Unter einer CAR-T-Zelltherapie werden als Nebenwirkungen und einer damit verbundenen Sterblichkeit vornehmlich ein Zytokin-Freisetzungssyndrom und neurologische Komplikationen, sogenanntes Immuneffektorzell-assoziiertes Neurotoxizitätssyndrom, aufgeführt [1]. Infektionen werden hier nicht vorrangig erwähnt.
Um die Ursachen der Sterblichkeit unter einer CAR-T-Zelltherapie besser abzuklären, führte ein internationales Team unter Federführung des LMU Klinikums München eine Metaanalyse auf der Basis von 46 Studien durch [2, 3].
In dieser konnten die Daten von über 7600 Patienten ausgewertet werden, die aufgrund von Lymphomen oder eines multiplen Myeloms eine CAR-T-Zelltherapie erhalten hatten.
Überraschende Ergebnisse
Angewendet wurden alle in der EU zugelassenen Präparate, das heißt Tisagenlecleucel (Kymriah®), Axicabtagen ciloleucel (Yescarta®), Brexucabtagen autoleucel (Tecartus®), Lisocabtagen maraleucel (Breyanzi®), Idecabtagen vicleucel (Abecma®) und Ciltacabtagen autoleucel (Carvykti®). Von 574 Todesfällen, die nicht mit dem Rückfall der behandelten Tumorerkrankung assoziiert waren, war über die Hälfte der Todesfälle (50,9%) auf Infektionen zurückzuführen (s. Abb. 2). Der Erreger wurde in rund zwei Dritteln der Fälle nicht spezifiziert. Die zweithäufigste Todesursache (7,8%) waren sekundäre Tumore (meist myelodysplastisches Syndrom oder akute myeloische Leukämie). 7,3% der Todesfälle waren auf schwere Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen und 11,5% auf typische Nebenwirkungen einer CAR-T-Zelltherapie wie dem Zytokin-Freisetzungssyndrom oder schwere neurologische Symptome zurückzuführen.
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