Physiologie-Update: Giemen
Der Begriff Giemen (engl. wheezing) beschreibt ein kontinuierliches Atemnebengeräusch, das in der Literatur als trocken, pfeifend, und melodisch/musikalisch beschrieben wird. Es kann polyphon, also aus mehreren Tönen bestehend, oder monophon sein. Weiter wird zwischen akutem und wiederkehrendem, sowie einseitigem und beidseitigem Giemen unterschieden, hinter denen jeweils unterschiedliche Auslöser stehen.
Die Ursache des Giemens ist in der Regel eine Verengung der unteren Atemwege – typischerweise im Rahmen eines Asthmaanfalls oder bei Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Plötzlich auftretendes starkes Giemen kann Symptom einer anaphylaktischen Reaktion mit Verengung der Atemwege sein. Auch Herzinsuffizienz oder unerwünschte Arzneimittelwirkungen, beispielsweise von nichtsteroidalen Antirheumatika, können Giemen auslösen. Kinder giemen häufiger als Erwachsene, z. B. bei akuter Bronchitis. Auch an eine Fremdkörperaspiration sollte bei Kindern gedacht werden, hier ist das Giemen oft einseitig. Die Ursache des Giemens sollte in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden.
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