Pilzkunde

Wie Sie Giftpilze und Vergiftungen erkennen können

Stuttgart - 17.09.2024, 07:00 Uhr

Der Fruchtkörper des Fliegenpilzes in voller Pracht. (Foto: grafxart/AdobeStock)

Der Fruchtkörper des Fliegenpilzes in voller Pracht. (Foto: grafxart/AdobeStock)


Im Spätsommer und Herbst lassen sich beim Spaziergang oft unterschiedlichste Pilze entdecken. Viele bekommen dann Lust auf ihr ganz persönliches Pilzgericht. Doch sollte man genau kennen, was man da sammelt und verzehrt.  Denn in der Regel werden Giftpilze aus Unkenntnis oder bei Verwechslung mit einem Speisepilz gegessen. Nur wenige sammeln sie bewusst als Rauschmittel. 

Das, was wir als Pilze sammeln, sind genau genommen die Fruchtkörper des unterirdisch lebenden Organismus „Pilz“. Dieser besteht aus Pilzfäden (Hyphen), die zusammen ein Geflecht, das Myzel, bilden. Der Fruchtkörper dient dazu, Sporen zur Fortpflanzung zu bilden und zu verbreiten. Daher sollten grundsätzlich beim Sammeln alte und unbrauchbare Pilze stehen gelassen werden. Da zur sicheren Bestimmung immer auch das untere Ende des Pilzstiels betrachtet werden muss, sollte man den Pilz vorsichtig mit einem Messer aus der Erde heben oder weit unten abschneiden (s. Abb. 1). Beides schädigt das Pilzgewebe nicht. Wenn bei der Entnahme ein Loch entstanden ist, sollte man es wieder zudecken, damit das Myzel vor Lichteinfall geschützt wird. 

Gleich vor Ort werden grobe Verschmutzungen entfernt. Pilze, bei denen man sich in der Bestimmung nicht sicher ist, lagert man getrennt, eventuell in einem eigenen Gefäß. Vielerorts gibt es Pilzberater oder Pilzsachverständige, die bei Unsicherheit kontaktiert werden können. Am besten transportiert man die Pilze in einem Korb, nicht in einer Plastiktüte, da sie ohne Luft­zufuhr schneller verderben. Die gesammelten Pilze sollten dann noch am gleichen Tag verwertet werden.

Abb. 1: Schematischer Aufbau von Pilzen. Um einen Pilz sicher zu bestimmen, muss auch das Ende des Pilzstiels betrachtet werden. Daher den Pilz am besten vorsichtig mit einem Messer aus der Erde heben.

Mögliche Gefahren beim Verzehr von Pilzen

Grundsätzlich kann auch beim Genuss von Speisepilzen eine „unechte“ Pilzvergiftung auftreten, auch wenn sie aus dem Handel stammen. Wenn Pilze zu lange oder falsch (keine Kühlung, in luftdichter Plastiktüte oder Ähnliches) gelagert wurden, zu alt oder bereits verdorben sind, können Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Auch nicht ausreichend erhitzte oder rohe Pilze sind ungenießbar und können gastrointestinale Symptome wie Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Roh können nur Zuchtchampignons und Steinpilze verzehrt werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie e. V. rät, Pilze grundsätzlich zwanzig Minuten zu erhitzen, nicht zu große Mengen zu essen und bei der Zubereitung nicht zu viel Fett zu verwenden, da das die Bekömmlichkeit verringert. Aufwärmen ist nach kurzzeitiger Lagerung im Kühlschrank möglich [1]. Auch sind individuelle Unverträglichkeits­reaktionen und Allergien gegenüber Pilzeiweiß möglich, die bestimmte Speisepilze oder Pilze allgemein betreffen können. Der Hauptgrund für schwere bis tödliche „echte“ Pilzvergiftungen ist der Verzehr von Giftpilzen, in der Regel weil sie mit Speisepilzen verwechselt werden. Dabei wird in zwei Gruppen unterschieden: Vergiftungen, die mit kurzer Latenzzeit (meist innerhalb von sechs Stunden nach dem Verzehr) auftreten und die im Allgemeinen weniger gefährlich sind. Vergiftungssyndrome, die sich erst nach langer Latenzzeit von sechs bis 24 Stunden oder seltener nach Tagen zeigen, haben oft einen schweren bis lebensbedroh­lichen Verlauf durch Organschäden [2].

Schon in der Grundschule hören Kinder: „Finger weg von Pilzen, nicht sammeln, nicht essen. Giftige Pilze können tödlich sein!“ Als Beispiel lernen sie meist den Fliegenpilz (s. Aufmacherbild) und den Grünen Knollenblätterpilz kennen. Letzterer ist der giftigste Pilz Europas und für 90% der tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich. Daher wird wohl niemand absichtlich Knollenblätterpilze sammeln, sondern sie werden mit Speisepilzen verwechselt.

Knollenblätterpilze sind tödlich

Es gibt mehrere Arten von Knollenblätterpilzen, die sehr gefährlich sind. Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides), dessen Hutfarbe zwischen gelbgrün und braungrün variieren kann, wird mit grünen Täublingen verwechselt, wie dem Grünen Speisetäubling (Russula heterophylla)und dem Grasgrünen Täubling (Russula aeruginea) oder grünen Ritterlingen, zum Beispiel dem Grünling oder Echten Ritterling (Tricholoma equestre). Wenn die grünliche Farbe nicht so ausgeprägt ist, besteht auch mit dem Wiesen-Champignon (Agaricus campestris) eine Verwechslungsmöglichkeit. Mit letzterem werden häufiger der Weiße oder Frühlings-Knollenblätterpilz (Amanita verna) und der Spitzkegelige Knollenblätterpilz (Amanita virosa) vertauscht. Um die Pilze eindeutig identifizieren zu können, müssen alle Merkmale des Fruchtkörpers beachtet werden. So lassen sich beispielsweise der Wiesenchampignon und Knollen­blätterpilze eindeutig unterscheiden (s. Abb. 2).

Abb. 2: Beim genießbaren Wiesenchampignon (links) ist die Stielbasis nur leicht verdickt und verjüngt sich nach oben. Der giftige Grüne Knollenblätterpilz (rechts) hat eine knollig verdickte Stielbasis.

Knollenblätterpilze besitzen eine knollig verdickte Stiel­basis mit Scheide, bei Champignons ist die Stielbasis nur leicht verdickt und der Stiel verjüngt sich etwas nach oben. Eine Manschette besitzen beide Arten. Die Lamellen bleiben beim Knollenblätterpilz auch im Alter immer weiß, beim Champignon dagegen sind sie bei jungen Exemplaren graurosa, im Alter schwarzbraun, aber niemals weiß [3].

Die genannten Knollenblätterpilze enthalten Amatoxine. Diese Zellgifte hemmen die RNA-Polymerase II, die DNA in mRNA umschreibt, und unterbinden dadurch die Biosynthese vieler Proteine. Sie rufen das Amatoxin- oder Phalloides-Syndrom hervor. Tückischerweise treten dabei erste Symptome wie starkes Erbrechen und choleraähnlicher Durchfall erst nach sechs bis 24 Stunden auf. Kurzzeitig scheinen sich danach die Beschwerden zu bessern. 24 bis 48 Stunden nach Pilzaufnahme kommt es zum Absterben von Leberzellen mit Entzündung der Leber (zytolytische Hepatitis) und steigenden Werten der Leberenzyme.

Schließlich entwickelt sich ein akutes Leber- und Nierenversagen, das unbehandelt zum Tod führt [4]. Die Therapie sollte schnellstmöglich in der Klinik durchgeführt werden. Es wird Aktivkohle gegeben, um noch nicht resorbierte Ama­toxine zu binden, und als Antidot Silibinin (Legalon® SIL, Bestandteil des Silymarins aus Mariendistelfrüchten). Dieses hemmt die Aufnahme der Amatoxine in die Leberzellen und unterbricht damit den enterohepatischen Kreislauf. Wichtig ist auch der Ausgleich der Elektrolytverluste und die Zufuhr von Flüssigkeit, um die Ausscheidung der Giftstoffe zu beschleunigen [5].

Pantherpilz und Fliegenpilz

Der Pantherpilz und der Fliegenpilz gehören wie die Knollenblätterpilze zur Gattung der Wulstlinge (Amanita) und haben ebenfalls eine verdickte Stielbasis. Beide enthalten die gleichen Giftstoffe. Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist in seiner vollausgeprägten Form mit dem roten Hut mit weißen Flocken (Velum) unverwechselbar. Doch können die Flocken durch andauernden Regen abgewaschen und die Hutfarbe zu orange oder gelb verwaschen werden. Dann kann man ihn mit dem Kaiserling (Amanita caesarea), einem sehr guten Speisepilz, verwechseln. Doch im Gegensatz zum Fliegenpilz hat der Kaiserling eine knollige Stielbasis mit Scheide, der Fliegenpilz besitzt keine Scheide, nur Warzen am Übergang zum Stiel. Auch hat der Fliegenpilz eine charakteristische gelbe Zone unterhalb der Huthaut, die im Querschnitt gut erkennbar ist und dem Kaiserling fehlt.

Der Pantherpilz (Amanita pantherina) ähnelt dem Perlpilz oder Rötendem Wulstling (Amanita rubenscens). Bei beiden können die Hutfarben zwischen hellbraun-gelblich und dunkel- oder graubraun variieren. Doch auch hier gibt es eindeutige Merkmale: der Pantherpilz hat rein weiße Hutflocken, beim Perlpilz sind sie eher schmutzig weiß. Der Ring ist bei letzterem immer deutlich längs gerieft und die Stielknolle geht allmählich in den Stiel über, beim Pantherpilz ist die Manschette glatt und die verdickte Stielbasis hat einen deutlichen Wulst („umgerolltes Söckchen“). Das Fleisch des Perlpilzes rötet allmählich, das des Panther­pilzes bleibt immer weiß [3].

Sowohl der Pantherpilz als auch der Fliegenpilz enthalten Ibotensäure und Muscimol, die das Pantherina- oder Fliegenpilz-Syndrom hervorrufen. Ibotensäure ist ein Agonist an den N-Methyl-D-Aspartat(NMDA)-Glutamat-Rezeptoren und Muscimol ein Gamma-Amino-Buttersäure(GABA)-A-Agonist im zentralen Nervensystem [2]. Die Symptome treten in der Regel nach 30 Minuten bis vier Stunden auf und ähneln einem starken Alkoholrausch mit Sehstörungen, Bewegungsstörungen (torkeln), Unruhe oder Schläfrigkeit, Gefühlsstörungen (Angst, Wutanfälle), selbstgefährdendem Verhalten, Depersonalisation (Veränderungen der Wahrnehmung der eigenen Person) und optischen Halluzinationen. Zusätzlich können cholinerge Wirkungen wie Pupillenverengung, niedriger Blutdruck und feuchte, kühle Haut oder im Gegensatz dazu anticholinerge Symptome (Mydriasis, erhöhter Blutdruck und trockene warme Haut) auftreten.

In der Regel fallen die Betroffenen schließlich in Tiefschlaf und können sich nach dem Erwachen an nichts mehr er­innern. Tödliche Vergiftungen sind selten [4].

Faltentintling oder Schopftintling?

Der essbare Schopftintling (Coprinus comatus) sollte nur im Jugendstadium mit geschlossenem, weißem Hut, der eventuell am Scheitel gelblich ist, gesammelt werden. Im Alter ist er nicht mehr genießbar. Den jungen Pilz kann man mit dem Faltentintling (Coprinus atramentarius) verwechseln, der an den gleichen Standorten, unter anderem auch in Gärten und Parkanlagen, zu finden ist. Typisch für Tintlinge ist die Schwarzfärbung im Alter, der Schopftintling zerfließt geradezu. Im Gegensatz zum Schopftintling mit seinem schuppigen Hut ist die Huthaut des Faltentintlings fein längs gestreift (s. Abb. 3). Auch besitzt der Schopftintling einen Ring, der dem Faltentintling fehlt [3].

Abb. 3: Der Faltentintling (links)hat einen fein längs­gestreiften Hut. Dieser Tintling ist im Jugendstadium essbar; Alkoholkonsum bis zu drei Tage vor und nach Verzehr können jedoch zum Acetaldehyd-Syndrom führen. Der im Jugend­stadium essbare Schopftintling (rechts) hat hingegen eine schuppige Huthaut und einen Ring, der dem Faltentintling fehlt. Der Schopftintling wird schwarz im Alter, ein junger Pilz hat einen geschlossenen, weißen Hut.

Grundsätzlich ist auch der junge Faltentintling essbar, doch Alkoholgenuss bis zu drei Tage vor oder nach der Pilzmahlzeit verursacht mit einer Latenzzeit von Minuten bis zu zwei Stunden das Coprinus- oder Acetaldehyd-Syndrom. Das enthaltene Coprin hemmt das Enzym Acetaldehyd­dehydrogenase, das den letzten Schritt des Ethanol-Abbaus katalysiert. Dadurch kommt es zu einer Anreicherung von Acetaldehyd im Blut. Mögliche Symptome sind Schweiß­ausbrüche, Flush (plötzliche Hautrötung in Gesicht, Nacken und Brust), Hitzegefühl, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. Die Symptome verschwinden nach einigen Stunden.

Pilze als Rauschmittel?

Bestimmte Giftpilze werden wissentlich gesammelt und konsumiert. So gab es im Jahr 2023 auf TikTok Videos, welche die positiven Folgen des Konsums von Fliegenpilzen zur Bewusstseinserweiterung propagierten und im Internet kann man problemlos Fliegenpilzprodukte mit Gebrauchsanweisung erwerben.

Auch werden die sogenannten Magic Mushrooms gesammelt und konsumiert. Diese Pilze enthalten Psilocybin und in geringen Mengen Psilocin und verursachen das Psilo­cybin- oder Magic-Mushroom-Syndrom. Beispiele sind der Spitzkegelige Kahlkopf (Psilocybe semilanceata), der Blauende Kahlkopf (Psilocybe cyanescens) und der Dunkelrandige Düngerling (Panaeolus cinctulus) [1, 5]. Psilocybin wird im Körper zur eigentlichen Wirkform Psilocin metabolisiert und wirkt als Agonist an serotoninergen Rezeptoren, vor allem an 5-HT2-Rezeptoren im limbischen System und im Frontallappen. Dadurch kommt es ähnlich wie bei der Partydroge LSD zu psychedelischer Wirkung, Rauschzuständen und Halluzinationen, aber auch zu Tachykardie, Blutdruckabfall, Übelkeit, Kopfschmerzen und psychotischen Zuständen („Horrortrip“ oder Schizophrenie) [6].

In Deutschland sind beide Substanzen in Anlage I (nicht verkehrsfähige Betäubungsmittel) des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgeführt. Damit sind nach § 29 Abs.1 BtMG der Erwerb, Anbau, Besitz, Einfuhr, Ausfuhr, Handel und sonstiger Umgang mit Pilzen, welche Psilocybin und Psilocin enthalten, strafbar. Aktuell wird der isolierte Wirkstoff als Therapieversuch unter Überwachung in Studien bei schweren Depressionen eingesetzt [7].

Pilzvergiftung bei Kleinkindern

Kleine Kinder bis zu vier Jahren stecken bei ihren Ent­deckungstouren noch sehr viel in den Mund. Daher sind sie durch Pilze, die sie beim Spielen entdecken, besonders gefährdet. Eltern und andere Aufsichtspersonen sollten daher darauf achten, dass am Spielplatz oder im Garten kein unbemerkter Kontakt mit Pilzen stattfindet. Die gemein­same Giftinformationszentrale Erfurt rät für Kindertagesstätten und Kindergärten einmal wöchentlich alle Außen­flächen gründlich abzusuchen und alle Pilzfruchtkörper zu entfernen. Dabei sollten auch alle Gegenstände aus Holz und das Innere von Blumentöpfen kontrolliert werden.

Sollten Pilze an Klettergerüsten oder Spielgeräten festgestellt werden, sollten diese entfernt und die Festigkeit der Geräte untersucht werden, da manche Pilze Holz zersetzen. Zudem sollte täglich eine kurze Kontrolle erfolgen. Sollte es dennoch passieren, dass ein Kind einen Pilz oder Teile davon gegessen hat, sollten Reste unbedingt aus dem Mund entfernt werden und die Hände des Kindes gewaschen werden. Dann sollte man so schnell wie möglich versuchen, die Pilzart zu identifizieren. Dafür sollte man bei einem Giftinformationszentrum anrufen [8].

Symptome nach einer Pilzvergiftung

Egal ob Kind oder Erwachsener, beim Auftreten von Symptomen, wie zum Beispiel Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Schweiß- und Speichelfluss, Pupillenerweiterung oder -verengung, Atemnot oder schneller Puls, sollten umgehend Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden (siehe Kasten „Erste Hilfe bei Pilzvergiftungen“).

Erste Hilfe bei Pilzvergiftungen

  • Ruhe bewahren und falls nötig versuchen, den Patienten zu beruhigen.
  • Sofort Notarzt oder Giftnotrufzentrale kontaktieren.
  • Pilzreste sichern (Speisereste oder Reste vom Putzen der Pilze, Erbrochenes) und zur Untersuchung weitergeben und, falls vorhanden, Fotos der gesammelten Pilze beifügen, denn wenn der Giftpilz bestimmt werden kann, ist oftmals eine spezifische Therapie möglich.
  • Nichts essen oder trinken lassen, höchstens etwas Wasser zum Spülen des Mundes.
  • Auf keinen Fall Milch oder Salzwasser geben.
  • Ohne Anweisung des Arztes oder Sachverständigen kein Erbrechen auslösen und keine medizinische Kohle verabreichen.
  • Alle Personen informieren, die ebenfalls von dem fraglichen Pilzgericht gegessen haben.

Für den Anruf beim Giftinformationszentrum oder Notarzt ist es sinnvoll, möglichst viele Informationen parat zu haben. In der Regel wird abgefragt, wer alles von den Pilzen gegessen hat (eventuell gibt es außer der Person mit Symptomen noch weitere), welche Beschwerden wann aufgetreten sind und wann die Pilze gegessen wurden. Durch letzteres ergibt sich ein Anhaltspunkt für die Latenzzeit bis zum Beginn der Symptome, die für die Einschätzung der Vergiftung wichtig ist. Wenn die Pilzart bekannt ist, die laut Händler oder Sammler vermutlich verzehrt wurde, sollte das unbedingt mitgeteilt werden. Ebenso, ob die Pilze gesammelt oder gekauft wurden. Auch kann nach der Art der Zubereitung und der ungefähren Menge der verzehrten Pilze gefragt werden, damit beurteilt werden kann, ob vielleicht eine „unechte“ Pilzvergiftung vorliegt. 

Da der Konsum von Alkohol eine Ursache der Beschwerden sein kann, sollte er gegebenenfalls genannt werden, außerdem ob und welche Medikamente in zeitlichem Zusammenhang eingenommen wurden. In der Apotheke sollte immer an den Notarzt oder das Giftinformationszentrum verwiesen werden. 

Literatur

[1] Hilfe bei Pilzvergiftungen. Deutsche Gesellschaft für Mykologie e. V., www.dgfm-ev.de/pilzesammeln-und-vergiftungen/vergiftungen/­hilfe-bei-pilzvergiftungen, abgerufen am 25. August 2024

[2] Wennig R, Eyer F et al. Vergiftungen durch Pilze. Dtsch Arztebl Int 2020;117:701-708; doi: 10.3238/arztebl.2020.0701

[3] Laux H. Der große Kosmos Pilzführer ‒ Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Stuttgart, 2022

[4] Stock I. Pilzvergiftungen. MMP 2023;8(46):280-289

[5] Flammer R. Giftpilze: Pilzvergiftungen Nachschlagewerk für Ärzte, Apotheker Biologen, Mykologen, Pilzexperten und Pilzsammler. AT Verlag AZ Fachverlage München 2014

[6] Halluzinogene Pilze: Drogenprofil. Euroean Union Drugs Agency, www.euda.europa.eu/publications/drug-profiles/hallucinogenic-mushrooms_de, abgerufen am 26. August 2024

[7] Straub CJ. Mit Psilocybin gegen Depressionen: FDA verleiht Status einer „Breakthrough Therapy“. DAZ 2020;1-2:25

[8] Andersson H. Die wichtigsten Informationen und Empfehlungen für den Umgang mit Pilzen in Kindertagesstätten. Gemeinsames Giftinformationszentrum Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Stand 10. Juni 2022, www.ggiz-erfurt.de/umgang_mit_pilzen_in_kitas.html, abgerufen am 26. August 2024


Apothekerin Dr. Karin Krämer
redaktion@daz.online


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