Optionale zweite Nirsevimab-Gabe: für wen?
Eine zusätzliche Nirsevimab-Prophylaxe vor der zweiten RSV-Saison kann laut der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie in ihrer Leitlinie „individuell erwogen“ werden für
- „Kinder unter 24 Monaten mit schwerer, therapiepflichtiger chronischer Lungenerkrankung (Ausnahme: bronchopulmonale Dysplasie), mit gestörter bronchialer Clearance (cystischer Fibrose [CF], primärer ciliärer Dyskinesie [PCD]), angeborenen Atemwegsfehlbildungen, Zwerchfellhernien oder interstitiellen Lungenerkrankungen“,
- „Kinder mit hämodynamisch relevanter Herzerkrankung, vor allem mit operations- bzw. interventionsbedürftigen Herzfehlern mit signifikantem Links-rechts-Shunt und pulmonaler Überflutung, mit pulmonal-arterieller Hypertonie, mit pulmonal-venöser Stauung oder Zyanose sowie bei schwerer Herzinsuffizienz unter medikamentöser Therapie“. Diese Kinder hätten ein hohes (Alter < 6 Monate) bzw. mittleres Risiko (Alter 6-12 Monate) für eine schwere RSV-Erkrankung, wohingegen das Risiko 13 bis 24 Monate alte Kinder kontrovers beurteilt werde.
- „Kinder mit angeborenen oder erworbenen Formen der schweren Immundefizienz“, auch wenn eine RSV-Prophylaxe bei diesen Kindern bisher nicht untersucht wurde.
- „Kinder unter 24 Monaten mit syndromalen Erkrankungen mit erhöhter Infektanfälligkeit oder neuromuskulärer Schwäche und dadurch beeinträchtigtem Abhusten und/oder eingeschränkter Lungenfunktion“.
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