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Die Kassenärztliche Bundesvereinigung schlägt Alarm: Die Herbst-Winter-Saison steht an und es herrschen Lieferengpässe. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbachs (SPD) Engpass-Bekämpfungsgesetz wirkt nicht.
Die Apothekerschaft trommelt bereits seit Wochen und weist vor der anstehenden Erkältungs- und Grippesaison auf die angespannte Lage bei vielen Arzneimitteln hin. Anfang der Woche machte der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein auch auf den Mangel an Kochsalzlösung aufmerksam.
Vor dem an diesem Mittwoch beginnenden Deutschen Apothekertag rief Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) die Bundesregierung auf, zu handeln. ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold hatte bereits Ende August darauf hingewiesen, dass das im Juli vergangenen Jahres in Kraft getretene Lieferengpassgesetz (ALBVVG) von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kaum Wirkung zeigt.
Dieser Meinung schließt sich nun auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) an. „Das im vergangenen Jahr eingeführte Bundesgesetz zur Lieferengpass-Bekämpfung wirkt kein bisschen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Vorstände Andreas Gassen, Stephan Hofmeister und Sibylle Steiner an diesem Dienstag.
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Die Lage sei insbesondere vor der kurz bevorstehenden Herbst-Winter-Saison „prekär“. Der KBV erinnert daran, dass das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) derzeit rund 500 offene Lieferengpass-Meldungen ausweist. Darunter seien GLP-1-Rezeptor-Agonisten (unter anderem „Ozempic“), Salbutamol sowie Timolol.
Die KBV befürchtet zudem, dass auch Fiebersäfte für Kinder wieder knapp werden und will vor diesem Hintergrund „auch die Dominanz von Rabattverträgen kritisch“ hinterfragen. Die Margen für die Hersteller seien deswegen häufig so gering, „dass die Verlockung groß ist, auf Medikamente umzustellen, die mehr Gewinn bringen als Hustensäfte oder Antibiotika“.
Und so fordern die KBV-Vorstände: „Der Bundesgesundheitsminister muss handeln! Jetzt!“
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