto: IMAGO / Rolf Poss)


In der Diskussion um die geplante Apothekenreform hat jetzt das Statistische Bundesamt Zahlen rund um den Apothekenmarkt vorgelegt. Es geht um Daten zur Dichte und zur Beschäftigtenstruktur – zudem berichtet Destatis über stark gestiegene Umsätze. 

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat an diesem Freitag aktuelle Daten zur Dichte, Personalstruktur und zur Umsatzentwicklung der Apotheken veröffentlicht. Ende 2023 versorgte eine Apotheke demnach durchschnittlich 4819 Menschen – zum Vergleich: zehn Jahre zuvor waren es noch 3909.

Regionale Versorgungsdichte

Besonders viele Menschen mussten in Bremen (5321), Berlin (5290) und Hamburg (5177) durchschnittlich pro Apotheke versorgt werden. Im Saarland (3781), in Thüringen (3894) und Sachsen Anhalt (4288) sind es deutlich weniger. Grundlagen dafür sind Zahlen der ABDA und des Zensus 2011.

Beschäftigungsstruktur

Auch die Beschäftigungsverhältnisse in Apotheken hat Destatis auf der Grundlage des Mikrozensus 2023 beleuchtet. „Um die flächendeckende Versorgung durch Apotheken in Deutschland langfristig zu gewährleisten, wird auch über die Vorschrift zur Anwesenheit von Apothekerinnen und Apothekern diskutiert“, heißt es dazu in der Pressemitteilung. 

Demnach arbeiteten 214.000 Menschen im Jahr 2023 in Apotheken. Davon seien 27,9 Prozent angestellte Apotheker*innen und 31,5 Prozent PTA. 16,8 Prozent arbeiteten als Verkaufspersonal, 6,4 Prozent verrichteten Fahrdienste. Der Frauenanteil bei den Beschäftigten in Apotheken liege bei 82,2 Prozent.

Umsatz contra Ertrag

Der Umsatz der Apotheken ist laut Destatis zwischen 2013 und 2023 um 34 Prozent gestiegen. Und das Bundesamt stellt dem gleich das entsprechende Umsatzplus im stationären Einzelhandel gegenüber: 9,1 Prozent. Zwar erläutert die Pressemitteilung, dass die Apothekenumsätze insbesondere zu Beginn der Corona-Pandemie stark angestiegen seien – um 7 Prozent im Jahr 2020 und 7,8 Prozent im Jahr 2021. In den vergangenen Jahren sanken sie jedoch wieder, 2023 um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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Dennoch sind die Zahlen zum Umsatz, und dann noch im Vergleich zum Einzelhandel, geeignet, ein schiefes Bild zu zeichnen. Jede*r Apotheker*in weiß: Daten zur Umsatzentwicklung sagen wenig über die tatsächliche wirtschaftliche Situation der Apotheken aus. Zwischen 2013 und 2023 stiegen die jährlichen Betriebskosten der durchschnittlichen Apotheke laut aktuellen Daten der ABDA von 357.000 auf 574.000 Euro. 2023 erwirtschafteten zehn Prozent der Apotheken defizitäre Betriebsergebnisse, weitere 24 Prozent erwirtschafteten Betriebsergebnisse unter 75.000 Euro jährlich. Damit sind etwa ein Drittel der Apotheken in ihrer wirtschaftlichen Existenz gefährdet.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Geringe Apothekendichte Großstädte

von Roland Mückschel am 13.07.2024 um 16:27 Uhr

Verstehe ich richtig?
Bremen leidet jetzt am meisten Not weil es dort so wenig Apos gibt?
Ich Dummerchen hätte bisher geglaubt dass die Apotheken aufgrund der geringeren Konkurrenz besonders gute Umsätze machen.

Da muss ich umlernen, die Apos in den Städten brauchen am meisten die Unterstützung .

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